27.11.2021
Eine Variante von Keramik-Jul-Leuchtern der NS-Schutz-Staffel
 
JUL-AHNEN-BRAUCH
 
„Jul“ ist des Nordens höchstes Fest,
wenn Neumond auf „Mittwinter“ steht
und sichtbar einen „Mücken-Sprung“
das Jul-Rad-Sonnenrad sich dreht.
 
Das war der Grund des Glückauf-Ruf’s,
zum Sonnenlauf-Begrüßungsfest,
jetzt war man sicher, dass die Sonn‘
ihr Mitgard nicht verschmachten lässt.
 
Der „Fimbulwinter“ liegt noch fern,
bald enden Winter-Not und Graus.
Man feierte froh, mit Reigentanz,
womöglich auch mit fettem Schmaus.
 
Das Jul-Schwein galt als Opfertier,
das gab den feisten Braten ab
und Julbiertrunk aufs Götterwohl,
so brachte man das Jahr auf Trab.
 
Talg-Lichter brannten ganz gewiss,
singrüne Zweige ringsher wie hier,
das heilige Eib- und Tannengrün,
galt als Unsterblichkeits-Panier.
 
Wie mit dem Jul-Rad-Sonnen-Rad,
beschwor man Ewigen-Lebens Frist
und hoffte damit fromm zu sein,
wie’s nach der Ahnen Brauchtum ist.
 
Ein Jul-Leuchter von Halland bracht'
der Herman Wirth aus Schweden mit,
er zeigt das Jul-Rad und das Herz,
Symbole sind's, aus alter Sitt'.
 
Das waren schlechte Sitten nicht,
in Treue fest, zum Licht-Heil stehn.
Wer Sonnenschein im Herzen trägt,
den lässt sein Licht nicht untergehn !
 
Bild: Den sog. Halland-Jul-Leuchter brachte mein Anleiter und Freund, der Ahnenforscher Herman Wirth (1885-1981), der einige Jahre nach dem Krieg in Schweden lebte, vor dem Krieg aus Halland mit nach Deutschland und stellte ihn aus guten Gründen als Jul-Leuchter vor. Seine Erklärungen dazu bringe ich nicht, weil sie insgesamt haltlos-fantastisch sind, wie leider zu viele der Wirth'schen Gedankenmodelle. Trotzdem darf man diesen Kerzenhalter für die Julzeit sinnvoller Weise verwenden, denn das sechsspeichige Jul-Rad (Sonnen-Rad) ziert den Leuchter ebenso wie das Herz-Zeichen, als Sinnbild der Treue zum alten Glauben, einem Glauben an das Licht und die ewige Wiederkehr des Hellen, Guten und Wahren.
 
Einige Quellen verweisen auf die Funde in Halland/Schweden aus dem Jahr 1882 („Nordiska Museum“, Stockholm, Inv. Dokumentnummer 32477). Ein ähnlicher Julleuchter wie der im Freilichtmuseum Skansen, der auf das 18. Jahrhundert geschätzt wird. Der schwedische Literaturclub „Runa“, der von Johan August Strindberg gegründet wurde, erwähnte die Julleuchter in seiner Vereinszeitschrift im Jahre 1888 (Seite 20). Die Zeitschrift beschreibt einen Julleuchter aus Halland des 16. Jahrhunderts und veröffentlichte es in Deutschland, was dazu beitrug, den Julleuchter bekannt zu machen.
 
Information zum germanischen Jul-Fest: Jul war ein mondstandabhängiges Mittwinterfest, das immer auf einen Neumond fallen musste. Dieser lag ideal auf ca. Mitte Januar, konnte aber schwanken von Ende November bis Anfang Februar. Kam er zu weit von seiner Idealposition ab, wurde geschaltet, durch Einschub eines feierlosen Leermonates als dritten Sommermonat, namens „lida“ (zwischen Juni und Juli = „lida 1“ und „lida 2“). Jul war ein Sonnenbegrüßungsfest, zu dem man durch Sonnenaufgangspeilung am Osthorizont die Bewegung der Sonne in Richtung Norden bereits erkennen konnte, in Gestalt eines „Mückensprungs“, wie es hieß. Diese Sonnenbewegung, nach etwa vierwöchigem scheinbaren Stillstand, im kleinsten Sonnenbogen, war das eindeutige Anzeichen, dass Sonne, Wärme, also der Jahreslauf zurückkommen würden und der legendäre, endlose „Fimbulwinter“ nicht eintreten würde. Erst im 10. Jahrhundert, unter dem norwegischen König Hakon I. (ca. 920-961), wurde das Julfest, unter christlichem Einfluss, auf die Wintersonnwende verlegt, auf der eigentlich die „modranecht“ bzw. Die Mütternacht“ gefeiert wurde.
 
Anbieter in Moskau ist Askold Saratoffski
 
Jul-Leuchter-Bezugsquellennachweis: (Leider werden in der Kollektion auch die blödsinnigen „Dattelpalmen-Irminsulen“ angeboten, was man aber dem russischen Verkäufer nicht anlasten darf, wenn schon Blindfische, wie Jürgen Rieger u. Günther Gabke, die Leiter von „Artgemeinschaft e.V.“ u. „Goden e.V.“, geistig dazu nicht fähig waren, in ihren Vereins-Logos die altorientalische Palmbaum-Ikone zu realisieren.)