28.06.2025

Tier-Runen_gut.JPG

Die beiden Tiere stehen im Runen-Kalender genau an den Positionen zu denen das ehrenvolle arische Frühjahrs-Ross-Opfer (Ashvamedha) und das ehrenvolle arische spätherbstliche Stier-Opfer (Tauroktonie) gehalten worden sind.

BRÜDERCHEN TIERE

Als Heiden liegen wir stets richtig,
sinnvoller Tierschutz ist uns wichtig !
Hochachtung dem Tier zu jeder Frist,
wie es ehrenhaft unter Brüdern ist !

Zwei Tiere stehen im Runen-Kreis,
ihnen gebührt der Achtungs-Preis.
Pferd und Urstier, zur Urzeit schon,
galten als der heiligen Opfer Kron‘.

Hengst Sleipnir, das sturmwilde Ross,
galt Od-Gott Odin als treuer Genoss.
Dem Himmelsherrn Tiu galt der Stier,
als Attribut und sein Wappentier.

Ein alter arischer Mythos spinnt,
warum Tiere Brüder des Menschen sind.
Der Urmensch hat sie selbst erzeugt
und die Stufenleiter der Tiere eräugt.

Als edelstes Tier erschien das Pferd,
seine sechs Sinne machten es wert.
Der Mensch verfügt nur über die fünf,
ihm fehlt der sechste zu seinem Schimpf.

Der Römer Tacitus beschrieb die Ahnen,
dass Priester der Götter Diener waren.
Aber die Rosse sind Götter-Vertraute;
wie man‘s damals hochsinnig beschaute.

Das religiöse Tierwohl im Heidenland,
besaß den hohen, entwickelten Stand.
Die hebräische Bibel ist darin fatal,
sie kennt keinen Ansatz von Tier-Moral.

Die religiöse Bedeutung von weißen Pferden bei den vorkristlichen Sachsen

Der römische Historiker Tacitus (um 58-120) beschreibt in seiner Germania: „Dem Volke eigentümlich ist auch der Rosse Vorahnungen und Warnungen zu erproben. Auf öffentliche Kosten werden die Rosse in Hainen gehalten, schneeweiß und durch keine sterbliche Arbeit befleckt, welche angeschirrt nur den heiligen Wagen der Priester, den König oder Fürste der Gemeinde begleiten und aufmerksam wird ihr Schnauben und Wiehern als Vorahnung beobachtet. Keinem Vorzeichen ist größerer Glaube, nicht allein beim Volk, sondern bei den Vornehmen, bei den Priestern. Sich selbst halten sie für die Diener der Götter, die Rosse jedoch für die Vertrauten der Götter.“ (Tac. Gern X, 5 - 8 ). In der „Indiculus superstitionum et paganiarum", eine Erläuterung für kristliche Missionare aus dem 8. Jahrhundert über heidnische Bräuche der Altsachsen, findet sich unter Paragraph 13 ein ähnlicher Hinweis über die Weissagung der Pferde. Bekanntlich baben Pferde den sog. 6. Sinn, indem sie über Luftdruckveränderungen aufkommende Gefahren (z.B. Feuersbrünste, Gewitter) voraussehen und dadurch unruhig werden.

Ein Pferd, das einem der Götter geopfert wurde, durfte zuvor keinen Reiter getragen haben, sonst galt es als entweiht. Neben historischen Orts- und Flurnamen gibt es auch mehrere deutliche archäologische Belege dafür, dass Pferde eine besondere Bedeutung für den ortsansässigen Kulturkreis in Niedersachsen hatten. In Niedersachsen wurden mehrere Gräberfelder gefunden, in denen Dutzende Pferde ehrenvoll bestattet wurden. Als Indiz für die besondere Stellung von Pferdemotiven im niedersächsischen Raum kann ein für das niederdeutsche Hallenhaus (Niedersachsenhaus) typischer Giebelschmuck angeführt werden, zwei gekreuzte Pferde.

