Copyright Ⓒ Gerhard Hess / 21.06.2025

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RUNEN-KALENDER

Während andere träumen und fantasieren,
über FUÞARK-Unsinn spekulieren,
haben wir die geistige Nacht überwunden
und die ODING-Kunde wiedergefunden.

Jetzt erklingen lange vergessene Lieder,
Germanien hat seinen Festweiser wieder.
Vom kristenkirchlichen Volksbetrug,
sind zweitausend Jahre mehr als genug !

Die ur-germanische Kalender-Religion
befreit unser Volk von der Kristen-Fron.
Frei glänzt der runde Germanen-Schild,
auf dem sind die rätlichen Runen gerillt.

Zur Frühlingsgleiche, die Rune Sieben,
gilt Göttin Freija, zum Ehren und Lieben.
In der Herbstgleiche, gegenüber aber,
erscheint die Hel im Kienspan-Gewaber.

Das Licht wird düster zur Herbsteszeit,
schon nähen die Nornen am Winter-Kleid.
Doch erst steigt der Tag zum Sommerbeginn,
in der zehnten Rune wirkt Baldur darin.

Er ist ein heller, arglos-gütiger Held,
welcher allen friedlieben Leuten gefällt.
Doch Hödur, sein blinder Bruder, schießt,
auf Baldur, dass der sein Blut vergießt.

Nach Lokis Lenkung geschah diese Tat,
die böse Gesinnung übt‘ Unheils-Rat.
In Rune Zweiundzwanzig ist sie präsent,
die man als Thurs‘ und Saturnius kennt.

Sie steht im achten, „des Todes Haus“,
als Saturn-Satan löscht er die Woche aus.
Will er die Menschenwelt vernichten,
wie es die alten Textrollen berichten ?

Oder gelingt es Göttern ihn zu bemeistern
und gute Menschen zur Hilfe begeistern ?
Damit unsere Erde sich weiter dreht
und was wir lieben nie ganz vergeht !

Seit der Veröffentlichung des „ODING-Wizzod“ im Jahre 1993 sind sämtliche runen-kalendarischen   Konzepte meiner Vorgänger, namentlich meiner beiden verehrten Lehrer Prof. Dr. Kurt Kibbert und Prof. Dr. Herman Wirth, welche beide versuchten, kalender-runische Schlüsse aus einer Runenlesung von links nach rechts zu erzielen, als absolut überholt und irrtümlich zu bezeichnen. Beide begingen bedauerliche Fehlgänge, wobei hinsichtlich Wirth noch mehrere irrige schwedisch-bronzezeitliche Felsbildinterpretationen hinzukommen (z.B. sog. „Kalenderscheibe von Fossum“).

Die Bedeutungen der einzelnen Runen sind erschließbar: 1.) aufgrund ihrer in den mittelalterlichen Runen-Gedichten tradierten Runen-Namen, 2.) den Runen-Formen als Bildkürzel, aus der üblichen Schriftentwicklung, 3.) ihrer zahlenmythologischen Positionen im 24er Gesamtverband, 4.) ihrem Kalenderstandort auf den Neumonden und Vollmonden des runischen Idealjahres.

Im isländischen Runengedicht, aus 15. Jh., wird der antigöttliche Thurse (22. Position, im üblen, spätherbstlichen Skorpion-Aspekt) als der Felsen Bewohner (also der Wildnis), als Vardhrúnas (Vorsicht-Rune) Ehemann und als Saturnius bezeichnet. In röm. Mythologie wurde als Frau des Saturn die Göttin Lua genannt, die mit Verderben in Verbindung gebracht wurde. In der westlichen Astrologie steht Saturn, der traditionell, genau wie der Tod, mit Sichel oder Sense und Stundenglas dargestellt wird, für Sorgen, Melancholie, Krankheiten, harte Arbeit, jedoch auch für Ordnung und Maß. Insgesamt gilt sein Einfluss aber als negativ, weshalb er als der „Große Übeltäter“ bezeichnet wird. Die Vorstellung, dass der Lauf des Saturn eine besondere, schicksalhafte Bedeutung für die Judenheit habe, wurde auch im Judentum bestätigt.

Es handelt sich beim ur-germanischen ODING-Kalendarium um die luni-solare Jahresorganisation der 24 synodischen Mondstände des Jahreslaufs (12 Neu- + 12 Vollmonde), wie wir sie von der Nebra-Himmelsscheibe vom Mittelberg an der Unstrut (Sachsen-Anhalt) her kennengelernt haben. Weil das Sonnenjahr 365 Tage, das Mondjahr aber 13 x 27 1/3 Tage, also 355 Tage hat, verschieben sich die Festzeiten im Lauf der Jahre. Die Monate wurden über die Mondphasen bestimmt, ein Monat reichte von Neumond zu Neumond. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten ist elf Tage kürzer als das Sonnenjahr. Im Laufe der Zeit verschiebt sich daher das Mondjahr gegen die Jahreszeiten, so dass alle zwei oder drei Jahre ein 13. Leermonat (Schaltmonat ohne Feste) eingeschoben wurde. Als Signal dafür, dass es für den Schaltmonat- Einschub höchste Zeit war, diente der Mond beim Frühlingsanfang: Stand neben den Plejaden nur eine ganz dünne Mondsichel, war noch alles in Ordnung. War der Mond aber bei seiner Konjunktion mit den Plejaden schon einige Tage alt (ca. 4 Tage), dann hinkte das Mondjahr hinterher, dann musste geschaltet werden. Genau diese Signal-Konstellation zeigt die Nebra-Scheibe, die auf ein Alter zwischen 3.700 und 4.100 Jahren geschätzt wird.

Mond und Plejaden stehen laut astronomischer Fachleute für zwei Termine der Sichtbarkeit der Plejaden am Westhorizont. Die Plejaden hatten um 1600 v.0 ihren Untergang „zu Beginn der Nacht“ am 10. März (greg.) sowie ihren Untergang, mit dem Sonnenaufgang, am 17. Oktober (greg.). Die Schwankungsbreite liegt bei etwa sechs Tagen. Wenn am März-Termin der Mond in Konjunktion mit den Plejaden stand, war er eine schmale Sichel kurz nach dem Neumond. Im Oktober war bei einer etwaigen Konjunktion der Mond voll. Damit könnte die Himmelsscheibe als Erinnerungshilfe für die Bestimmung des bäuerlichen Jahres von der Vorbereitung des Ackers bis zum Abschluss der Ernte gedient haben.

DAS RUNENKRANZ-GEBET

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