DAS JUGENDAMT
und Antonya
 
Wozu fragt man sich insgesamt,
braucht das Land ein Jugendamt ?
Leichthin wär‘ da zu berichten:
Na, um Familien zu vernichten !
 
Natürlich stimmt das nicht so ganz,
das Jugendamt hat einen Schwanz,
mit dem es unwillkürlich wedelt
und bravurös zuweilen blödelt.
 
Der Schwanz ist haarig bis zum End‘,
er gilt dem heikel wer ihn kennt,
denn er ist nach links verbogen,
durch Ideologen-Soziologen.
 
Sieht ein solcher Handlungsbedarf,
wird er herrisch, stur und scharf,
er gedeiht zum Amtssachwalter,
einem „irrtumsfreien“ Schalter.
 
Und in dieser Hauptfunktion
glaubt er sich voll-berechtigt schon,
lässt seine Anmaßungen spüren,
Eltern die Kinder zu entführen.
 
Wer sich verwundert, „darf er das ?“,
dem sage man: „Es läuft so krass !“
Ein schlimmer Fall kam ins Gerede:
Antonya Schandorff aus Worpswede.
 
Das Jugendamt war so charmant,
trieb die Familie aus dem Land,
die siedete rüber hin nach Polen,
um sich Gerechtigkeit zu holen.
 
Das gab‘s in tausend Jahren nicht,
dass einer mit der Heimat bricht,
als Deutscher in den Osten flieht,
weil er dort mehr Verständnis sieht.
 
 
Co Conrad nahm sich des Falles an
 
Der Fall Antonya Schandorff
 
Antonya war ein 13 jähriges Mädchen, das am 28.08.2013 aus einem Kinderheim des Jugendamtes in Visselhövede zu ihren Eltern geflüchtet ist, nachdem es dort fast sieben Monate unter menschenunwürdigen Verhältnissen, wie in einem Gefängnis, in absoluter Isolation von ihren Eltern, Verwandten und Freunden – gegen ihren ausdrücklichen Willen - festgehalten wurde. Das Mädchen wurde direkt von der Schule mit List und unter Anwendung körperlicher Gewalt von Mitarbeitern des Jugendamtes verschleppt und in die Einrichtung des Jugendamtes eingeliefert. Dort wurde Antonya fast sieben Monate lang festgehalten. Antonya, der jegliche Kontakte zu ihren Eltern verboten wurden (man verbot ihr telefonische und postalische Kontakte zu ihren Eltern, sie durfte auch keine Essenspakete von ihren Eltern empfangen), plante und realisierte selbständig ihre Flucht. Ihr erstes Ziel nach der Flucht war ein Internet-TV-Sender, bei dem sie in einem Interview über ihr Schicksal berichtet hat. Antonya erzählt darüber, wie sie im Kinderheim behandelt wurde, wie ihre Sachen mehrmals am Tag durchsucht wurden, wie sie täglich gezwungen wurde eine unbekannte Flüssigkeit zu trinken, wonach sie anschließend schwach und schläfrig wurde und dass einer der Mitarbeiter des Kinderheimes sie permanent beobachtet hat, sogar während des Duschens und ihre Intimwäsche in Augenschein nahm, ob sie schon „ihre Tage“ hätte. Wie immer die Dinge faktisch liegen, fest steht, dass ein junger Mensch von Mitarbeiten des Jugendamtes - entgegen dem Wunsch des Kindes - aus der Schule weg, in ein Heim entführt worden ist. Das erfüllt den Tatbestand der Freiheitsberaubung. Auch mit einem Kind darf seitens der Behörden so nicht umgesprungen werden !
 
