SCHRÄGE VÖGEL
STÜRZEN LEICHTER AB
 
 
Will ein Frosch ein Frosch nicht sein,
klettert hoch auf einen Baum,
springt hinab als schräger Vogel,
endet tragisch solch ein Traum.
 
So war‘s mit Daniel Küblböck,
ein armer, nie ganz echter Junge,
zu klein, zu schwul, zu ungewiss
und zu schwächlich auf der Lunge.
 
Er war Kindskopf und ein Kasper,
aber wollt‘ ein Kaiser sein.
Wär‘ er doch Harlekin geblieben
strebte nie nach Glorienschein !
 
So aber übernahm er sich,
für ‘nen Kerl hat‘s nicht gereicht,
drum probierte er‘s als Weibchen,
würd‘ er so geliebt vielleicht ?
 
Doch da hilft kein Knopf im Ohr,
nicht Tattoo und Let's-Dance-Tanz,
kein Klamauk, kein Kleidertausch,
aus 'nem Hansel wird kein Hans !
 
Ein Wischiwaschi wird kein Weib,
aus dem Hänfling wurd‘ kein Mann.
Als Schauspielschüler hoffte er,
dass er noch einmal starten kann.
 
Jedoch er war bereits entnervt,
nichts hatte richtig funktioniert,
der Prüfungsschreck bedrängte ihn,
die Ängste, dass er sich blamiert.
 
Ins Meer sprang Kaiser-Küblböck,
dazu gehört nicht wenig Mut !
Ich hab‘ den Fant nie ernst genommen,
jetzt zieh‘ ich ehrend meinen Hut !
 
