Über Adolf Hitler (1889-1945) eine historisch gerechte Einordnung vorzunehmen und Beurteilung abzugeben, scheint noch nicht möglich, wird aus GOD-Sicht weder angestrebt noch  - weil momentan unzeitgemäß - als wichtig empfunden. Dass A. Hitlers Charakter von einer fast übermenschlichen Unbeugsamkeit und dem kulturrevolutionären Willen zur europäischen Neugestaltung geprägt war, wird von Seiten seiner Verehrer und Gegner nicht bestritten. Wie kontrovers - neben den hinlänglich bekannten berechtigten Anklagen - dieser Reformer besprochen wird, macht folgendes Zitat deutlich:
 
Lloyd George nach seinem Besuch in Berchtesgaden bei Adolf Hitler im „Daily Express“, 17.09.1936: „Wenn England einmal so geschlagen daniederliegen sollte wie Deutschland nach dem Weltkrieg, dann wünschte ich mir für England einen Mann wie Adolf Hitler.“
 
Sefton Delmer, brit. Chefpropagandist während des Zweiten Weltkrieges in seinem Buch „Die Deutschen und ich“, 1961, S. 288: „Gerade bin ich zurückgekommen von einem Besuch in Deutschland…. Ich habe nun Deutschlands berühmten Führer gesehen, auch die großen Veränderungen, die er verursacht hat. Was immer einer denkt von seinen Methoden – und diese sind bestimmt nicht jene eines parlamentarischen Landes - kann doch kein Zweifel darüber bestehen, daß er eine wunderbare Veränderung im Geist der Menschen, in ihrem Benehmen untereinander, in ihrer sozialen und ökonomischen Selbstdarstellung bewirkt hat… Es ist nicht das Deutschland des ersten Jahrzehnts nach dem Weltkrieg, das zerbrochen, niedergeschlagen, niedergedrückt, mit einem Gefühl von Unvermögen und Furchtsamkeit dahinlebte. Es ist jetzt voll von Hoffnung und Vertrauen und einem erneuten Gefühl von Bestimmung, sein eigenes Leben selbst zu lenken, ohne Einwirkung irgendwelcher Kräfte außerhalb seiner Grenzen. Das erste Mal in Deutschland nach dem Weltkrieg ist generell ein Sinn für Sicherheit unter den Menschen eingezogen. Es ist ein glückliches Deutschland. Ich habe es überall gesehen und kennen gelernt.“
 
Am 7. Mai 1945 erschien ein Nachruf von Knut Hamsun, dem umfassendsten, tiefsten Denker und Dichter Skandinaviens, auf Adolf Hitler in der Zeitung „Aftenposten“: „Ich bin es nicht wert, von Adolf Hitler laut zu sprechen und sein Leben und sein Tun lädt auch nicht zu sentimentaler Rührung ein. Er war ein Krieger, ein Krieger für die Menschheit und ein Verkünder des Evangeliums vom Recht für alle Völker. Er war eine reformatorische Gestalt von höchstem Rang und sein historisches Schicksal war es, in einer Zeit beispielloser Rohheit wirken zu müssen, der er schließlich zum Opfer fiel. So darf jeder Westeuropäer Adolf Hitler sehen, wir jedoch, seine Anhänger, verneigen unser Haupt vor seinem Tod.“
 
„Nürnberger Schauprozess“ - UdSSR-Oberst Prokrowski fragt NS-Generaloberst Alfred Jodl: „Womit kann man es erklären, dass Sie einen führenden Posten in der Militärmaschinerie des deutschen Reiches annahmen, nachdem ein Mann, den Sie selbst als einen Scharlatan bezeichneten, zur Macht gekommen war ?“ Antwort von Jodl: „Weil ich mich im Laufe der Jahre überzeugt hatte - wenigstens in den Jahren 1933 bis 1938 -, dass er kein Scharlatan war, sondern eine gigantische Persönlichkeit, die letzten Endes dann allerdings zu einer infernalischen Größe geworden ist.“
 