Die legendären Anführer der ersten Sachsen, die nach Britannien einwanderten, sollen die Namen Hengest und Horsa getragen haben (Hengst und Pferd). Auch das Uffington White Horse wird als früher Beleg für das Sachsenross angeführt. Es befindet sich auf der Seite des White Horse Hill in Oxfordshire und gilt als das älteste Scharrbild in England. Es handelt sich um das stilisierte Bild eines Pferdes, welches in die Vegetation geschnitten und in den Boden gescharrt wurde. Dadurch wird die darunter liegende Kreide sichtbar. Die Umrisse werden von 3 Meter breiten, 60 bis 90 Zentimeter tiefen Gräben gebildet. Die Pferdefigur hat die Ausmaße von 107 × 37 Meter.

Das Sachsenross steht für das Volk der Sachsen, das alte Stammesherzogtum Sachsen und die aus ihm entstandenen politischen Einheiten, vor allem für die welfischen Herrschaftsgebiete. Es ist seit dem 20. Jahrhundert das Wappenmotiv des Landes Niedersachsen. Als Westfalenpferd mit erhobenem Schweif ist es das traditionelle Wappenmotiv von Westfalen und bildet in dieser Form einen Bestandteil des Wappens des Landes Nordrhein-Westfalen. Die niederländische Nachbarregion Twente und die britische Grafschaft Kent tragen dieses Motiv ebenfalls in ihren modernen Wappen.

Ranke.JPG

Die orientalisch geprägte Bibel hat dem Menschen sogar den Auftrag erteilt, sich die Welt mitsamt ihren Tieren untertan und nutzbar zu machen. Von Liebe und Achtung dem Mitwesen Tier gegenüber ist da keine Rede. Die heidnisch-germanisch bestimmten Europäer sind weltweit die absoluten Vorreiter im Tierwohl und Tierschutz.

Ranke.JPG

Im antiken Denken waren die Tieropfer Zeichen der Hochschätzung der Opfertiere und kein Akt der Tierverachtung !

Zum Stier- oder Rinderopfer informiert eine Abhandlung von Eric Müller und Torsten Schunke „Die Rinderopfer von Niederwünsch-Belege eines umfangreichen Ritualgeschehens im späten 4. Jahrtausend v. Chr.“ in Harald Meller „3300 BC. Mysteriöse Steinzeittote und ihre Welt“ - Ausstellungskatalog (Halle/Saale 2013). Da lesen wir:

„Es stand der kriegerische Thrasymedes, eine geschliffene Axt in der Hand, die Kuh zu erschlagen. Perseus hielt ein Gefäß, das Blut zu empfangen. Der Vater wusch zuerst sich die Hand, und streute die heilige Gerste, flehte dann viel zu Athenen; und warf in die Flamme das Stirnhaar. Als sie jetzt gefleht und die heilige Gerste gestreuet, trat der mutige HeId Thrasymedes näher, und haute zu; es zerschnitt die Axt die Sehnen des Nackens, und kraftlos stüizte die Kuh in den Sand. Und jammernd beteten ietzt alle Töchter und die ehrenvolle Gemahlin Nestors Eurydike, die erste von Klymenos Töchtern. Aber die Männer beugten das Haupt der Kuh von der Erde auf: da schlachtete sie Peisislratos, Führer der Menschen.“ (Homer, Odyssee, Gesang 3,443 455).

