Eine Tochter und die Enkel
 
„DIE ALTEN KLEINEN SACHEN“
 
Ach, die Menschen sind am Spinnen,
neue Muster zu ersinnen,
keiner will mit dumpfem Nacken,
die alten runden Brötchen backen.
 
Die Menschen wollen sich erheben,
frisch, zum Neuen geht ihr Streben,
allen Alltags alte Sachen
woll’n sie völlig anders machen.
 
Selbst die Lahmen und die Blinden,
woll’n das Rad nochmal erfinden,
obschon sie im Kreise hinken,
bis sie in die Gruben sinken.
 
Unterm Rackern, Schinden, Plagen,
im verschwitzen Hemdenkragen,
geht ihr Hoffen in die Weite,
doch ganz plötzlich kommt die Pleite.
 
Und ganz zaghaft vor dem Ende,
dämmert erst die Einsichts-Wende,
allen Alltags stilles Beben,
war der beste Teil vom Leben.
 
Ahnen - Eltern - Kinder - Enkel -,
Familie - Nachbarschafts-Gesprenkel,
zudem Freunde sind‘s die leiten -,
gerad‘so wie vor tausend Zeiten.
 
Auch die dickste Bücher schreiben,
Menschen unter Menschen bleiben.
Verachtet nie das scheinbar „Kleine“,
selbst Riesen haben nur zwei Beine !
 
Liebt Ihr die Enkel, ehrt Ihr Ahnen,
seid Ihr auf den rechten Bahnen !
Größeres ist nicht zu schaffen,
mögt Ihr lebenslang auch raffen !