CHRISTIAN ANDERS
So mancher meint die Zeit sei dumm.
und ihre Dummen denken krumm,
doch trifft das nicht für Jedermann,
es gibt noch den der denken kann.
Trotz Lügenpresse, Meinungsterror,
sagt der und jener leise: „Error ! -
ich bin mit der Verarsche quitt,
schwimme nicht im Mainstream mit.“
Der Christian Anders sagt es laut,
erstaunlich ist, dass er sich traut,
dass er ins offene Messer rennt,
indem er „Ross und Reiter“ nennt.
Tödlich war stets Bekennermut,
in Strömen rann Rebellenblut,
am Ende siegt - krass oder sacht -
der goldenen Spinne Weltenmacht.
Am Gelde hängt, zum Gelde drängt
wer unserer Erd‘ Geschicke lenkt -;
und jeden wirft man aus dem Nest,
der sich vom Gold nicht kaufen lässt.
Wer anders denkt ist rasch verflucht,
wird von der Rache heimgesucht -;
die Mammonmacht nutzt jeden Trick,
Verkehrsumfall und Gift und Strick.
Einstmals war es der Ketzerbrand,
damit warf man in Tod und Schand‘
der wandeln wollt‘ auf anderem Pfad
und nicht rechtgläubig beten tat.
Falsch betet Christian Anders auch,
nach einem streng verbotenen Brauch.
Und jeder der darüber spricht,
bekennt bestürzt: „So geht das nicht !“
Doch wenn zwar Anders übertreibt,
die eine große Wahrheit bleibt:
Das Wucherzins- und Schröpf-System,
ist zweifelsfrei das Weltproblem !
Christian Anders (1945-), der Steiermärker Musiker, Komponist, Schlagersänger, Buddhist, zählt zu denen die bemüht sind, hinter die Kulissen des Weltgeschehens zu blicken und deswegen gern von offiziösen Seiten als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet werden. Er bezeichnet sich selbst als von jüdischer Abstammung. Anders ist ein Mann von breit angelegten Talenten und Interessen; er machte sich auf vielen Gebieten kundig, spricht sechs Sprachen. Er lernte Elektroinstallateur, war Lehrer in seiner eigenen Karateschule (trägt Schwarzen Gürtel), gründete seinen eigenen Musikverlag, war äußerst erfolgreicher Schlagersänger, komponierte und arrangierte seine Lieder selbst, war Diskjockey bei Radio-Luxemburg, war Darsteller in mehreren Filmen, schrieb eine Beatgitarre-Lehrbuch, er schrieb Romane, Krimis, Lieder, Gedichte. 1987-93 zog es ihn in die USA. Sein Musical „Der Untergang des Taro Torsay“ wurde in mehreren Städten aufgeführt. Er verlor sein Vermögen von 25 Millionen Euro und wurde tief verschuldet und obdachlos. Seine Bücher zu Esoterikhemen und über die geheimen Weltmächte, die Erich und Mathilde Ludendorff die „Überstaatlichen Mächte“ nannten, mussten zwangsläufig seinem Fortkommen schaden. Ch. Anders bekam Feinde und konnte auch mit scharfer Zunge zurückgiften; seine Angriffe auf A. Merkel und J.B. Kerner sind im Weltnetz präsent. Insbesondere mit seinem Song „Der Hai“ übertat er die Rote Linie dessen was gesagt werden darf und was als Pauschal-Verunglimpfung unstatthaft ist. Wenn auch seine Unterstellungen und Vergleiche (George W. Bush = Adolf Hitler) über das Ziel hinausschießen, so ist seine scharfe warnende Kritik am „Zins- und Zinseszinssystem“, unter dem alle Staaten leiden -, auch die hemmungslos Dollar druckenden USA, absolut berechtigt. Er vertritt die „Freiwirtschaftslehre“ des Silvio Gesell. Einige seiner Darlegungen, z.B. jene zum angeblichen Unheil des Impfens und zur Ausbreitung von Aids, erscheinen gewagt bis unsinnig.
