GESETZ DER FORM
 
 
Die Welt lebt nach Gesetzen,
die unverrückbar sind.
Darüber mag wohl schwätzen,
ein Kindskopf und ein Kind.
 
All‘ Ding will sich begrenzen,
was sich nicht eingrenzt, stirbt.
Es schwinden Existenzen,
weil sie der Tod umwirbt.
 
Wer formen will braucht Formen,
in seiner Schöpferhand -;
selbst nicht bei den Abnormen
geht‘s ohne Formen-Rand.
 
Den Wein füllt man in Flaschen,
den Garten hegt der Zaun,
sein Geld birgt man in Taschen,
denn keinem ist zu trau’n.
 
Was lebt muss sich beschützen,
in einer festen Form,
will’s der Erhaltung nützen,
braucht‘s Artgesetz und Norm.
 
Wer seine Form missachtet,
der ist nur ein Idiot,
durch einen Wahn umnachtet
und bald schon mausetot !
 
Das „Schengener-Abkommen“ (14.06.1985) der „EU“, zur Abschaffung der stationären Grenzkontrollen an den Binnengrenzen der teilnehmenden Staaten, stellt - gleichgültig wie hoch und hehr die daran geknüpften Illusionen gewesen sein mögen - den Beginn eines Entformungsprozesses dar, der seine folgerichtige Steigerung erfuhr, bis zur nationalen Selbstentrechtung der Entgrenzung durch die Merkel‘sche Politik, ab dem 04.09.2015.
 
CSU-Chef Horst Seehofer bezeichnet im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ die von A. Merkel am 04.09.2015 verkündete bedenkenlose Grenzöffnung für Asylanten als ein „Vorgehen von Unrechtstaaten“. Er sagte: „Wir haben im Moment keinen Zustand von Recht und Ordnung. Es ist eine Herrschaft des Unrechts.“ Seehofers Äußerung bezieht sich darauf, dass die Bundesregierung nach juristisch gesicherter Auffassung der bayerischen Staatsregierung und des von ihr beauftragten Verfassungsrechtlers Udo Di Fabio verpflichtet wäre, die deutsche Grenze zu schützen. Dass sog. „Flüchtlinge“ und Migranten ohne gültige Einreisepapiere ungehindert ins Land einreisen dürfen, ist nach Di Fabios und der CSU ein andauernder Rechtsverstoß. Formulierungen wie „Herrschaft des Unrechts“ verwendete die CSU bislang nur für Diktaturen wie einst die DDR. (Fokus Online 09.02.2016)
 
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Schon J. Wolfgang v. Goethe erkannte die Gefahr
nächster Menschenzukunft genau, wie es seine Verse vermitteln:

 
O diese Zeit hat fürchterliche Zeichen:
Das Niedre schwillt, das Hohe senkt sich nieder,
Als könnte jeder nur am Platz des andern
Befriedigung verworrner Wünsche finden,
Nur dann sich glücklich fühlen, wenn nichts mehr
Zu unterscheiden wäre, wenn wir alle,
Von einem Strom vermischt dahingerissen,
Im Ozean uns unbemerkt verlören.

O ! lasst uns widerstehen, lasst uns tapfer,
Was uns und unser Volk erhalten kann,
Mit doppelt neuvereinen Kraft erhalten !
 
„Die natürliche Tochter“, ein Trauerspiel von J.W. v. Goethe (entstanden 1801-03) -; darin die Worte des Königs (1. Akt, 5. Szene) - Der König sieht das Staatsschiff wanken, weil niemand mehr an dem ihm durch Geburt zugewiesenen Platz oder innerhalb seines Standes bleiben will.