Die Abbildung stammt aus dem Buch von Dr. Gustav Thormod Legis, „Fundgruben des alten Nordens“, Leipzig, 1829, Tafel II.
 
 
Rune heißt Geheimnis -, und wirklich bergen die Runen, wie der Eingeweihte weiß, eine schier unerschöpfliche Welt der stufenweise verschlüsselten Aussagen, so dass es unter intensiver Forschungsarbeit noch uns Heutigen gelingen mag, immer wieder neue Aspekte herauszufinden.
 
Diese goldene Garbe ist noch lange nicht ausgedroschen, wie es der oberflächliche Betrachter wohl vermuten könnte Dass dies keine Phrase ist, beweisen die  Forschungsergebnisse eines Professors Heinz Klingenberg, der einen gematrischen Runenaspekt zweifelsfrei nachweisen konnte. Ich kann auf eigene Runenforschung hinweisen, welche das schon vom „Vater der Germanistik“, von Wilhelm Grimm, überdachte Geheimnis der Runen-Reihenfolge einer Lösung zuführte. Es ist zweifelsfrei festzustellen, dass es sich bei der Ur-Runenreihe um einen altgläubigen Jahrweiser bzw. Kalender handelt, der uns in der Reihe von 24 Symbolen einen so tiefen Einblick in die Altreligion gewährt, wie keine andere bisher gefundene Nachricht aus unseres Volkes Frühzeit.
 
Die phantastischen, ja skurrilen Runenlehren eines Guido Lists, oder Gorslebens, Spießberger usw. werden von meiner Erkenntnis des vorderhand nüchternen runischen Kalendersystems absolut ad absurdum geführt. Trotzdem sind mir alle lieb und wert, die vor mir über Runen nachgedacht und daran redlich gearbeitet haben. Denn eines scheint mir sicher, keiner der sich für einen nachdenklichen deutschen Menschen hält, wird so ganz ohne Ehrfurcht und Liebe der Runen gedenken, der ältesten literarischen Hinterlassenschaft unserer Vorfahren. Menschen sind auf Anzeige christlich Verirrter zur Folter und schließlich zum Scheiterhaufen gezerrt worden, weil sie eine einzige Rune gemalt hatten -; so geschehen in Island noch im späten Mittelalter. So viel zur Einstimmung auf das eigentliche Thema: „Runen-Gymnastik“.
 
Im Jahre 1924 begann Friedrich Bernhard Marby in der von ihm herausgebrachten Zeitschrift „Der eigene Weg“ unter der Überschrift „Runen raunen richtig Rat“, mit der Besprechung germanischer Runen. Er bezeichnet sich selbst als Entdecker und Neubegründer der „Runen-Gymnastik“, die er bereits seit 1911 überdacht hatte und verfeinerte. 1931 erschien der erste Doppelband, in welchem er mit seiner „Runen-Gymnastik“ in einigen Kreisen einen Sturm der Begeisterung und auf andere Seite der Entrüstung hervorrief.
 
Um was handelt es sich hier ? Der Runen-Übende nimmt gewisse unterschiedliche Körperhaltungen ein und verbindet damit in der Regel bestimmte akustische Äußerungen. Zu den Runen-Körperhaltung wäre eigentlich bedingungslos „ja“ zu sagen. Eine Reihenfolge bestimmter Bewegungen durchzuspielen, ist unbestritten in unserer Zeit der Hypokinetose (Bewegungsarmut), wie es die Mediziner ausdrücken, eine ganz ausgezeichnete Therapie. Wohl dem, der solch eine gymnastische Runenreihe im Hirne und in einer sich ergebenden Arbeitspause in den Gliedern hat. Denn, wer es noch nicht wissen sollte, dem sei gesagt, dass wir unseren Gelenken gewissermaßen das Fläschchen geben, wenn wir sie bewegen. Das heißt, wir ernähren sie ausschließlich dann, wenn die Gelenkinnenhäute zur Synoviaproduktion durch Bewegung stimuliert werden. In der gebildeten Gelenkschmiere sind die Ernährungsbasen für die Gelenkknorpelzelle vorhanden.
 
Nun hörte ich wiederholt den Einwand: „Aber es müssen doch nicht ausgerechnet Runen-Übungen sein !“ Natürlich nicht, und ein pfäffischer Schwarzrock, ein Logenbruder und ein Linker werden alles andere nur keine Runen als Hilfsmittel zur Gymnastik benutzen. Aber warum eigentlich nicht ?!  Welche triftige Begründung gäbe es dafür, keine „Runen-Gymnastik“ zu betreiben ?
 
Zur Akustik: Dass gewisse Schallwellen gewisse physiologische Effekte im menschlichen Körper auslösen, ist sicher jedermann verständlich. Man könnte beispielsweise auf das medizinische Gerät „Novafon-Intraschall“ nach Prof. Dr. Schliephake verweisen.
 
