Elke und Edda Hess am Bechtelsberg bei Berfa, September 1988
 
GÖTTIN BECHTA + BECHTELSBERG
 
Wir Deutschen fanden einstmals schon,
den eigenen Ton von Religion.
Wir brauchten keine fremde Gottes-Mutter
und keinen Reformator Martin Luther.
 
Wir glaubten unsere Göttin Bechte,
sie galt als Reine, als Richterin, Gerechte.
Wir ehrten sie an vielen Gnaden-Stätten,
sie möge uns vor Krieg und Krankheit retten.
 
Zu Bechterdissen, Bechtheim und am Bechtelsberg,
gedieh der Mutter Bechta Segens-Werk.
Den Berg bei Berfa kannte jeder Fant,
Hessischer Hexentanzberg wurde er genannt.
 
Dann fing mit jenem Christen-Kirchen-Wahn,
der Veitstanz der Verfremdung an.
Der eigenen Göttin nahm man das Gewicht,
hat eine Dienstmagd dafür aufgetischt.
 
Beschaut man heute der „Bekehrung“ Spur,
so dämmert uns der ganze Irrsinn, pur.
Ein Sadduzäer-Mädchen hat man hochgelobt,
die Volksverdummung grandios erprobt.
 
Es ist höchst seltsam, wenn man das beschaut,
und sich hernach ein kaltes Urteil traut:
In allen langen, christlichen Epochen
wollten die Herrscher immer unterjochen.
 
Das blieb doch allzeit unverändert gleich
im „Heiligen römischen deutschen Reich“.
Man hielt das Volk in harten Sklaven-Bändern
und mahnte es, es solle sich verändern.
 
Und immer ging es Richtung Orient,
als länge dort der Deutschen Sakrament.
Und keiner hat den Irrwitz ausgetrieben,
drum ist er bis zum heut'gen Tag geblieben.
 
Ob Kaiser, Papst, Freimaurerei,
vereint Orient-Schwarm-Eselei,
bis hin zu Merkel'schen Manieren,
das deutsche Volk zu orientalisieren.
 