„Wir machten aus Hitler ein Monstrum, einen Teufel. Deshalb konnten wir nach dem Krieg auch nicht mehr davon abrücken, hatten wir doch die Massen gegen den Teufel persönlich mobilisiert. Also waren wir nach dem Krieg gezwungen, in diesem Teufelsszenario mitzuspielen. Wir hätten unmöglich unseren Menschen klarmachen können, dass der Krieg eigentlich nur eine wirtschaftliche Präventivmaßnahme war.“  US-Außenminister James Baker, 1992 (vgl. „Der Spiegel“, 13, 1992)
 
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Aus GOD-Sicht ist der Text in A. Hitlers Bekenntnisbuch „Mein Kampf“ (1924/26) auf Seite 395ff wissenswert, aus dem in aller Deutlichkeit hervorgeht, dass A. Hitler unserem Religionstraditionalismus absolut ablehnend gegenüberstand. Dort heißt es:
 
„Wenn irgend etwas unvölkisch ist, dann ist es dieses Herumwerfen mit besonders altgermanischen Ausdrücken, die weder in die heutige Zeit passen noch etwas Bestimmtes vorstellen, sondern leicht dazu führen können, die Bedeutung einer Bewegung im äußeren Sprachschatz derselben zu sehen. Das ist ein wahrer Unfug, den man aber heute unzählige Male beobachten kann.
 
Überhaupt habe ich schon damals und auch in der Folgezeit immer wieder vor jenen deutschvölkischen Wanderscholaren warnen müssen, deren positive Leistung immer gleich Null ist, deren Einbildung aber kaum übertroffen zu werden vermag. Die junge Bewegung musste  und muss sich vor einem Zustrom von Menschen hüten, deren einzige Empfehlung zumeist in ihrer Erklärung liegt, dass sie schon dreißig oder gar vierzig Jahre lang für die gleiche Idee gekämpft hätten. Wer aber vierzig Jahre lang für eine sogenannte Idee eintritt, ohne den geringsten Erfolg herbeiführen zu können, ja ohne den Sieg des Gegenteils verhindert zu haben, hat den Wahrheitsbeweis für die eigene Unfähigkeit in vierzigjähriger Tätigkeit erbracht.  […]
 
Im übrigen kommen alle diese Menschen nur zu einem Bruchteil in die neue Bewegung, um ihr zu dienen und der Idee der neuen Lehre zu nützen, in den meisten Fällen aber, um unter ihrem Schutze oder durch die Möglichkeiten, die sie bietet, die Menschheit noch einmal mit ihren eigenen Ideen unglücklich zu machen. Was aber das für Ideen sind, lässt sich nur schwer wiedergeben.
 
Es ist das Charakteristische dieser Naturen, dass sie von altgermanischem Heldentum, von grauer Vorzeit, Steinäxten, Ger und Schild schwärmen, in Wirklichkeit aber die größten Feiglinge sind, die man sich vorstellen kann. Denn die gleichen Leute, die mit altdeutschen, vorsorglich nachgemachten Blechschwertern in den Lüften herumfuchteln, ein präpariertes Bärenfell mit Stierhörnern über dem bärtigen Haupte, predigen für die Gegenwart immer nur den Kampf mit geistigen Waffen und fliehen vor jedem kommunistischen Gummiknüppel eiligst von dannen. Die Nachwelt wird einmal wenig Veranlassung besitzen, ihr eigenes Heldendasein in einem Epos zu verherrlichen.
 
Ich habe diese Leute zu gut kennen gelernt, um nicht vor ihrer elenden Schauspielerei den tiefsten Ekel zu empfinden. Auf die breite Masse aber wirken sie lächerlich, und der Jude hat allen Grund, diese völkischen Komödianten zu schonen, sie sogar den wirklichen Verfechtern eines kommenden deutschen Staates vorzuziehen. Dabei sind diese Menschen noch maßlos eingebildet, wollen, trotz aller Beweise ihrer vollkommenen Unfähigkeit, alles besser verstehen und werden zu einer wahren Plage für alle geradlinigen und ehrlichen Kämpfer, deren Heldentum nicht nur in der Vergangenheit verehrungswürdig erscheint, sondern die sich auch bemühen, der Nachwelt durch eigenes Handeln ein gleiches Vorbild zu geben.
 