Die Einheit der Schwingungszahl wird bekanntlich „Hertz“, nach dem Physiker Heinrich Hertz, genannt. Ein „Hz“ ist eine Schwingung pro Sekunde. Der Schallsender kann ebenso wie ein solches elektrisches Gerät natürlich viel naheliegender eine schwingende Saite oder die Kehle des Menschen sein. Die Schallschwingungen, die vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden, reichen von 16 bis 20.000 Hz. Hörbare Schwingungen nennt man Intraschall oder Hörschall. Mit dem erwähnten Therapiegerät werden Schwingungen von 100 bis 10.000 Hz zur Anwendung gebracht. Das hiermit angebotene Frequenzspektrum enthält mit Sicherheit alle verschiedenen körpereigenen Schwingungen nach Aussage des Herstellers. Ein Großteil des Intraschall-Spektrums kann aber vom menschlichen Kehlkopf selbst produziert werden, welcher somit in der Lage ist, eine eigene Intraschallbehandlung des Körpers vorzunehmen.
 
Längst bekannt ist die positiv stimulierende Wirkung des Gesanges, und nicht unbekannt ist die kräftigende Wirkung des Gesanges auf den Übenden und die gesunde Konstitution auch älterer Sänger. Es wurde festgestellt, dass Sänger im Durchschnitt älter als andere Leute werden. Wenn der einfache Gesang als eine ungezielte Primitivform der Intraschall-Eigenbehandlung erkannt wurde, dann ist der Weg frei für eine verfeinerte gezielte therapeutische Selbstbehandlung durch Hervorrufung bestimmter Dauerfrequenzen, wie zum Beispiel mittels des Is-Runen-Tones: „I-I-I-Issssss“, oder der dumpfen Laute wie „U-U-U-r-r-r-d-a-a-a-l-l-l-l-l-l“.
 
Der Schall pflanzt sich in jedem elastischen Medium fort, gleich ob es sich um einen festen, flüssigen oder gasförmigen Körper handelt. Diese Fortpflanzung geschieht in Form der sogenannten Longitudinal-Wellen. Man kann sich die hintereinander liegenden Moleküle jeden Körpers als eine Art Billardkugelreihe vorstellen. Wird eine der Kugeln angestoßen, so gibt diese den Stoß an den Nachbarn weiter, dieser wieder an seinen nächsten und so immer fort. Dabei prallt aber die erste Kugel nach dem Stoß zurück, die nächste natürlich ebenso und so weiter. Die einzelnen Teilchen schwingen also in der Richtung der Fortpflanzung dauernd vor und zurück. Beim Zusammenstoß der Teilchen bildet sich eine Verdichtungs-(Kompressions-) und auf der anderen Seite eine Verdünnungs-(Dilatations-)Zone; und eben dies ist das Geheimnis der besonderen Wirksamkeit der Therapie mit dem IntraschaIl, im Falle des Runen-Gesanges.
 
Die erwähnten Kompressions- und Dilatationsvorgänge bewirken eine äußerst intensive Art von Massage im Inneren des Körpergewebes, also dort, wo diese hochwirksame Therapie mit sonst keinem anderen leicht erreichbaren Mittel erzeugt werden kann, womit eine stärkere Durchblutung und dadurch eine Steigerung des interzellulären Stoffaustausches verbunden ist.
 
Diese „Rhythmen und Runen“, um eine Wort-Zusammenstellung von Ludwig Klages, dem Propheten des Heidentums, zu gebrauchen, sind freilich keine wirkliche „Runen-Magie“, wie der Titel des 1955 erschienenen Buches von Karl Spiesberger lautete. Doch eine moderne wissenschaftliche, das heißt dem heutigen Wissensstande angepasste „Runen-Gymnastik“ und „Runen-Heilgesangslehre“, welche über die Experimente von Marby und Spießberger hinausgehen, ist noch nicht erarbeitet worden.
 
Die Frage nach der Geschichtlichkeit der Runenübungen ist eigentlich überflüssig, mehr wohl ein spielerischer Gedanke, denn was sinnvoll ist, muss nicht durch die Würde der Tradition aufgeputzt werden. Trotzdem sei hierzu in Kürze Stellung genommen. Dass es Gesang, Tanz, ja akrobatisch anmutende Körperspiele schon in urgermanischer Urzeit gab, das ersieht der Beschauer der bronzezeitlichen Felsbilder Skandinaviens. Aus diesen Felsbildern geht auch hervor, dass es eine ganze Anzahl unverkennbar typischer, das heißt mehrfach sich wiederhoIender Arm- und Beinhaltungen menschlicher Figuren gibt. Dass die sog. „Man-Rune“ zweifelsfrei den Menschen in der Anbetungshaltung mit empor gehaltenen Armen darstellt, ist unbestreitbar. Darüber schreibt schon der Schwede Oscar Almgren in seinem Werk „Nordische Felszeichnungen als religiöse Urkunden“ und zeigt dazu die Abbildung einer frühattischen Vase, auf welcher solche „Man“- () und „Fe“ ()-Runenzeichen in einem Schiff stehend dargestellt sind. Zweifelsfrei handelt es sich hier um Adoranten, also um Gebetshaltungen.
 