 
Die altdeutsche Volksgöttin war die gemeingermanische Freia (Herrin), die unter verschiedenen Namen und Kultbezeichnungen betitelt oder angebetet wurde, wie Bechta, Peratha, Frau Perchta  (Reine / Helle) oder Frau Holle (die Huldreiche). In christlicher Zeit sank sie zu einer Sagengestalt ab, die in den Textquellen erstmals im 11./12. Jh. auftaucht.  Sie erscheint bis in slawische deutsche Grenzgebiete in den Formen: Bercht, Berchta, Perchta, Pertica, Per(ch)tiga, Stampfe, Paxto-Stampfo oder Sperchta. Der Name Percht/Perchta kommt sowohl aus dem germanischen wie dem keltischen Sprachraum, man muss die Göttin mithin als eine gallo-germanische Erscheinung ansehen. Die Sagengestalt Frau Percht kommt vor allem im süddeutschen Volksgebiet vor. Im norddeutschen Gebiet trägt sie zumeist die Namen Frau Holle, Frau Fricke, Frau Gode/Wode. Zwischen dem Percht- und Holle-Gebiet gibt es nur wenige Überschneidungen. Sagenmotive aus dem im Zusammenhang mit der Perchta stehenden Mittwinterbrauchtum sind auf christliche „Heilige“, übertragen worden. So ist z. B. im Raum Passau die Perchta nicht anzutreffen, dafür hat aber in den Sagen die „Heilige Lucia“ viele ihrer Attribute angenommen. Im südwestdeutschen Raum ist es die „Heilige Odilia“. Dies kann damit erklärt werden, dass im 14./15. Jahrhundert der 13. Dezember - ihr Namenstag - aufgrund der Verschiebungen des Julianischen Kalenders der kürzeste Tag des Jahres war. Sie ist also in Bezug auf Percht eine sog. „präexistente Substitutionsgestalt“. Die deutliche Kalenderbezogenheit zur Wintersonnenwende rührt unmissverständlich aus altgerm. Zeit, in der das Fest der modraneht  (Mütternacht) zur WS gefeiert wurde. Die Einsetzung der Hl. Lucia (die Lichte) und Hl. Odilia (Odile, Ottilie = Seelen-, Heimat-Mutter) auf den Gedenktag des 13. Dezember muss aus dem Volksbewusstsein der altgläubigen Wintersonnwendtraditionen herrühren. Der mittelalterliche Klerus bzw. das Kirchenchristentum drückte die ursprüngliche Heilsgestalt in den Untergrund und entwickelte die Geschmacklosigkeit an ihre Stelle den Glauben an die sog. „Muttergottes“ namens Maria zu setzen. Bei dieser handelt es sich um eine sadduzäische Dienstmagd, die, der Kirchenlegende zufolge, die Mutter des hebräischen Glaubensreformators Jeschuha (griech. Jesus) gewesen sein soll. Mit dem zur röm. Kaiserzeit im altrömischen Staatswesen bei den sozialen Unterschichten sich epidemisch ausbreitenden Christenglauben wurde die geistige Ausrichtung Roms in Richtung Orient noch einmal zusätzlich verstärkt. Im europäischen Norden ist die Romisierung und Orientalisierung allein durch Zwangsmaßnahmen der Herrscher erfolgt (fränkische Merowinger und Karolinger), die damit verlockende Zugriffsmöglichkeiten auf Freiheit, Güter und Leben ihrer Untertanen erhielten. Hier erfolgte die Christianisierung - und die damit automatisch einhergehende Orientalisierung - entschieden von oben nach unten ! Diese aus der aufgezwungenen kirchlichen Staatsreligion sich entwickelnde gesamteuropäische Geistigkeit führte zur maßlosen Überschätzung des „Ex-oriente-lux“-Gedankens („Aus dem Osten [kommt] das Licht“) und zum „Panbabylonismus“ in der Wissenschaft. Die kirchenchristliche Hinneigung zu ihrem Ursprungsgebiet, dem Orient, wirkt bis in unser Tage so stark nach, dass intensiv kirchenchristlich beeinflusste Staatsoberhäupter, wie die BRD-Kanzlerin Frau Angela Merkel, die systematische und endgültige Orientalisierung (damit aktuell einhergehend die Islamisierung) Europas betreiben.
 
Der Bechtelsberg - Berg der Bechta - liegt bei der Gemeinde Berfa, die ein Stadtteil von Alsfeld ist, des Vogelsbergkreises in Mittelhessen. Berfa liegt nordöstlich vom Hauptort am kleinen Fluss Berfa, der dem Ort seinen Namen gab, und im Tal zwischen dem Bechtelsberg und der Steinfirst. Die Region war bereits vor 3.000 bis 4.000 Jahren besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf, damals mit dem „berfe“, im Jahre 1282. Vorher hatte man den Ort „biberaffa“, also Biberwasser, genannt. Der Bechtelsberg, auch „Hessischer Hexentanzberg“ genannt, weist nach der sog. Rumpelskuppe eine kesselförmige Vertiefung auf. Sie heißt Hexenkaute, auch Silberkaute. Hier wird dem Volksglauben nach in der Nacht zum 1. Mai großes Gastgebot und Hexentanz gehalten. Nach zwölf Uhr Nachts sollen die Hexen durch die Luft mit Gebrause zum Berge herangezogen kommen. Die einen reiten auf stumpfen Besen, die anderen auf schwarzen Hähnen. Alle tragen ein langes, schwarzes Kleid mit einem Strohgürtel und auf dem Kopf eine Haube, unter der ein langer Haarzopf herabfällt. Es heißt, sie würden sich um ihren Meister, den Teufel, versammeln. Um ihn herum würden sie wilde Tänze aufführen, sie würden singen, lärmen und allerlei Unfug treiben. Der Meister führe strenge Aufsicht, heißt es, über Musik und Tanz. Wer eine viertel Stunde zu spät erscheint, oder beim Tanz einen falschen Tritt tut, bekäme eine Anzahl Besenhiebe. Dabei stimmten alle Gäste ein höllisches Gelächter an. Endlich seien sie vom Tanzen so ermattet, dass sie zur Erde nieder sinken. Ihr Meister hätte ihnen unterdessen auf dem Hexentisch ein Mahl bereitet, das sie nun verzehren. Was davon übrigbleibt, wird für die Rückfahrt eingepackt. Zuletzt wünschten sich die Teilnehmer ein fröhliches Wiedersehen im nächsten Jahre und dann verschwände wieder allmählich der Hexenspuk. Wie die Hexen gekommen sind, so ritten sie wieder von dannen und bald sei von ihnen nichts mehr zu hören und zu sehen. Es gibt eine Reihe von christlich gefärbten Sagen um den Bechtelsberg der Göttin Bechta. 
 