Diesbezügliche Kritiker hatte Chr. Anders genug. Einer davon, der nicht weniger scharfzüngige Linke, unter mehreren Pseudonymen kommentierende sog. Henryk M. Broder - der ebenfalls von sich behauptet, jüdischer Abstammung zu sein - äußerte sich im Magazin SPIEGEL vom 04. 03. 2005 folgendermaßen. Unter der Überschrift „Einen an der Klatsche“ heißt es: „Christian Anders hat bei ProSieben ausgedient. Gestern wurde der 60-jährige Esoteriker als ,Burg-König‘ gefeiert, heute ist er Persona non grata bei dem Münchner Sender. Der Sänger mit den langen blonden Haaren hatte George W. Bush mit Adolf Hitler verglichen und einen antisemitischen Klassiker neu gereimt.… Gestern war der Gewinner der jüngsten Reality-Show noch der ,Burg-König‘ von ProSieben, heute will man bei dem Münchener Privatsender nichts mehr von ihm wissen und distanziert sich von dem Künstler, der vor 30 Jahren mit dem Lied ,Es fährt ein Zug nach nirgendwo‘ bekannt wurde. Jetzt scheint der Zug am Ende der Reise angekommen zu sein. … Die Gründe für den plötzlichen Liebesentzug können frei besichtigt werden. Irgendjemand bei ProSieben muss sich die Website des Sängers näher angesehen haben. Da räsoniert der ,Burgkönig‘ über sich und die Welt und produziert dabei eine gruselige Mischung aus Esoterik, Größenwahn und rechtsradikaler Propaganda. Zum Bush-Besuch in Deutschland schrieb er einen ,Kommentar‘, in dem es hieß: ,Nun kommt er also nach Deutschland, George Bush, einer der ganz großen Verbrecher dieses Jahrhunderts. George Bush ist viel schlimmer als Adolf Hitler, denn Hitler hat die Juden im Geheimen ermordet, Bush mordet die Iraker und andere Völker öffentlich. Sein dummdreistes Grinsen hätte sogar einen ansonsten friedlichen Menschen wie mich motiviert, ihm alle Zähne einzuschlagen. Stattdessen hofiert unser dunkelgetönter Operettenbuffo, Staatsschauspieler und Pleitegeier Kanzler Gerhard Schröder auch noch diesem Kriminellen. Bushs einziges Problem ist sein nicht vorhandenes Gehirn, welches er sich im Laufe der Zeit weggesoffen hat und sein dominanter Vater, dem das Papasöhnchen Bush immer was beweisen will. Aber ihr, Leute, die ihr diesem Verbrecher zuhört, ihr habt es nicht anders verdient. Wäre ich nicht Komponist, Sänger und Autor, dann hätten Leute wie Bush es fertig gebracht, auch mich zum Terroristen zu machen.‘ Diesen Text hat Anders vor ein paar Tagen von seiner Website genommen. Was man dort allerdings noch immer findet, ist ein Lied mit dem Titel ,Der Hai‘, in dem Anders einen Antisemitismus-Klassiker, die ,Protokolle der Weisen von Zion‘, in Reime umgesetzt hat. Da heißt es u. a.: ,Deutschland ist pleite, wir sind am Ende, der Hai reibt sich vergnügt die Hände, da kann ich manchmal schon versteh'n, wie Leute auf die Barrikaden gehen, sie werfen Bomben, rufen ,du Schwein‘, doch der Hai, der grinst: ,Ich sperr euch ein!‘ Ich hab die Macht, ich hab das Geld, ich bin der Herrscher dieser Welt. Ich schick euch täglich auf die Rolle,ihr kennt sie nicht, ,die Protokolle‘. Auf sieben Säulen ruht die Welt, sieben Familien haben das Geld, Ob Rothschild, Cohn oder Donati, man nennt uns auch Illuminati. Mit Aids verseuchen wir die Welt, und machen mit der ,Heilung‘ Geld. Du zahlst und zahlst und wirst verrecken, so war's geplant wie mit den Decken, die mit Pocken wir verseuchten, um die Indianer zu verscheuchen, die einst Amerika allein bewohnt.‘ … Der einzige Deutsche, der politisch nicht kastriert ist und sich weder als Sündenbock noch als Steuerdepp benutzen lässt, ist offenbar Christian Anders. Er weiß, wie das Aids-Virus gezüchtet und planmäßig auf Homosexuelle und Schwarze angesetzt wurde. Und er kann beweisen, dass George Bush die Terrorangriffe vom 11. September angeordnet hat. Beinahe hätte er auch in einer Benefiz-Sendung für Not leidende Kinder mitgemacht. Wenigstens diese Gefahr ist gebannt: ProSieben-Sprecherin Bernhardt: ,Es wird keinen Auftritt und keinen Einspieler geben. Es wird gar nichts geben. Christian Anders wird bei ProSieben überhaupt nicht stattfinden‘.“ (Zitat-Ende) Dem ist aus der Perspektive der Kritiker nichts mehr hinzuzufügen.
Das auf den kaiserlichen Feldherrn Wallenstein gemünzte Schiller-Wort, „Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte“, lässt sich auf absolut jede Person beziehen, auch auf den überaus tapferen und vielseitig gebildeten Christian Anders, der neben seine großen Erfolge und Aussagewahrheiten auch ebenso große Fehltritte und Fehleinschätzungen gestellt hat.