KLÖSSCHEN
Meine Frau, das liebe Klößchen -
einstmals hörte sie auf Röschen -
isst so gern und war gesund,
deshalb wurd’ sie kugelrund.
Meistens in der Küchenzeile,
ist sie immer sehr in Eile -;
sie wuselt her, sie wuselt hin,
sie sucht irgend ein Küchending.
Morgens mit den Frühstückseiern -,
fett, der Butterrahm aus Bayern;
frischer Schinken aus Westfalen,
den die Tanten sehr empfahlen.
Vollkorn-Brötchen dick belegt,
dass der Darm sich bald bewegt,
dann zum Schutz der gicht’gen Füße,
nur zwei Käffchen ohne Süße.
Auch nur eine Schneckennudel,
der Pillen-Schluck mit süßem Sprudel;
und weil sie meist so standhaft sei,
glaubt sie, sei `ne „Sünde“ frei:
Ein glitzekleines Ei-Likörchen,
ist ihr einziges Komförtchen,
was Klößchen sich zur Frühe gönnt;
auch falls es keiner glauben könnt’.
Bald ist es zehn, die Uhr schlägt elf,
„Oh Gott, in Deiner Gnade, helf’ !“
Der Hunger wühlt in Klößchens Dam,
da macht sie rasch 'ne Pizza warm.
Dann kommt die heil’ge Tagesmitt’,
mit höchstem Recht zum Appetit -;
man lebt nur einmal, recht beseh’n,
der Wohlstand könnt' zur Neige geh’n !
Drum greifet zu, so lang’ es reicht,
gefastet wird demnächst, vielleicht !
Der Schweinebauch mit rotem Kraut,
wird dann im Mittagsschlaf verdaut.
Am Nachmittag, zur Vesperzeit,
übt Klößchen brav Bescheidenheit:
ein Tortenstück mit wenig Sahne,
als Nachtisch Schoko auf Banane.
Zum Abendbrot ist’s lang’ noch hin,
drum hin und wieder, zwischendrin,
genehmigt Klößchen sich ein Käschen,
vom Rotspon auch ein halbes Gläschen.
Der Abend wird erst dann ein Fest,
so man sich ihn schmecken lässt;
was sich der Mensch des Tags verwehrt,
zum Nachtmahl ist es nicht verkehrt.
Man hockt gemütlich beieinander,
nicht unbedingt bei Wein und Zander,
doch auch ein bürgerlicher Tisch,
erhält die Freud’ am Speisen frisch.
Und später vor der Fernsehscheibe,
spürt Klößchen so ein Zieh’n im Leibe,
doch Erdnuss-Chips und Cola-Mix,
vertreiben die Bedenken fix.
Die Freundin Anna ruft noch an,
man rätselt gern gemeinsam dann:
„Wieso addiert sich unser Speck,
warum geh'n keine Pfunde weg ?“
Denn trotz erschwerter Hausarbeit,
wird auch sie schnellste Hausfrau breit;
sie ist beständig sich am wiegen:
„Doch am Essen kann’s nicht liegen !“
http://www.focus.de/wissen/diverses/viele-jugendliche-sind-fettleibig-immer-mehr-junge-erwachsene-sind-zu-dick_aid_1120311.html
In Deutschland leiden vermehrt Männer und junge Erwachsene unter extremem Übergewicht. Insgesamt ist fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung adipös.
Das starke Übergewicht bringt medizinische und psychologische Probleme mit sich. ... Die Fachleute forderten die Krankenkassen auf, Adipositas endlich als Krankheit anzuerkennen, so dass die Betroffenen bei der Kostenübernahme nicht auf Einzelfallentscheidungen angewiesen seien. „Adipositas ist eine Krankheit des Gehirns, nicht ein Lebensstil-Phänomen“, betonte der Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, Martin Wabitsch.
„Unser Ansatz ist nicht die Gewichtsreduktion, sondern die Verbesserung der psychosozialen Situation“, erläuterte Wabitsch. Mädchen und Jungen, die 150 Kilogramm und mehr wiegen, hätten oft eine schlechtere Lebensqualität als Krebskranke. „Sie finden keinen Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Sie finden keinen Partner. Sie sind zunehmend isoliert.“
In dem auf mindestens sechs Jahre angelegten Projekt soll untersucht werden, welche Therapieansätze erfolgversprechend sind. An dem Projekt teilnehmen können 14- bis 21-Jährige, von denen viele aufgrund ihrer Pfunde Gelenkprobleme, nächtliche Atemaussetzer oder Altersdiabetes haben. Bundesweit sind mehr als 200 000 junge Leute betroffen.
In Deutschland leiden vermehrt Männer und junge Erwachsene unter extremem Übergewicht. Insgesamt ist fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung adipös.
Das starke Übergewicht bringt medizinische und psychologische Probleme mit sich. ... Die Fachleute forderten die Krankenkassen auf, Adipositas endlich als Krankheit anzuerkennen, so dass die Betroffenen bei der Kostenübernahme nicht auf Einzelfallentscheidungen angewiesen seien. „Adipositas ist eine Krankheit des Gehirns, nicht ein Lebensstil-Phänomen“, betonte der Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, Martin Wabitsch.
„Unser Ansatz ist nicht die Gewichtsreduktion, sondern die Verbesserung der psychosozialen Situation“, erläuterte Wabitsch. Mädchen und Jungen, die 150 Kilogramm und mehr wiegen, hätten oft eine schlechtere Lebensqualität als Krebskranke. „Sie finden keinen Ausbildungs- und Arbeitsplatz. Sie finden keinen Partner. Sie sind zunehmend isoliert.“
In dem auf mindestens sechs Jahre angelegten Projekt soll untersucht werden, welche Therapieansätze erfolgversprechend sind. An dem Projekt teilnehmen können 14- bis 21-Jährige, von denen viele aufgrund ihrer Pfunde Gelenkprobleme, nächtliche Atemaussetzer oder Altersdiabetes haben. Bundesweit sind mehr als 200 000 junge Leute betroffen.