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Die Schmiedsfrau, die eine Hexe war
 
In Berfa wohnte einst ein Schmied, dessen Frau eine Hexe war. Nun hatte er sich verschworen, sie solle in der Walpurgisnacht nicht auf den Bechtelsberg zum Hexentanz mit den anderen Hexen reiten. Er arbeitete deshalb diese ganze Nacht in der Schmiede, und seine Frau musste in einem fort den Blasebalg ziehen. Auf einmal stand ein Bund Stroh an der Stelle der Frau neben ihm am Blasebalg. Ärgerlich nahm der Schmied das glühende Eisen und setzte den Strohbund damit in Brand, besann sich jedoch und löschte gleich das Feuer wieder aus. Am anderen Morgen lag die Schmiedsfrau jammernd im Bett und hatte nur noch einen Arm.
 
Eine Braut, die dem Bechtelsberg einen Besuch abstattete
 
Ein Bursche aus Berfa wollte heiraten und hatte eine Braut, die er oft besuchte. Das geschah eins auch am Walpurgisabend, als sich seine zukünftige gerade zurecht machte, den Hexenplatz auf dem Bechtelsberg zu besuchen. Sie bestrich sich mit einer Salbe und sagte das Sprüchlein dazu: „ Ich schmiere mich mit Hexenflieder und stoß’ an keiner Ecke wider.“ Sofort ging’s zum Schornstein hinaus und zum Bechtelsberg hinauf. Das Hexlein hatte aber in der Eile das Glas mit der Hexensalbe stehen gelassen. Der erstaunte Bräutigam bestrich sich nun ebenfalls mit der Zaubersalbe, sagte aber, weil er’s im Schreck nicht genau gehört hatte: „Ich schmiere mich mit Hexenflieder und stoß’ an alle Ecken wider!“ Nun fuhr auch er zum Schornstein hinaus, aber er rumpelte sich an allen Ecken und Enden und kam nur mit vieler Mühe endlich auf dem Bechtelsberg bei den Hexen an. Hier wurde er sogleich als Musikant angenommen und musste zum Hexentanz aufspielen. Sein Instrument war eine schöne neue Trompete, auf der er blasen musste: „Ich blase hier beim Hexentanz und tret’ der Katze auf den Schwanz, die Haare blas’ ich ihr all’ weg, o schau sie an, der Katzenjeck!“ Als endlich der Tanz zu Ende ging, erhielt er die Trompete als Geschenk und noch ein Ranzen voll Kräppeln dazu. Sein Reitpferd aber war ein dreibeiniger Ziegenbock. Beim reiten durfte er aber nichts denken und nicht sprechen. So kam er vor ein großes Wasser. „Ach, wenn ich erst über das Wasser wär’,“ dachte er. In dem selben Augenblick tat der Ziegenbock einen kirchturmhohen Sprung und unser Reiter lag, unsanft abgesetzt, am anderen Ufer im Dreck. Sein Reitpferd aber war auf und davon. Unterdessen hatte er Hunger bekommen. Er öffnete seinen Ranzen, um sich an den geschenkten Kräppeln zu laben, aber – im Ranzen lagen faule Kartoffeln anstatt der Kräppeln und statt der Trompete eine tote Katze, welcher er die Harre fortgeblasen hatte. Nun trat er „verhext“ und traurig zu Fuß den Weg nach Hause an. Kaum aber lag er im Bett, so fing das Möbel an, in der Kammer herumzufahren und auch sein Bett machte diese Reise mit, wobei er sich schändlich den Kopf an den Wänden stieß. Unwillig rief er aus: „ Fahren, wer da fahren mag, ich fahre nicht mehr mit!“ Da stand das seltsame Fuhrwerk still.
 
