BITTE UM RAT

Beste Freundin, sag’ mir an,
wie muss ein verliebter Mann
sich im Liebesspiel benehmen,
seine Frau nicht zu vergrämen,
wie kann er sie nur bewegen,
den BH mal abzulegen ?

Muss er stets erfolglos bitten:
„Darf ich mal an Deine Titten?“
Welcher Sinn soll darin liegen,
Brüste in ein Tuch zu schmiegen,
dass sie keinem Zwecke nützen,
sie vor Blicken zu beschützen,
zu verbergen, zu verbannen,
unter den BH zu spannen ?

Ach, ich könnte sie begreifen,
den BH nicht abzustreifen,
wenn die zauberhaften Dinger,
diese beiden Freudenbringer,
dem Missfallen Anlass böten,
Gründe böten zum Erröten.

Glichen sie Kartoffelsäcken,
oder aber Weinbergschnecken,
wenn sie haarig wie die Bären,
grün wie die Melonen wären,
wuchtig wie ein Kürbispaar,
schiene mir die Sache klar;
ja, ich hätte wohl Verständnis,
wären sie ein Ärgernis.

Aber, liebste Freundin, nein,
jene Brüste, voll und fein,
von der schönsten Dimension,
sogar ohne Silikon,
sind natürlich, sind real,
einfach wahrhaft ideal -,

mit den wunderbarsten Nippeln;
dafür würd’ ich Meilen tippeln,
um die Haut, wie Seidenrosen,
einmal wieder zu umkosen.
Warum also quält sie mich,
vergrämt mir ihren Gabentisch ?

Beste Freundin, weißt Du Rat,
Du bist doch mein Kamerad,
bitte schenke mir dein Ohr:
Was geht in dem Weibchen vor,
das die Brüste stets versteckt,
damit ihren Freund nur neckt ?

Was sagt Tiefenpsychologie,
hat sie eine Brust-Phobie,
hat sie einen Seelenknick,
hat sie einen Psychotick,
oder ist’s nur eine Laune ?
Bitte schreibe oder raune,
Deine weise Antwort mir,

 
Gruß und Dank, Dein Musketier.