Kreis erstattet Anzeige gegen Antonyas Eltern. 2013 - Bericht von Lutz Rode: Landkreis Osterholz. Im Sorgerechtsstreit um die 13-jährige Antonya aus Worpswede hat der Landkreis Osterholz am Mittwoch bei der Polizei in Osterholz-Scharmbeck einen Strafantrag gegen die Eltern gestellt. Nachdem das Familiengericht ihnen vor anderthalb Wochen das Sorgerecht entzogen und dem Jugendamt die Vormundschaft übertragen hatte, setzte sich die Familie nach Polen ab. Um auf ihren Fall aufmerksam zu machen, gaben Axel S. und Antonya eine Pressekonferenz in der polnischen Stadt Bytow. Eine Rückkehr nach Deutschland schloss der Vater aus, solange die Eltern nicht das Sorgerecht für ihre Tochter zurückerhalten. Jetzt hat der Landkreis Anzeige erstattet. Im Sorgerechtsstreit um die 13-jährige Antonya aus Worpswede hat der Landkreis Osterholz am Mittwoch bei der Polizei in Osterholz-Scharmbeck einen Strafantrag gegen die Eltern gestellt. Nachdem das Familiengericht ihnen vor anderthalb Wochen das Sorgerecht entzogen und dem Jugendamt die Vormundschaft übertragen hatte, setzte sich die Familie nach Polen ab. Damit seien voraussichtlich strafrechtliche Tatbestände erfüllt, teilte der Landkreis gestern auf Nachfrage mit. Offen ist, wie die Polizei nun weiter vorgehen wird. Möglich wäre es, dass die Eltern in Polen festgenommen und dann nach Deutschland zurückgebracht werden. „Für die Sicherstellung des Kindeswohls ist ein Eingreifen der Polizei nicht auszuschließen“, sagte Landkreis-Sprecher Marco Prietz. Die Osterholzer Behörde setzt gleichwohl darauf, dass es nicht so weit kommt und Antonya samt ihren Eltern freiwillig nach Deutschland zurückkehrt. Der Landkreis richtete einen entsprechenden „dringenden Appell“ an die Eheleute Axel und Dorte S., verbunden mit dem Angebot, „konstruktive Gespräche“ führen zu wollen. Der Landkreis sicherte den Eltern zu, dass Antonya im Falle einer Rückkehr nicht aus der Familie herausgenommen werde, sofern sie mit dem Jugendamt ins Gespräch kämen und sie Vereinbarungen treffen würden. Antonya könne in der Familie bleiben, wenn das Kindeswohl bei den Eltern sichergestellt sei. Konkret will das Jugendamt erreichen, dass das Mädchen regelmäßig am Schulunterricht teilnimmt und sich die Familie verlässlich öffnet, um vom Jugendamt unterstützt zu werden. Der Anwalt der Familie, Markus Matuschczyk, geht nicht davon aus, dass die Eltern von Antonya auf den Vorschlag der Behörde eingehen werden. „Die Eltern werden sich nur nach Deutschland zurückbegeben, wenn ihnen das volle Sorgerecht zurückgegeben wird“, sagte Matuschczyk im Gespräch mit dieser Zeitung. Nach allem, wie die Osterholzer Behörde in der Vergangenheit agiert habe, bestehe kein Vertrauensverhältnis zwischen den Eltern und dem Jugendamt. Die Strafanzeige sei der Versuch der Behörde, den Druck auf die Eltern zu erhöhen und sie zu kriminalisieren. Das sei ein schlechtes Zeichen. Auch Antonyas Vater hatte am Dienstag in einer Pressekonferenz in der nordpolnischen Stadt Bytow eine Rückkehr ausgeschlossen, solange er das Sorgerecht für seine Tochter nicht zurückbekomme. „Solange ich das nicht habe, bin ich im Grunde ein Sklave des Jugendamtes“, sagte er den Journalisten. Das Jugendamt habe dann alles in der Hand und könne den Eltern sagen, wie sie sich gegenüber ihrer Tochter verhalten sollen. Auch aus Sicht des Rechtsanwalts der Familie kommt das Gesprächsangebot der Behörde an die Eltern zu spät: Sieben Monate lang sei Antonya im Kinderheim in Visselhövede gewesen, die meiste Zeit habe ein Kontaktverbot zu den Eltern bestanden. Äußerungen von Antonya, sie fühle sich wie im Knast und wolle zurück zu ihren Eltern, seien nicht ernst genommen worden, kritisiert der Anwalt. Aus dem Kinderheim war Antonya Ende August ausgerissen und zu ihren Eltern zurückgekehrt. Gegen den Beschluss des Familiengerichts und den Entzug des Sorgerechts will die Familie Einspruch erheben und laut Anwalt vor das Oberlandesgericht ziehen.“
 
Lutz Rode 2014 –„Laut Anwalt würde die Familie gern wieder zurück nach Deutschland kommen. Der Vater habe eine neue Arbeitsstelle in Aussicht, die er schnellstmöglich antreten wolle. Voraussetzung für eine Rückkehr sei allerdings, dass der Landkreis seine künftige Rolle im Verhältnis zu der Familie klar definiere. Nach Darstellung des Anwalts möchten die Eltern eine Vereinbarung mit dem Jugendamt treffen, in der festgelegt wird, welche Pflichten sie erfüllen müssen und welche Eingriffsbefugnisse dem Jugendamt zugesprochen werden. „Dieses Angebot hat der Landkreis ohne Angaben von Gründen leider abgelehnt“, berichtet Markus Matuschczyk. Das bestätigt der Landkreis: „Wir sehen dafür keinen Anlass. Wenn die Familie Unterstützung durch das Jugendamt haben möchte, kann sie zu uns kommen. Wir gehen nicht auf sie zu“, sagt Schumacher. Den nach der Flucht nach Polen gestellten Strafantrag wegen des Entzugs der Minderjährigen will der Landkreis aufrecht erhalten. „Das Verhalten der Eltern war unrechtmäßig, daher nehmen wir da nichts zurück“, sagt die Dezernentin. Der Anwalt hat dafür kein Verständnis: Diese Haltung des Landkreises fördere nur die weitere Konfrontation anstatt Entspannung. „Mit einer Kriminalisierung der Eltern wird in der Sache natürlich nichts erreicht. Nur das Kindeswohl Antonyas bleibt hierbei auf der Strecke“, sagt Matuschczyk“.