Die Sage vom Salzkuchen am Bechtelsberg
 
Ein Berfaer Bauer hatte am Bechtelsberg geackert, um Walpurgis. Auf einmal kommt eine Frau zu ihm mit der Bitte, er möchte das Ackern einstellen. Sie sei am Kuchenbacken und der Wind würde ihr den Sand über den Kuchen treiben. Der Bauer hörte auf diese seltsame Bitte. Als er am Nachmittag desselben Tages seine Arbeit wieder aufnahm, lag ein großes Stück Salzkuchen auf seinem Pfluge und in seiner Pfeife, die er beim Heimfahren liegengelassen hatte, steckte ein Klümpchen Gold.
 
Der Teufel und der Pfarrer von Berfa
 
Der Bechtelsberg bei Berfa, der auch der hessische Blocksberg genannt wird, ist ja bekannt dafür, dass „der leibhaftige Gott sei bei uns“ der Teufel sein böses Spiel treibt. Dieses musste auch einst der alte Pfarrer von Berfa erfahren. Er hatte in seiner Filiale Görzhain Gottesdienst und anschließend daran das Heilige Abendmahl gehalten. Dann spielte der Geistliche, wie schon öfters, im Kreise seiner Freunde Karten. Kirche und Gasthaus, Abendmahl und Kartenspiel passen aber nicht recht zusammen. Inzwischen war es schon Mitternacht geworden. Der Pfarrer bestieg sein Pferd und ritt in Richtung Heimat. Mitten im Wald am Bechtelsberge blieb ihm plötzlich das Pferd stehen und war nicht mehr von der Stelle zu bewegen. Da sah der Pfarrer eine schwarze Gestalt mitten auf dem Wege stehen. Dem Pfarrer lief es heiß und kalt über den Rücken. Die Haare standen ihm fast zu Berge und bebend fragte der Pfarrer: „Wer bist du?“, „Ich bin der Fürst der Finsternis und wer bist du?“, schallte es als Antwort zurück. „Ich bin ein Kind des Lichts“, entgegnete der erschrockene Pfarrer. „Wenn aber du ein Kind des Lichts bist, warum wandelst du in der Finsternis?“, fragte der listige Teufel. Der Pfarrer wusste jedoch die rettende Antwort. Er erwiderte: „Ich bin getauft auf Christi Blut, der die Sünder erlösen tut“, gab seinem Pferd die Sporen und fort ging’s über Stock und Stein nach Hause. Als er aber vom Pferd stieg, traf ihn der Schlag und es war ihm nie wieder möglich eine Kanzel zu besteigen.
 
Vom Landmanne, der gerne rauchte
 
In Berfa lebte einmal ein Landmann, der gerne rauchte. Eines Abends, als er schon in seine Behausung kriechen wollte, kam ihm der Gedanke, noch ein Pfeifchen zu rauchen. Nachdem er seine Pfeife „gestopft“ hatte, zog er zwei Steine und Zunder aus seiner Tasche, es gab ja noch keine Zündhölzer, um seine Pfeife anzustecken. Plötzlich bemerkte er ein paar Meter von ihm entfernt ein Häufchen Kohlen, die recht lustig glühten. Er trat zu diesen und schob eines davon auf den Tabak. Doch nachdem er ein paar Züge getan hatte, erlosch dieses wieder. Mit dem zweiten „Köhlchen“ ging es genauso. Als auch das dritte wieder erlosch, wurde der Landmann zornig und fluchte: „Schwerenot !“ Doch als er dieses Wort ausgesprochen hatte, erlosch das ganze Kohlenhäufchen. Verärgert kroch er darauf in seine Hütte. Am anderen Morgen, als er die Pfeife öffnete, bemerkte er, o Schreck, dass drei blanke Goldstücke darin lagen.