KRÄNKLICHE FRAUEN

An Frau’n ist mancherlei bedenklich,
warum sind sie meistens kränklich ?
Ob kommend, bleibend, scheidend,
die meiste Zeit sind sie doch leidend.

Anlässe dafür gibt’s recht reichlich,
mitunter ist der Mann zu weichlich -;
die Weichlichkeiten sind zu meiden,
weil Frauen sehr darunter leiden.

Schön fest an allen wicht’gen Teilen,
sollten die Männer dort verweilen,
wo Frauen solche Härten schätzen,
nämlich an ihren weichsten Plätzen.

Extreme doch sind nie ersprießlich,
die machen Frauen auch verdrießlich,
ein Durchschnittsmaßstab aller Dinge,
sei es, was Frauen-Herzen zwinge.

Doch dieses ist ja grad’ das Schwere.
Was dieser Durchschnittsmaßstab wäre,
woll’n Frauen täglich neu erklären,
um ihre Männer d’rüber zu belehren.

Die allergrößte Pflicht im Eheleben,
ist’s für die Männer, zu erstreben,
die zarten Frauenseelen zu verstehen,
die meist verletzten, leidend wehen.

In aller Regel sind die Männer Sünder,
es lief' das Frauenleben sicher ründer,
wenn Männer sie verstehen würden,
das nähm’ den Frauen ihre Bürden.

Nicht nur die Männer, auch das Wetter,
wär’ im fernsten Süden sicher netter -;
und weil das Frauen-Hirn sich sehne,
wird es gequält von leidiger Migräne.

Zumeist erleiden Frauen Schmerzen,
sei es an Mägen, Blasen, oder Herzen,
auch spüren sie ein Stechen in Gelenken,
was Männer ungenügend überdenken.

Schließlich kriegen Frauen ihre Tage,
schon beim Eisprung kommen sie in Rage;
das ist so fürchterlich erschwerlich -,
trösten kann der Mann nur spärlich.

So sind Frauen immer zu bedauern,
so dass auf Tröstungen sie lauern -;
Männer können hin und wieder nützen,
sie vor noch Schlimmerem beschützen.