Ende 2002, Anfang 2003 nahm der kleine, offenbar gemischtsexuelle Daniel Küblböck an der Premierenstaffel der „RTL-Show Deutschland sucht den Superstar“ teil. Sein albernes Auftreten, als so eine Art Kinderstar, bescherte ihm während der Laufzeit der Show das Interesse vieler weiblicher Zuschauer und einer gewissen Art von Medien. Besonders die „Bild-Zeitung“ räumte dem „schrägen Vogel“ Küblböck als Lachnummer mehr Platz ein als jedem anderen Kandidaten. Auch deswegen wurden ihm nicht selten Gewinnchancen zuerkannt. Dieter Bohlen, der Leiter und Jury-Vorsitzende von „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert Küblböck mit einer quäkenden Stimme an „Kermit“ den Frosch von der US-„Muppet-Show“. Richtig singen konnte der sympathische Clown eigentlich nicht. Der „Spiegel“ schrieb: „Woche um Woche mokierte sich die Jury über seinen leicht quäkigen Gesang, bemängelte objektiv hörbare Schieflagen und schmerzende Töne, Show um Show wurde er vom Studiopublikum ausgebuht - doch seine Fans trugen ihn mit ihren Anrufen unverdrossen trotzdem von Runde zu Runde. Manche, um sich mit gerade modern gewordener Trash-Ironie und So-schlecht-dass-es-gut-ist-Simpelhumor an ihm zu ergötzen, viele, weil sie dieser in der Welt sangesgewaltiger Kraftmeierei eigentlich nicht vorgesehene Typ tief berührte.“ Anfang 2004 war Küblböck erneut in einer regelmäßigen Fernsehshow zu sehen, als er an der ersten Staffel der blöden „RTL-Fernsehsendung Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ teilnahm. Anfang 2004 verursachte Küblböck, ohne Führerschein, in Niederbayern einen Unfall, bei dem das Auto, in dem er und zwei Bekannte saßen, mit einem Gurkenlaster zusammenstieß. Küblböck überlebte den Unfall schwer verletzt. Mit Urteil vom 2004 wurde er zu einer Geldstrafe von 25.000 Euro sowie zu acht Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Vom 4. bis 11. September 2005 wohnte der Kindskopf Küblböck im „Big-Brother-Dorf“. Im Oktober 2005 gelang ihm mit der Single „König von Deutschland“ ein Sprung in die deutschen Charts, im November erschien das deutschsprachige Album „Liebe Nation“. Das Motto einer Mini-Promo-Tour im November trug den Titel „Ich hass mich“. Irgendwann ließ er sich die abstehenden Ohren beilegen. 2011 ließ sich der durchgeknallt wirkende Kasper von der 70-jährigen Immobilien-Millionärin Kerstin Elisabeth Kaiser adoptieren. Bald darauf nannte er sich „Herr Kaiser“. 2013 wurde Küblböcks Bruder - mit dem er den Kontakt abgebrochen hatte - tot in seiner Berliner Wohnung aufgefunden. Der Möchtegernsänger erlebte mehrere Absagen und Ablehnungen, 2015 nahm Küblböck als Kandidat an der „achten Staffel der RTL-Show Let’s Dance“ teil und belegte mit einer farbigen Tanzpartnerin den 6. Platz. 2015 machte Küblböck eine Schauspielausbildung, in deren Verlauf er über Mobbingvorwürfe klagte. Seine Kollegen berichteten, er sei ein Sonderling und würde seine Garderobe selbst zerschnitten haben. - Ein Interviewer fragte sich nach einem Abend mit ihm: „Und immer noch wissen wir nicht genau, wer Daniel Kaiser-Küblböck wirklich ist. Dummer Junge ? Kluger Unternehmer ? Schlechter Sänger ? Guter Unterhalter ? Bieber-Kopie ? 2014er-Boy ? Wir müssen ihn das jetzt noch fragen. Wer ist eigentlich Daniel Kaiser-Küblböck ? Und auf der Treppe vor dem Casino sich umdrehend, er muss weiter zu einem Geschäftstermin in Wiesbaden, da sagt er’s noch: ,Ich bin der Sohn der Nation. Alle wollen wissen, was ich mach’.“ Er hat sich immer überschätzt und andererseits gehasst. 2017 überwarf er sich mit seiner Gönnerin, der reichen immobilienmaklerin Kaiser. - In Istanbul hat sich K.-Küblböck einer Haartransplantation unterzogen und wollte sich bei einem „Beauty-Doc“ im Saarland Bauch- und Oberschenkelfett absaugen lassen. Eine Vertraute führte aus: „In wenigen Wochen wollte er endlich als Frau leben. Und: „Daniel wollte sich nach seiner Rückkehr zur Frau umoperieren lassen. Die Operation stand für ihn fest und er freute sich riesig auf diesen Schritt.“Kaiser-Küblböck war privat als Gast an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Aidaluna“ von Hamburg nach New York unterwegs. Seit Sonntagmorgen, dem 9. September 2018, gilt Herr Kaiser in der Labrador-See vor Neufundland über Bord gegangen bzw. gesprungen zu sein. Es ist Selbstmord anzunehmen, vor allem wegen eines Eintrags, der Anfang August auf der Facebook-Seite seines Fanclubs veröffentlicht wurde. Darin quasselte Kaiser-Küblböck von psychischen und physischen Problemen aufgrund von angeblichem Mobbing gegen ihn an seiner Schauspielschule. Dass Kaiser-Küblböck transsexuell gewesen ist, ging aus seinem Verhalten deutlich hervor. Es gibt einen Account von ihm mit dem Namen „rosa luxem“. Dieser zeigt vor wenigen Tagen gepostete Fotos, auf denen er in Frauenkleidung zu sehen ist. Ein Besatzungsmitglied der „Aida“ teilte mit, er habe sich auf dem Schiff sehr präsent und auffallend benommen. Er sei diskussionsfreudig gewesen und habe gerne angeeckt. Die Zeugin sagte: „Dass er als ‚Frau‘ an Bord war, ist ja an sich bekannt, und er legte auch großen Wert darauf, als solche angesprochen zu werden.“