06.07.2025

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König Harald I. „Blauzahn“ Gormsson (altnordisch Haraldr blátǫnn, dänisch Harald Blåtand (um 910-986) war Herrscher in Dänemark und Norwegen. Sein Spitznamen „Blauzahn“ oder „Schwarzzahn“ war durch seinen Zahnschaden geschuldet. Er war ein Sohn Gorms des Alten und dessen Frau Thyra Danebod. Nach dem Tod seines Vaters, im Jahr 958, folgte Harald ihm als König nach. Harald war ein Wikingerführer, der mehrmals in die Normandie einfiel, wo er sich 945 in den westfränkischen Dynastienstreit einmischte, indem er den dreizehnjährigen Richard den Furchtlosen (932–996) unterstützte und den Kaolinger Ludwig IV. gefangen nahm, an Hugo auslieferte und ihn zwang, Richards Herrschaftsanspruch anzuerkennen.

König Harald war politisch so klug, dass er die zwingenden Zeichen der Zeit erkannte, sich den Gegebenheiten der kirchenchristlichen Macht im West- und Ostfrankenreich fügte und sich 948 der Oberhoheit des deutschen Kaisers Ottos I. der Große (912-973) unterwarf. Um den immensen Druck auszuräumen, entschloss er sich den Christianismus für sein Herrschaftgebiet anzunehmen und durchzusetzen, obwohl die überwiegende Mehrzahl seiner Untertanen keine christliche Gesinnung besaß.

Um seine gutwillige Bereitschaft zu erweisen, gründete er die Bistümer Aarhus, Ripen und Schleswig, womit die Christianisierung Skandinaviens begann. 950 gründete er Jomsburg (auch bekannt unter Julin, Jumne, Wollin) in Pommern. Seine Hauptresidenz befand sich mitten in Jütland, in Jelling, , unter der heutigen Kirche. Nach einem Bericht von Widukind von Corvey (um 925-973) ließ Harald sich um 960 von einem Missionar namens Poppo am sog. „Poppostein“ taufen, einem Hünengrab aus der Jungsteinzeit, bei Helligbek, östlich von Flensburg. Die fromme Kirchen-Legende erzählt, Harald hätte sich durch ein Wunder des Poppo zum neuen Glauben überzeugen lassen, er hätte ein glühendes Eisen mit bloßer Hand weggetragen. Dass so etwas unmöglicher Blödsinn ist, wissen wir, das wahre „heiße Eisen“ war die damalige Außenpolitik Haralds. Nach dem Tod von Otto dem Großen, fiel er 974 in Holstein ein. In einem Gegenschlag von Ottos II. verlor er Schleswig an den Kaiser.

Harald verbündete sich mit den Söhnen des von Håkon dem Guten vertriebenen Erik Blodøks. Nach dem Tode Håkons des Guten besetzte er Süd-Norwegen und wurde König von Norwegen. Unter seiner Herrschaft setzte er die Söhne von Erik Blodøks zu Jarlen ein, unter anderem Harald Gråfell. Diese töteten Sigurd Ladejarl, den ehemaligen Verbündeten von Håkon dem Guten. Damit begann die lange Feindschaft zwischen dem Geschlecht Harald Hårfagres und den Ladejarlen. Als diese aber zu selbstherrlich wurden, wechselte Harald Blauzahn die Partner und verbündete sich mit Håkon Sigurdsson, Sohn des ermordeten Sigurd Ladejarl, und dieser wurde sein Vasall. Im Jahre 983 eroberte Harald das 974 verlorene Schleswig zurück.

Harald hatte Dänemark erstmals unter einer Krone geeint. Allerdings führte ein Erbstreit mit seinem Sohn Sven Gabelbart dazu, dass dieser gegen ihn rebellierte. Eine auf der Ostsee geführte Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn, die legendäre Seeschlacht von Helgenes um 986, wahrscheinlich bei Bornholm, endete zugunsten des Königssohnes Sven, da er von den Jomswikingern unterstützt wurde. Nach nordischen Quellen, so der „Jómsvíkinga saga“, „Knýtlinga saga“ und Snorris „Heimskringla“, traf während einer nächtlichen Kampfpause an Land den König ein Pfeil aus dem Hinterhalt, der ihn schwer verwundete. Harald Blauzahn konnte mit Getreuen aus der Schlacht entkommen und sich an den südlichen Teil der Ostseeküste Pommerns retten. Allerheiligen 985 oder 986 starb er in Jomsburg oder Jumne. Sein Sohn trat die Nachfolge als König von Dänemark an. Haralds Leichnam wurde, laut des Berichts von Adam von Bremen, nach Roskilde in die von ihm erbaute Kirche überführt. (In Roskilde befindet sich heute das sehenswerte Wikinger-Museum, mit gezeigten originalen Wikinger-Booten.)

