DIE HAMPEL-FRAU

Einst liebt’ ich meinen Hampelmann,
zog gern an seinem Faden dran,
dann klappte er mit Arm’ und Beinen,
und mochte so lebendig scheinen.

Der Hampelmann, der war mein Glück.
ich denk’ noch heut’ an ihn zurück,
wie er so treu, an einem Kettchen,
hing über meinem Kinderbettchen.

Er zog mich an wie ein Magnet,
mein letzter Blick beim Nachtgebet;
mein erster nach dem Hahnenschrei,
galt seinem bunten Konterfei.

Wie dazumal mein Hampel-Kerlchen,
so wünscht’ ich mir ein liebes Perlchen;
doch heute weiß ich’s sehr genau,
ich bräucht’ gewiss `ne Hampel-Frau.

Das wäre was das mich beglückt’,
ich würde schier vor Glück verrückt,
fänd’ ich ne Frau mit einer Strippe,
selbst wenn es wäre `ne Xanthippe.

Zög’ ich an ihrem Hampel-Band,
na klar -, nicht an der Zimmerwand,
vielmehr in meinem Bettchen drin,
das wär’ ein irrer Lust-Gewinn.

Ich zög’ an ihrem Faden kurz,
und sie hebt’ frei den Lendenschurz -;
zög’ ich an ihrem Faden weiter,
macht’ sie für mich die Beine breiter.

Die schöne Frau als Marionette,
das ist’s was jeder Mann gern hätte;
immer verfügbar, immer gefügig,
bereit zur Liebe, und zwar zügig.

So ist der Wunschtraum vieler Männer,
die Hampel-Frau, als Super-Renner -;
doch ist das sicher eine Irrung,
im Grunde eine Geistverwirrung.

Nur eine Frau mit eignem Willen,
kann Liebessehnsucht echt erfüllen;
die nicht zu willig, nicht zu brav,
ein Mann mit Kraft erobern darf !