04.10.2025

Mannus-Rune.JPG

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Der römische Historiker, Geschichtsschreiber, Politiker, Senator Publius Cornelius Tacitus (um 58- 120 n.0) berichtete in seiner Schrift Germania“, Kap. 2,2: „celebrant carminibus antiquis (quod unum apud illos memoriae et annalium genus est) Tuisconem deum Terra editum et filium Mannum originem gentis conditorisque. Manno tris filios assignant, e quorum nominibus proximi Oceano Ingaevones, medii Herminones, ceteri Istaevones vocentur”,

deutsch: „als Stammväter und Begründer ihrer Völkerschaft verherrlichen sie [die Germanen] in alten Liedern – der einzigen Art historischer Überlieferung, die es bei ihnen gibt – Tuisto [Zweiwesiger], einen der Erde entsprossenen Gott, und seinen Sohn Mannus. Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach deren Namen die dem Ozean Nächsten Inguionen, die in der Mitte Herminonen, die übrigen Istävonen genannt sein sollen.“ Er gilt somit als mythischer Stammvater aller germanischen Völker, im germ. Singular für Mensch.

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Mannaz/Mannas (ᛗ) ist die fünfte Rune des Ur-ODING-Futhark (denn 5 ist die traditionelle Symbol-Zahl des Menschen, 5 Enden + 5 Sinne), mit dem Lautwert m. Der rekonstruierte urgermanische Name bedeutet „Mensch“. Er erscheint in den Runengedichten als altnordisch maðr, altenglisch man bzw. gotisch manna. Und da der Mensch aus Mann und Männin (Wortlaut Luthers) besteht, also bekanntlich zweigeschlechtlich ist, trägt die Rune diesem Umstand deutlich Rechnung, in Form von zwei Senkrechten deren Ärmchen sich kreuzen, wie  es ein liebendes, sich umarmendes Menschenpaar demonstriert.

„Das Original des „altnorwegischen Runengedichts“ ist 1728 beim Stadtbrand von Kopenhagen verbrannt. Zur M-Rune heißt es dort im kirchenchristlich gefärbten Text: „m [maðr] er moldar auki; mikil er græip á hauki“ = „Mensch ist eine Zunahme von Staub; Mächtig ist die Spannweite/Größe der Klauen des Falken“ (Falke gilt als Symbol für das auf den Menschen je niederstoßende Unglücks-Schicksal).

„Altisländisches Runengedicht“ (kirchenchristlich manipuliert): „m [maðr] er manns gaman - ok moldar auki - ok skipa skreytir - homo mildingr“ - „[Mensch] ist Freude des Mannes, Vermehrung der Erde, Schmücker der Schiffe“

„Altenglisches Runengedicht“ (kirchenchristlich manipuliert): „Man byþ on myrgþe | his magan leof - sceal þeah - anra gehwylc | odrum swican - for ðam drihten wyle | dome sine - þæt earme flæsc | eorþan betæcan“ – „m Mensch ist in Freude seinen Verwandten lieb, doch wird einer den anderen betrügen, deshalb will der Herr durch sein Gericht, der Erde das armselige Fleisch zurückgeben“

Altnordische Pärchen-Darstellungen

Aus „Wirkmächtige Kommunikationsmedien. Menschenbilder der Vendel- und Wikingerzeit und ihre Kontexte“, 2011, von Michaela Helmbrech, S. 131, Abb. 27: „Einander zugewandtes Paar. a. Auswahl von neun Goldblechfiguren aus Lundeborg (Nr. 70). Nach homsen 1993, 89. b. Goldblechigur, Stentinget (Nr. 175). Nach Nilsson 1991-93, 70 Abb. 8. c. Auswahl von vier Goldblechiguren aus Helgö (Nr. 713). Nach Lamm 2004, 79. d. Auswahl von vier Goldblechiguren aus Hauge (Nr. 360-363). Nach Petersen 1955, Nr. 101. e. Goldblechigur, Mære (Nr. 400). Nach Stene 1990, 19. Foto: P. E. Fredriksen. f. Anhänger, Roskilde (Nr. 121). Nach Mackeprang 1943, 69 Abb. 1. g. Anhänger, Norsborg (Nr. 868). Nach Lamm 2004, 47 Abb. 2a. Zeichnung: H. Faith-Ell.“

Vendelzeit ist die Bezeichnung einer Epoche der frühen Geschichte Schwedens zwischen 550 und 800 n.0. Benannt ist sie nach der Region Vendel in der mittelschwedischen Provinz Uppland. Die vorausgehenden Epochen waren die germanische Eisenzeit (in Mitteleuropa die Völkerwanderungszeit). Der Vendelzeit folgt in Dänemark und Skandinavien die Wikingerzeit. Die Vendelzeit erreichte ihre höchste Blüte in Uppland und auf Insel Gotland, wo die frühen und mittleren Bildsteine dem Vendelstil entsprechen und in diese Periode fallen.