Manche Entdeckungen verwollständigen unser Bild der Vorgeschichte zur rechten Zeit. Mehrere Gruben mit Rindern, die bei Ausgrabungen an der ICE-Trasse Erfurt - Halle/ Leipzig bei Niederwünsch, Saalekreis, untersucht wurden, geben wichtige Hinweise über ein umfangreiches Opfergeschehen zur ZeiI der Salzmünder Kultur. Auf einer kleinen Anhöhe, die für eine sakrale Nutzung nahezu ideal erscheint, Iag dort über dem sonst sehr flachen Gelände ein Grabhügel der Baalberger Kultur (3950-3400 v. Chr.). Um diesen gruppierten sich im Osten etwa halbkreisförmig vier Gruben, in denen in der Zeit um 3100 v. Chr. Rinder niedergelegt worden sind. Sie dürften aufgrund einiger spärlicher Scherben in den Grubenverfüllungen, u.a. die Scherbe einer Trommel, der frühen Bernburger Kultur angehören. Zugehörig ist ein beigabenloses Grab, das nach der C-14 Analyse ebenfalls in diesen Zeitraum datiert. Die Gruben mit den Rindern sind unterschiedlich. Die nördlichste (Bef. 3or16) enthielt ein Tier, das vor der Niederlegung teilweise zerlegt worden war. Ihm fehlte das Becken und es gibt Hinweise darauf, dass das Tier dann aus einzelnen Teilen - allerdings in korrekter anatomischer Lage - wieder „zusammengefügt“ worden war. Sein Schädel wurde zulelzt in die Grube gelegt. Auf dem Brustkorb befand sich eine Kalksteinplatte, auf der weitere Einzelknochen lagen. In der südlichsten Grube (Bef. 3or r9) lagen die Knochen eines Rindes dagegen einzeln zwischen einer größeren Menge an Kaiksteinen. Die beiden mittleren Gruben unterscheiden sich wiederum. In der Grube Bef. 3orro lag ein vollständiges Rind. Auf seinem Körper war ein großes Feuer entfacht worden, das zur Verkohlung vieler Knochen geführt hat. Der Schädel, der etwas höher lag, hat dagegen keine Brandspuren. Eine auf dem Becken stehende flache Schale war jedoch vollständig verbrannt. Eine ähnliche Konstellation war in der herausragenden Grube Bef. 3orrr gegeben. Hier haben die Bergung im Block und die anschließende Freilegung unter Werkstattbedingungen, die noch andauert, eine Reihe sehr interessanter Beobachtungen ermöglicht. In dieser Grube lagen zwei Rinder einander zugewandt in Bauchlage. Zunächst hatte in der Grube im späteren Kopfbereich der Rinder ein Feuer gebrannt, das die Grubenwand verziegelte. Auf eine Schicht aus sterilem Boden sind dann die unverbrannten Schädel der Rinder gebettet worden. Ein weiteres Feuer wurde anschließend auf den Rindern im Bauchbereich entfacht, das die Knochen teiiweise verbrannte und mit ihnen auch mehrere Beigaben: eine auf einer Kalksteinplatte stehende Schale, fast identisch mit jener aus der daneben liegenden Grube, sowie ein meißelförmiges Felsgesteinbeil und ein kleines gemuscheltes Feuersteinbeil. Es verbrannten auch mehrere Knochenspitzen und Feuersteinpfeilspitzen, teilweise mit abgebrochener Spltze, die sich offensichtlich am und im Körper der Rinder befunden hatten. Drei der Knochenspitzen lagen beispielsweise parallel zueinander, mit den Spitzen zum Körperinneren im Bauchbereich eines der Rinder. Ein Meißel in der Größe einer Lanzenspitze steckte im Hüftbereich des anderen Rindes. Bemerkenswert ist, dass Pfeilschüsse in den Rumpf von Rindern nur in Ausnahmefällen den Tod der Tiere herbeilühren würden. Sie sind deshalb als rituelle Komponente einer komplexen Zeremonie zu interpretieren. Ganz offensichtlich sind die Rinder „übertötet“ worden, wie dies auch in den zeitgleichen Wagengräbern aus Profen beobachtet werden konnte (siehe Beitrag „Die Rinderbestattungen von Profen“, S. 83). Die antithetische Niederlegung könnte im Fall des Niederwünscher Befundes