HOCH DROBEN

Gar herrlich ist's bekränzet,
mit hoher Türme Wehr;
auf deren Zinnen glänzet
der Runen-Reigen, hehr.

So steht des ODINGs Feste,
steil, auf dem höchsten Stauf;
von Tausend nur der Beste
gelangt zur Burg hinauf.

Wohl tobt um ihre Mauern
der Hass in wilder Wut;
der Bau wird's überdauern,
auf festem Grund er ruht.

Wodin, wir loben Dich,
Wodin, wir preisen Dich !
Im Runen-Tempel Dein
lass’ uns geborgen sein.

Gott und die Menschenseele,
sind von der gleichen Art,
hinweg muss jede Fehle -;
ein Kampf bleibt nicht erspart.

Den Streit muss jeder fechten,
in seiner eigenen Brust,
im Bund mit den Gerechten,
das sei uns stets bewusst.

So helfen alle Krieger,
mit Harfe und mit Schwert,
durch Taten und durch Lieder,
wie es der Heilsplan lehrt.

Bis dass das Licht der Höhe,
die niederen Schatten zwang;
vertilgt sei und entflöhe,
was trotzt dem Aufwärtsgang.

So ist der Mensch im Bunde,
mit Gott und Gottes Plan,
damit die Welt gesunde -;
frisch auf, wir fangen’s an !

Begriffserklärung:
ODING = urdeutsches Religionskonzept als Heilsplan der Lichtgläubigkeit (mit dem Auftrag, für das gute Licht zu kämpfen), das in ältester literarischer Quelle, den Runen, vor ca. 2.000 Jahren niedergelegt wurde -; mithin älter ist als alle christlichen Texte.
Wodin = urdeutsche Bezeichnung des Heiligen Geistes, des immer seienden Lichtgeistes bzw. der Schwarzen Sonne --, als kosmische und ebenso als innermenschliche Kraft.