DES KAISERS NEUE KLEIDER
Wo nur hatte man die Augen,
dass man Kunst so sehr verkannte,
und in dunklen deutschen Zeiten,
höchste Kunst „entartet“ nannte ?!
Große Künstler zu verhöhnen,
war die Lust in schlimmen Jahren,
und statt teure Kunst zu kaufen,
Steuergelder einzusparen.
Doch man trieb es nochmals ärger,
das Kulturgut - höchst gepriesen -
schob man heimlich über Grenzen
und kassierte die Devisen.
Irrtum kreist mit raschen Schwingen,
der Menge Hirne zu vernarren,
und das Propaganda-Trommeln,
lockt die Einfalt vor den Karren.
Leicht sind Massen zu betören,
wer die Macht hat, hat das Sagen -;
wer folgt nicht den Rattenfängern ?
Kaum ein Starker mag es wagen !
Einst wie heute brüllt die Gosse,
blasen Büttel die Trompeten,
wenn’s zum Ketzer-Brennen geht,
dann frohlocken die Proleten.
Obwohl „entartet“, oder „artig“,
Ausstellungen, ob „für" und „wider“,
honorieren die Claqueure,
singen die bestellen Lieder.
„Seht des Kaisers neue Kleider“,
wird in jeder Zeit gerufen,
und es neigen sich die Schelme
vor dem Thron auf Zeitgeist-Stufen.
PS: „Die U.S. National Archive vermelden, dass wieder Kunst, die im Dritten Reich auf Befehl von Hitler gestohlen wurde, teilweise wiedergefunden wurde. Wichtiges Kulturgut, welches damals auf Grund der Nazi-Zensur von der Bildfläche verschwand, kann jetzt wieder besehen werden. Es war in Privatbesitz und wurde kürzlich der Öffentlichkeit übergeben.“ -- von Karoline Sielski Veröffentlicht am 27. März 2012 -- 17.11.2013
http://www.stadtmagazin.com/kunst/nazi_kunst_gefunden_2012/228