Ein Bloomberg-Artikel sorgt seit Montag für Aufsehen. Darin wird der Eindruck erweckt, dass die deutsche Politik nicht mehr an einer Rückholung des deutschen Goldes aus den USA interessiert sei. Doch dafür sind nicht Politiker, sondern die Bundesbank zuständig……
 
 
DER GOLDRAUB

Die „Nazis“ waren böse,
so klingt's korrekt und schrill,
doch unter dem Getöse,
raunt andere Wahrheit still:

Sie waren nicht Fantasten,
war’n harte Realisten,
ihr Geld und Gut im Kasten,
war niemals abzulisten.

Um ihnen das zu nehmen,
mussten die Waffen sprechen;
kein Räuber tät sich schämen,
zum Raub sich zu erfrechen.

Und diese drei Halunken,
die uns den Krieg gemacht,
erlogen und erstunken,
den Grund sich ausgedacht.

Kriegszweck war immer einer,
Deutsche platt zu machen,
drum wurden sie Verneiner,
drum ließen sie es krachen.

Der lukrativste Diebeszug,
der neueren Geschichte,
geheiligt ist durch Lug und Trug,
dem Hassgesang der Wichte.

Und als die Waffen schwiegen,
da füllten sie die Taschen,
sie ließen kaum was liegen,
was konnten sie erhaschen.

Sie raubten Kunst und Schätze,
sie klauten Goldreserven,
und trieben lauthals Hetze,
um Deutsche zu entnerven.

So ist’s bis heut’ geblieben,
mit lieben Freundesfeinden,
so wurd’s nun festgeschrieben,
da sie uns eingemeinden.

Das Reichsbankgold verschwand,
es tät sich nimmer finden -;
die Spur zum Ami-Land,
ließ damals sich ergründen.

England, Frankreich, USA,
„verwahr’n“ das neue Gold,
ob’s im Tresor noch immer da,
wird niemals nachkontrollt !

PS: 24.10.2012 Spiegel online -- Bundesbank-Reserven -- 45 Prozent des deutschen Goldes lagern in den USA -- 133 Milliarden Euro sind die Goldreserven der Bundesbank derzeit wert. Fast die Hälfte der Bestände liegt in Tresoren der US-Notenbank Fed. … Insgesamt besitzt die Deutsche Bundesbank 3396 Tonnen Gold. Der aktuelle Marktwert des Gold­schatzes beträgt 133 Milliarden Euro. Nur 1036 Tonnen - also weniger als ein Drittel - lagert sie in Tresoren im Inland. Die US-Notenbank Fed bewahrt … in New York fast die Hälfte des deutschen Goldes auf - insgesamt 1536 Tonnen. Zudem lagerten bei der Bank of England in London sowie der Banque de France jeweils 450 beziehungsweise 374 Tonnen Gold. Die Banken in den USA und Frankreich böten eine kostenlose Aufbewahrung der Goldreser­ven an... Die Bank of England erhebe hingegen Lagergebühren in Höhe von rund 500.000 Euro jährlich. … FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle [hat] eine bessere Prüfung der Bestände gefordert. „Ich würde empfehlen, dass wir immer wieder nachzählen“, sagte er am Dienstag. Zudem machte er sich für eine Rückführung des Goldes nach Deutschland stark. Der Bundes­rechnungshof fordert "angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Noten­banken gela­gerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden" regel­mäßige Stichproben. … --

Im Oktober 1951 hatte die Bank deutscher Länder, die Vorgängerin der Bundesbank, ihr erstes Gold im Wert von 2,5 Millionen D-Mark erworben, das waren damals 529 Kilogramm. 1956 war der Goldbestand auf rund 6,2 Milliarden D-Mark oder 1328 Tonnen gestiegen und wurde von der Bundesbank bei ihrer Gründung im Jahr 1957 übernommen. Bis in die sieb­ziger Jahre kam weiteres Gold hinzu. --

Ist das Edelmetall, womöglich nur auf dem Papier vorhanden ? Der Bundesrechnungshof moniert, die bei ausländischen Notenbanken gelagerten Reserven seien noch nie von der Bundesbank oder durch andere unabhängige Prüfer „körperlich aufgenommen und auf Echtheit und Gewicht“ geprüft worden.

Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg: „Wenn das Gold so sicher ist: Warum kann man es nicht sehen, warum holt man es nicht nach Deutschland ?“

Frankfurter Allgemeine - Wirtschaft - 24.10.2012 -- Der Goldschatz der Deutschen Bun­desbank, der im Ausland liegt, bleibt weiter ein gut gehütetes Geheimnis. Auch Politiker dürfen ihn nicht sehen. Die CDU-Abgeordneten Philipp Mißfelder und Marco Wander­witz hatten sich an die Bundesbank gewandt, um die Goldbestände in London und in Paris in Augenschein zu nehmen. Sie erhielten nun von Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele einen abschlägigen Bescheid:
„Leider müssen wir Ihnen nach Rücksprache mit den beiden Notenbanken mitteilen, dass die Bank of England und die Banque de France Besuchern keinen Zutritt zu ihren Tresoren gewähren.“

Allerdings hatte der französische Notenbank-Chef Christian Noyer im Interview mit der F.A.Z. erst kürzlich versichert: „Unsere Kunden (die Gold bei der Banque de France hinter­legt haben) können sich das ansehen, wann immer sie wollen.“ - Das gilt offenbar nicht für deutsche Volksvertreter. Mißfelder nannte die Absage „befremdlich“. Die Geheimnis­krä­merei stimme ihn misstrauisch.