Auch lässt sich oft nur schwer unterscheiden, wer von diesen Leuten aus innerer Dummheit oder Unfähigkeit handelt, oder aus bestimmten Gründen nur so tut. Besonders bei den religiösen Reformatoren auf altgermanischer Grundlage habe ich immer die Empfindung, als seien sie von jenen Mächten geschickt, die den Wiederaufstieg unseres Volkes nicht wünschen. Führt doch ihre ganze Tätigkeit das Volk vom gemeinsamen Kampf gegen den gemeinsamen Feind, den Juden, weg, um es statt dessen seine Kräfte in ebenso unsinnigen wie unseligen inneren Religionsstreitigkeiten verzehren zu lassen.“
 
 
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Hitler äußerte sich in einem Gespräch mit dem Kölner Kardinal Schulte am 7. Februar 1934 distanzierend: „Ich will das Buch nicht; Rosenberg weiß es, ich habe es ihm selbst gesagt; von den heidnischen Dingen, wie Wotanskult u. a., will ich nichts wissen [...] ich identifiziere mich mit Herrn Rosenberg, aber nicht mit dem Verfasser des Buches „Mythos“. - Aus: Aufzeichnungen Schultes über ein Gespräch mit Hitler vom 7. Februar 1934. Abgedruckt in: Bernhard Stasiewski Akten Bd. I, S. 539 f. Katholischer Theologe, Kirchenhistoriker (14.11.1905 - 01.07.1995)
 
 
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Begann das Erwachen
 
mit einem Bestseller-Roman („Kleist-Preis“) der in Millionenauflage von der deutschen Jugend geradezu verschlungen wurde („Kultbuch der völkischen Jugendbewegung“) vor dem ersten Weltkrieg ? Es war das Werk des alemannischen Mundartdichters und Malers Hermann Burte, eigentlich Hermann Strübe (1879-1960), „Wiltfeber – der ewige Deutsche“, 1912. Die gesamte hellwache Vorkriegsjugend hat es gelesen. Auf Seite 126f heißt es:

 
„Sie schwiegen plötzlich und griffen nach den Gesangbüchern; das Läuten wurde schwächer: der Geistliche betrat gewichtig und gehwuchtig die Kirche; hinter ihm kam seine Frau dahergetrumpft; sie brach eindrucksvoll ab und setzte sich geschwollen zur Schau. Und der Lehrer stieg auf den Orgelbock, man sang das Lied: ,Dir, dir, Jehova, will ich singen !’ Und da traf es Wiltfeber, welcher nicht mitsang, sondern voller Bedacht mitlas, da traf es ihn wie ein Hieb ins Gesicht, das Wort: Jehova ! Denn hier im Gotteshause, im Blankentale, wenige Stunden vom Rheine, saßen deutsche Leute und sangen zu Ehren ihres Gottes ! Die blauen Schwarzwaldberge schauten durch die Fenster, Kirschbäume und Linden sahen herein; um die Köpfe der blonden Kinder liefen flammende Strahlenkränze aus besonnten Haaren; auf fast allen Thronen Europas sitzen Söhne des deutschen Volkes als Fürsten: und hier, hier, diese Menschen, Kinder, Frauen und Männer, sangen den Stammesgötzen einer Wüstensippe an als ihren Gott !“

 
Und auf Seite 89 steht: „Und Wildfeber stand auf der staubigen Straße und zeichnete mit seinem Stocke ein Johanniterkreuz in den Staub, leicht und locker. Und dann zeichnete er das halbe Kreuz kräftiger aus und da stand mit Lichtern und Schatten, im Sande das uralte Hakenkreuz. – Der Reiter spie Blut von den Lippen und sagte: ,Glaubst du daran ? Ha, wenn das wieder lebendig würde ! ... Da sprach Wildfeber rasch und leise, aber unerschütterlich und zuversichtlich: ,Du kennst meinen Wahlspruch, Heinrich, in der Mundart unseres Landes: Nüt isch all ! Das heißt: Nichts ist immer ! Und bedeutet: Wage etwas, unternimm eine Sache, zum Nichtstun ist immer Zeit !’“

