MARKUS RÜHL
 
Schon die Germanen pflegten Leibgestaltung,
als Ausdruck idealer Körperhaltung,
die jungen Männer bauten Muskelmasse
durch Übung steigert Rasse ihre Klasse.
 
Im schönen Körper wohnt ein schöner Geist,
der seinem Leib die hohen Ziele weist.
Zum Mann gehören Muskel, zum Weib die zarte Haut,
in dieser rechten Weise sind beide gut gebaut.
 
Am Körperbild zu feilen
und Geisteskraft zu schärfen,
das heißt, die Welt zu heilen,
den Sinn empor zu werfen.
 
Wille zur Schönheit ist der Edlen Trieb,
der Mensch hat nur das Schöne wirklich lieb.
Schön wirkt ein Kerl in harter Muskelspannung,
des Mannes Wunsch und Wille sei Ermannung.
 
Selbstschöpfung mag den Mensch befrieden,
so wird er übermenschlich schon hienieden.
Was er vermag ist zwar voraus bestimmt,
doch kostet‘s Schweiß bis er sich hin getrimmt.
 
Da ist der Deutsche Markus Rühl,
der strebte hin zu diesem Ziel.
Durch jahrelange Übungs-Qual,
zwang er den Leib ins Ideal.
 
Die meisten Konkurrenten hat er überwunden,
sein Muskelleib ist als perfekt befunden.
Jedes Detail des Aufbaus der Fibrillen,
vermag die höchsten Ansprüche zu stillen.
 
Weltweit kommt kein Bewerber Markus gleich,
mit zähem Wille formte er sein Fleisch.
Kaum einer trainierte sinnvoller und wilder,
er ist für mich der König aller Bodybuilder.
 
 
Markus Rühl (1972-), im südhessischen Roßdorf geboren, war Kfz-Mechaniker und Bürokaufmann, dazu ein tüchtiger Fußballer und baute sich schließlich zum Top-Bodybuilder auf. 1997 gewann er, noch als Amateur, die hessische Landes-Meisterschaft und die deutsche Meisterschaft. Daraufhin erhielt er die Profikarte der IFBB und machte Bodybuilding zu seinem Beruf. Rühl, der mit um die 130 kg Wettkampfgewicht als einer der schwersten und größten Athleten galt, wurde von der Fachpresse „der Freak“ oder „The German Beast“ genannt. 1999 gehörte er zu den Finalisten des Wettbewerbs Mr. Olympia in Las Vegas. Ein Jahr später belegte er beim Wettbewerb „Night of Champions“ in New York City den zweiten Platz, bei den „Night of Champions“ im Jahr 2002 den 1. Platz, der bisher als sein größter Erfolg gilt. Es folgten weitere Teilnahmen bei den Mr.-Olympia-Wahlen, bei denen 2004 ein 5. Platz das bisher beste Resultat war. Am 24. September 2006 belegte Rühl den zweiten Platz des „Santa Susanna Grand Prix“ in Spanien und qualifizierte sich somit für die Mr.-Olympia-Wahl 2006, die vom 28. September bis 1. Oktober 2006 stattfand. Dort belegte er den 8. Platz. Am 8. Oktober 2007 gab Rühl seinen Rücktritt vom aktiven Bodybuilding bekannt. Am 17. Mai 2009 gab er sein Comeback auf der „New York Pro“, bei der er den 3. Platz belegte. Bei der Mr.-Olympia-Wahl 2009, die vom 24. bis zum 27. September 2009 in Las Vegas stattfand, erreichte Rühl den 15. Platz. Danach kündigte er ein weiteres Profijahr an. 2010 nahm Rühl den Mr. Olympia noch einmal ins Visier und plante für die Qualifizierung dazu eine gute Platzierung bei der „Europa Super Show“ 2010 in Dallas ein. Bei diesem Auftritt kam er auf den 7. Platz, was ihn zu seinem endgültigen Rückzug aus dem Profi-Bodybuilding veranlasste. Im August 2016 wurde Rühl mit seiner Lebensgefährtin Alicja Vater einer Tochter. Am 31. August 2017 heiratete das Paar.
 
September 2020 - Markus war stets ein beliebter Entertainer
 
Es sind längst nicht nur die starken Wettkampfplatzierungen, welche Fans auf der ganzen Welt noch heute mit Markus in Verbindung bringen. Der Gigant hatte immer das gewisse Etwas, welches ihn zum Freak unter den Freaks machte. Wer ein waschechtes Monster zu Gesicht bekommen wollte, kam beim Deutschen voll auf seine Kosten. Dass sich unter den wahnsinnigen Muskelbergen einer der nettesten Typen der gesamten Pro-Tour verbarg, stand der unglaublichen Beliebtheit des blonden Hessen selbstverständlich nicht im Weg. In Sachen Entertainment verstand es Markus ebenfalls, sich durch seine bloße Erscheinung in den Mittelpunkt zu katapultieren. Natürlich spielte er im Rahmen seiner Bühnenshows in Übersee mit seinem Ruf („The German Beast“), inszenierte sich entsprechend und zog beispielsweise mehr als nur einmal Lieder von Rammstein als musikalische Untermalung für seine Kür heran. Daneben erreichten unterhaltsame Videos wie der berühmte Einkaufs-Clip, in welchem Markus im Tank-Top durch einen deutschen Supermarkt spaziert und im Sekundentakt irritierte Blicke provoziert, eine Art Legenden-Status. Auch heutzutage sehnt sich das Publikum nach Neuigkeiten aus der Welt des Markus Rühl. Atemberaubend lange Schlangen auf der FIBO, hunderttausende Aufrufe zahlreicher hauseigener Youtube-Videos oder wachsende Absätze der eigenen Supplement-Linie „Rühls Bestes“ – der sympathische Gigant ist auch gut zehn Jahre nach dem Ende seiner aktiven Karriere allgegenwärtig.