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Das mysteriöse Christusrelief auf dem Großen Jellingstein (in der Farbenrekonstruktion), dem „Taufstein Dänemarks“, entstanden zwischen 960 und 985. Offizielle Beschreibung: Christus ist dabei nicht als der fast nackte Gekreuzigte, sondern als bekleideter Triumphator im Baum des Lebens dargestellt. - Von einem Lebensbaum ist allerdings nichts zu sehen !

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Die Runeninschrift des Großen Jellingsteins erstreckt sich über alle drei Seiten und lautet, beginnend mit der reinen Textseite: Haraldr kunungR bað gørva kumbl þǿsi æft Gōrm, faður sinn, ok æft Þōrvī, mōður sīna, sā Haraldr es sēR vann Danmǫrk alla ok Norveg ok dani gærði krīstna. - Deutsch: König Harald gebot, diesen Stein zu machen zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und an Thyra, seine Mutter. Der Harald, der (dem) sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte.

Das Problem für König Harald war, dass er seinem Volk einen Glauben aus außenpolitisch motivierten Gründen, aufzudrängen hatte, den es so wenig zu verstehen vermochte, wie noch heute kein vernünftiger Mensch den christlichen Glaubenskern zu kapieren befähigt ist. Es handelt sich bekanntlich um die verquaste Idee, den der Rabbi bzw. „Heilige Schaul-Paulus“ erfand, nämlich die Fantasterei, der Mensch würde selig, käme also „in den Himmel“, wenn er glauben könne, dass sich der jüdische Zimmermann und Volksredner Jeschua-Jesus, als „Gottes Sohn“, für die „Sünden der Menschheit“ hätte ans Kreuz nageln und mithin töten lassen. Die ins Bild gesetze Scene, einer selbstgeopferten christlichen Gottheit war den Menschen bis ins Hochmittelalter nicht zuzumuten.

So hängt der vorkarolingische „Jesus“ vom „Geisenheimer Türsturz“ (Wiesbaden, Nassauische Altertümer-Sammlung) nicht am Marter-Kreuz sondern steht noch frei. Und die von einem geschulten Mönch geschriebene „Heliand“ Dichtung, aus der 1. Hälfte des 9. Jh., das altsächsisch-missionarische Großepos, kann es nicht wagen den wahren orientalischen Hintergrund darzulegen, sondern fälscht den Jesus zum Himmelskönig und Herr, zum Heerführer und erhabenen Fürsten, seine Jünger zu Gefolgsleuten, die mit ihm eine Genossenschaft bilden. Das Gefolgschaft bildende Treue- und Schwurverhältnis (treuva) nach germanischem Verständnis tritt latent hervor, und entgegen den Evangelien sind die meisten Jünger Christi von edler Geburt (adalboran). Die Bindung an die Herkunft, die Sippe, wirkt hier in der frühmittelalterlichen germanisch geprägten Sphäre, ob noch heidnisch oder schon christianisiert, ungebrochen fort.

Die Erfindung des Rabbi „Schaul-Paul“ war für jene die Jesus selbst erlebt hatten völlig neu und zunächst unglaubhaft, Paulus beschreibt in seinem „Galaterbrief“ wie er den Gemeindevorstehern (Chef Petrus und Jesus-Bruder Jakobus) der kleinen Christengruppe in Jerusalem seine Idee aufschwatzte. „Ich widerstand ihnen ins Angesicht“, gestand er. Im „Korinterbrief“ (1 Kor. 1,23) schrieb er: „Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ Die hemmungslose fantasiereich-fantastische Ausdeutung des jüdischen Glaubens-Reformers Jeschua zum Gottessohn „Jesus-Christus“ hat dem Erfinder Rabbi Schaul immerhin die Bezeichnung seines Produktes als den „Paulinischen Glauben“ von Seiten der theologischen Fachwelt eingebracht. 

Am Kreuz oder an einem Pfahl hängend konnte Harald seiner Bevölkerung den neuen jüdischen „Menschheits-Erlöser“ nicht verbildlichen und verklaren, also wurde er im Geschlinge von Schicksalsbanden des „Nornengeflechts“ ins Bild gesetzt. So vermied man es, die christenkirchlich-relative historische Wahrheit gestehen zu müssen und hat sich geschickt über die realen Geschehnisse hinweggemogelt. Mit weit ausgebreiteten Armen, als wolle er jden umarmen, der zu ihm käme, zeigte man ihn, aber als Gefesselter ist ihm die Realisierung der Liebesgeste unmöglich gemacht. Wie auch sollte ein Gebundener die Gebundenen von ihren Menschenfesseln erlösen können ?! Des Wodan-Odins Dreierschlaufen sind zu Häupten und Füßen eindrucksvoll daneben gesetzt, für die altgläubig-heidnischen Assoziations-Möglichkeiten war damit hinreichend gesorgt.