04.04.2014  
              
 
MONA-LISAS LÄCHELN

Zwei Fragen stellten sich die Kenner,
zwei Fragen waren Super-Renner,
es war'n die Rätsel unserer Zeit -;
wer hielt die Antworten bereit ?

Warum fällt nicht der Turm zu Pisa
und warum lächelt Monalisa ?
Wieso kippt nicht ein schiefer Turm,
was streichelt Lisas Seelenwurm ?

Was war der Lisa so ergötzlich,
schon etwas länger oder plötzlich,
was wohl verschaffte ihr Behangen ?
So lauteten die Rätsel-Fragen.

  Man kennt Leonardos Malerei -,
Senior da Vinci war sehr frei,
ein freier Geist und Kirchenfeind -,
hat’s mit den Damen gut gemeint.

War mit so mancher Maid liiert,
hat Liebeskünste ausprobiert -;
Lisa del Giocondo hieß sein Schatz,
doch suchte er sich bald Ersatz.

Er neigte einem Jüngling zu,
der stahl ihm seine Seelen-Ruh’,
es war Saltarelli’s Jacopo,
der macht’ mit seinem Po ihn froh.

Der Maler ehrte diesen Knaben,
tät adoptieren ihn und laben,
erlitt durch ihn viel Weh und Ach,
verzieh ihm manches Ungemach.

Die schöne Lisa war gekränkt,
als Liebchen schnöde abgedrängt;
so suchte sie bei Frau’n die Lust,
wurd’ lesbisch bald in ihrem Frust.

Da Vinci schien das gerade recht,
er hielt die Lösung für nicht schlecht,
die Lisa glaubte er versorgt -;
auch hatte er ihr Geld geborgt.

Das war mehr vage Theorie,
Genaueres erfuhr man nie,
bis man im Jahr Zweitausendzehn,
per Röntgenblick ein Bild erseh’n.

Es war vom Meister übermalt,
also gelöscht, versteckt, verkahlt,
aus Gründen reiner Pietät,
dass keiner in Verdacht gerät.

Wir zeigen dieses Bild gereinigt,
Echtheit wurde uns bescheinigt;
im „Musée du Louvre“, zu Paris,
man das Kunstwerk sehen ließ.

Der Grund des Lächelns ist geklärt,
im Kreis' von Frauen, unbeschwert,
genoss die Lis’ der Freuden viel,
der trauten Freundin Zungenspiel.

So war ihr Frohsein tief und rein,
meint auch Professor Eisenstein,
der große Tiefenpsychologe:
„Die Zunge wirkt wie eine Droge !“