 
Aus dem Wiltfeber, dem Ewigen Deutschen, hat sich der Mann aus Braunau am Inn wohl inspirieren lassen, er ließ das uralte Heilszeichen auf seinen Standarten prangen und auch die leidige Sache mit dem „Gott der Wüstensippe“ hat er sicherlich nicht aus den Augen verloren. Aber wie sollte man, ohne den guten Willen des gemeinen Volkes zu verletzten, davon loskommen ? Viele rege deutsche Geister bemühten sich mit dieser Herkulesarbeit. Was sie unter „Christentum“ fürderhin verstanden, was sie erarbeiteten, das war das arisierte „Deutsche Christentum“. Das kam jedoch vom Geruch der Krampfhaftigkeit, der Manieriertheit nie ganz weg. Manche junge Männer studierten Theologie, lernten die bibel-christliche Kirche von innen kennen und schrieben und predigten dann von ihrem deutschen Gott, wie Gustav Frenssen und auch Jürgen Spanuth. Als dann die Zeit zu brennen begann, standen diese oftmals blutjungen Idealisten in den Panzerwagen die nach Osten rollten, dem roten Ansturm entgegen. Und nicht wenige fielen in ihren Panzern, wie der Theologiestudent Kurt Eggers. Sie taten ihre Soldatenpflicht für ihre Idee und ihren selbstgewählten Führer, nicht anders wie heutige US-Soldaten, die auf den Angriffsbefehl ihres verlogenen Chefs G.W.Bush hin, auf schuldlose aber verketzerte „Gegner“ einschlugen. Doch damals ging es um mehr als um Öl und Prestige, es ging in den Hirnen dieser Nachdenklichen, um die Zerreißung einer geistigen Fesselung, es ging - nach Sichtweise dieser Jugend (!) - um die Befreiung der Welt von dreierlei Wahn, es ging gegen Kommunismus, Kapitalismus und Katholizismus, es ging um ihre geistige Befreiung von fremdartigen Dogmen.

 
Und noch einmal: was man in einigen Führungskreisen des Dritten Reiches unter Christentum verstand bzw. verstehen wollte, das war wohl ein entjudaisierter arischer Mythos (z.B. „Irminen-Glauben“ in der SS-Führung) von der verhängnisvollen Art des J.Lanz von Liebenfels. Wie unhaltbar das auch immer sein mochte, war es doch eine Möglichkeit sich aus deutsch-moralischer Sicht damit zu arrangieren. Wer das nachvollziehen möchte, lese z.B. Liebenfels „Bibliomystikon, die Geheimbibel der Eingeweihten – Ariosophische Bibeldokumente und Bibelkommentare zu allen Büchern der heiligen Schrift, aufgrund der anthropologischen und archäologischen Forschungen und der arischen, klassischen und orientalischen Bibelversionen zusammengestellt“, 1931 bis 1934, 5 Bd. Oder er lese von Artur Dinter „Das Evangelium unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“, 1923; in seinem Vorwort schreibt er: „Dem deutschen Volke widme ich dieses Buch in der Gewissheit, dass nur die reine unverfälschte Lehre des Heilandes uns wahrhaft völkisch erneuern und uns die Einigkeit und Kraft geben kann, die deutsche Ehre, Macht und Größe wiederherzustellen. Ich habe die Berichte der Evangelien aus den griechischen Urkunden im Geiste der Wahrheit neu übersetzt, von allen Zutaten und Fälschungen befreit und in geordneten Zusammenhang gebracht.“

 
Doch hüten wir uns, leichtfertig über das zu reden was man gemeinhin Christentum nennt. Das ist ein Sammelbegriff wie „Wolken“, es gibt zahllose Wolkenarten. Bescheidenheit und Vorsicht ist im Umgang mit unserer Geistesgeschichte angezeigt. Es gab in der Vergangenheit germanische und deutsche Christen, die waren der Weltwahrheit nicht unbedingt ferner als manche heutigen Runenheiden. Ich wage das Thema nicht abschließend zu beurteilen, das würde ein sehr umfängliches Studium voraussetzen. Und als welche Art Christ oder Katholik sich Adolf Hitler fühlte, das sei dahingestellt, ein bibelgetreuer, judäochristlicher Gläubiger kann er kaum gewesen sein. Man muss in der Rückschau erschüttert konstatieren, dass das durchaus legitime Erwachen einer deutschfühlenden geistigen Eilte im gigantischen Blutbad des Weltkrieg II. und einer eskalierenden Schuldverstrickung der Kontrahenten verendet ist. Doch die Geschichte geht weiter und ungelöste Fragen lösen sich nie von alleine.