... bin ich !
 

 
SISYPHOS ?

War mein Wirken, ist mein Schaffen,
wie ein Steinwurf in die Wellen ?
Wollt’ einst Ewigkeiten raffen,
niemals mit dem Rudel bellen.

Niemals lief ich mit der Meute,
suchte eigene, neue Wege,
da ich mich am Trutz erfreute,
gegen jede Torheits-Hege.

Immer war ich doch am Bauen.
mal mit Steinen, mal mit Worten,
Liebesglücke mit den Frauen,
wohl an Tat- und Traumwelt-Orten.

Doch was ist davon geblieben ?
Was ich schuf ist mir zerronnen,
fortgeflogen sind die Lieben,
längst vertrocknet Freudenbronnen.

Eingestürzt sind meine Mauern,
liegen nur noch als Gerölle,
schwinden will sogar Bedauern,
jenseits schon von Heil und Hölle.

Auch die geistigen Bastionen,
wird der Sturm der Zeit zerstreuen,
nichts mag uns mit Dauer lohnen,
an dem wir uns im Leben freuen.

Grausam mähen Sichelschneiden,
Menschen, Mauern und Ideen.
Was kann bleiben da wir scheiden,
wird ein Seelen-Rest bestehen ?


Sisyphos / Sisyphus ist eine griechische Mythengestalt, welche aufgrund einer unbekannten Schuld zur Strafe verurteilt wurde, sinnlose Arbeiten zu verrichten, beispielsweise einen Felsblock auf ewig einen Berg hinaufzuwälzen, der, fast am Gipfel, jedes Mal wieder ins Tal rollt. Sisyphusarbeit bzw. Sisyphusaufgabe wurde deshalb ein geflügeltes Wort für eine sinnlose und schwere Tätigkeit ohne Sinn und absehbares Ende.

Bilder: Beim Trockenmauerbau unterhalb meines Hauses- fertiger Mauerbau - abgetragener Mauerresthaufen