DU

ich warf die volle Sehnsucht
aus meinem Herz Dir zu;
ich fühl' mich leer und ausgeschenkt -
all meine Lieb‘ hast Du.

    Ich seh‘ Dein Bild im Sinnen,
bei Sonn‘- und Sternenglanz;
mein Minnemut, mein‘ Minnewut
    beherrschst Du restlos ganz.

Du bist mir Frau und Göttin,
bist Mutter, Freundin, Kind -‚
wohl tausend Weibsgestalten
in Dir verschmolzen sind.

Du kennst all meine Bitten,
Du weißt was mich bewegt,
Dein Ich dehnt sich in meiner Brust,
sonst ist sie leergefegt.

    Doch was sollt‘ ich Dir geben,
was schwer wiegt wie ein Schwur,
was Dich beseligt alle Zeit
ach, wüsste ich es nur ?

Du hälst in Deinen Händen
mein Leben und mein Glück,
Du kannst es von Dir werfen,
zerschlagen Stück für Stück.

Ich weiß nichts mehr zu sagen,
hab‘ lang‘ Dich angefleht -
zerstöre oder heile mich,
so wie der Sinn Dir steht.