eine „symbolische“ Gespannkonstruktion zum Ausdruck bringen. Der schlechte Erhaltungszustand der Schädel lässt keine Beurteilung darüber zu, ob die Rinder mit den im Befund liegenden Beilen betäubt oder letztlich getötet worden sind, es ist iedoch sehr wahrscheinlich. Diese Beobachtungen, die Zerlegung der anderen Rinder und die offensichtlich mehrstufigen Verbrennungen weisen diese sog. „Rindergräber“ eindeutig als Opferungen aus. In zeitgleichen Kontexten sind ähnliche Befunde, ebenfalls mit Teilzerlegungen, Sonderbehandlungen von Schädeln ünd Brandspuren, mehrfach aus dem Karpatenbecken belegt. Rinderpaare in antithetischer Lage mit Brandspuren sind aus der östlichen Kugelamphorenkultur bekannt. Die Intention für diese Opfer ist nicht eindeutig festzustellen. Es könnte sich um sog. Totenopfer handeln. Im Fall der Niederwünscher Rinder ist die danebenliegende, im Alter von 25-35 Jahren verstorbene Person, die zudem a1s einzige neolithische Bestattung des Fundplatzes degenerative Erkrankungen und Zeichen von Mangelernährung aufwies, sicher nicht der Adressat der Opfer. Auch die Befundverteilung spricht dagegen. […] Opferungen sind aus der Antike vielfach belegt, wobei v. a. jene von Rindern als sehr „hochwertig“ galten. Aus der Zeit vermehrter schriftlicher Überlieferungen im 1. Jahrtausend v. Chr. sind fast alle in Niederwünsch zu beobachtenden Aspekte nachweisbar. Zur Betäubung oder Tötung waren Beil oder Axt offensichtlich die bevorzugten Waffen. Eingangs wurde der Vorgang in der Odyssee geschildert. „Größere, namentlich Rinder, pflegten dabei zuerst durch einen Schlag, der mit einem Beile oder einer Keule auf den Kopf geführt wurde, betäubt zu werden oder es ward ihnen mit der Schneide des Beiles der Nacken oder der Hals durchschlagen“. Offensichtlich gehörte „zum Stieropfer die Axt, die die Steinaxt fortsetzt“. Auch die römischen Blutopfer bedienten sich des Beiles. Verbrennungen und Teilverbrennungen von Rinderopfern wurden ebenso wie Zerstückelungen, meist zum Verzehr einiger Teile des Opfertieres, von den Griechen durchgeführt. Räumlich näherliegend, in Mitteleuropa, sind in eben dieser Zeit auch bei den Kelten Tieropfer vielfach historisch überliefert. Bemerkenswert ist, dass sich das umfangreiche schriftlich belegte Opfergeschehen bezüglich der Tiere keineswegs in dieser Breite archäologisch niedergeschlagen hat. Das gibt einen Hinweis auf die hohe, nicht zu erfassende „Dunkelziffer“ in den schriftlosen Zeiten. Auf dem Fundplatz Niederwünsch lassen sich aus dem späten 4. Jahrtausend v. Chr. somit umfangreiche Tieropferungen nachweisen (siehe Beitrag „Vater - Mutter – Kind“, S. 93). Bei dem anzunehmenden Wert der Tiere verwundern die damit verbundenen komplexen, vermutlich mehrstufigen Rituale und Zeremonien nicht. Einen im Vergleich zu den späteren Belegen genuin steinzeitlichen Aspekt innerhalb dieser Rituale stellt ganz offensichtlich der in Niederwünsch und Profen nachgewiesene Beschuss der Opfertiere mit Fernwaffen dar. Da unterstellt werden kann, dass sämtliche Funde aus den Gruben in Niederwünsch Bestandteile der Rituale waren, müssen auch die in zwei Fällen beigelegten ungewöhnlichen Schalen dafür in Anspruch genommen werden. Vermutlich sind es Gefäße zum Auffangen von Blut, deren spezielle flache Form gut geeignet war, das fließende Blut als roten Spiegel erscheinen zu lassen. Der Verbildlichung des Opfers durch das fließende Blut wurde auch später bei Opferritualen große Bedeutung bei gemessen, indem es zum Beispiel noch bei den Griechen aus Schalen bildgewaltig über den Opferaltar gegossen wurde.“