Die „Man-Rune“ ist das Zeichen des Menschen, ist die Kurz-Hieroglyphe für den gesunden Menschen, denn der alte, gichtige oder arthrotische Mensch vermag so nicht zu stehen; zumindest ist diese Haltung keine typische Stellung des Kranken. Vielmehr könnte man sie als eine Vorbeugeübung gegen Krankheit und frühes Altern ansehen. Denn wer die Arme hochreckt, den Thorax weit macht, damit Lunge und Mittelfeld-Herzraum aufzieht, der führt seinem Körper den kosmischen Nektar, den Sauerstoff, in ausreichendem Maße zu, damit eine schlackenarme Verbrennung in seinem Innern durchgeführt wird. Dies aber ist eines der größten Geheimnisse der Gesunderhaltung, die richtige Tiefenatmung.
 
Eine Rune also gibt uns irrtumsfrei den Hinweis auf rechte Körperhaltung, das heißt gymnastische Stellung. Warum sollte dies nicht genügen, ein Heilsystem darauf aufzubauen ?! Dafür bedarf es, wie schon gesagt, keiner weiteren Beweise aus dem Denkmälermaterial. Ein jeder weiß doch, dass durch Mobilisierung geistiger Kräfte Überraschendes und Unglaubliches und wissenschaftlich Unerklärbares erreicht werden kann. So wie andere uns und wir selbst uns negativ zu stimmen vermögen, so kann ein jeder von uns auch positiv beeinflusst werden, das heißt, es kann ihm Kraft und Gesundheit zugeführt werden. Wenn wir an die Krankheit glauben, so werden wir krank. Ein Wort von Goethe an dieser Stelle: „Es stirbt nur der, der sterben will !“ Der Kranke, der die Hoffnung auf Gesundung verloren hat, stirbt. Der Arzt, welcher nicht imstande ist, seinen Patienten Mut zu machen, die Krankheit zu bekämpfen und den Glauben, sie überwinden zu können, bleibt ohne Erfolg. Diese Erkenntnis revolutioniert in unserer Zeit die gesamte bislang analytische, sich im Detail verlierende medizinische Wissenschaft. Heute arbeiten die Wissenden schon wieder mit dem Faktor der Zellseele.
 
Nicht mit Stahl und Strahl ist zu heilen, was heilbar ist, sondern durch Mobilisation der seelischen Gesundungskraft. Dieses Kraft-Tanken, dieses Jasagen zum Sein, kann man lernen -, auch durch Übungen der Selbstversenkung, Harmonischstimmung, dem Ruhig- und Festwerden jener Bereiche die wir Seele nennen, welche hauptsächlich das Produkt der Ganglienzellen im Hypothalamus sind. Dort, im Stammhirn, haben unsere Emotionen ihren Sitz. Dort wird geliebt und gehasst. Wer dort glättet, beruhigt, normotonisiert, der therapiert am Kern seines Ichs.
 
Das Problem bei den „Runen-Übungen“, wie sie in diversen Büchern vorgestellt werden, liegt allein in dem Umstand begründet, dass kaum eine Rune von den damaligen Autoren richtig verstanden wurde. Sie hatten nicht nur nicht das runische Gesamtsystem durchschaut, sie arbeiteten obendrein mit einem neuzeitlichen Fantasieprodukt. Guido List, der gutwillige aber leichtfertige Schöpfer einer esoterischen Runensystematik, erfand die vorher nie existente „18-er Runenfolge“, und Marby und Spießberger und deren Abschreiber, folgten ihm auf seiner falschen Spurlegung. Die herkömmliche „Runen-Gymnastik“ basiert folglich auf einem fatalen Irrtum. So gut wie keine Rune entspricht in ihrer Fehldeutung dem Ur-Sinn dessen was der Runenschöpfer damit ausdrücken wollte. So wurde z.B. aus der „Eis-Rune“ eine „Ich-Rune, aus der „Vieh-Rune“ eine „Feuer Rune“ und aus der „Thursen-Rune“ eine „Thors-Rune“ verdreht. Wenn die gedanklichen Bezüge nicht mehr stimmen, was sollen dann die schönsten Intonierungen erbringen ?! Dann brauchte man zur Gesangsgymnastik keine Runen, dann könnte man auch frei erfundene Figurenbezeichnungen wählen ! Die bisherige Runengymnastik ist NUR aus diesem Grunde nichts als Unsinn !
 
 
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Wilde-Mändle-Tanz in Oberstdorf
 
Die Geschichten, Fabeln und Märchen über die „Wilde-Mändle“ oder „Wildeute“ sind im süddeutschen Raum verbreitet. Einige Neuheiden haben vermutet, es könne sich dabei um Sagen über Altheiden handeln. Von „Runenstellungen“ beim Mändletanz wurde gemunkelt und noch weit kuriosere Vermutungen sind im Schwange.

Dazu wollen wir hier einmal Stellung beziehen indem wir an die Vernunft appellieren und der Wissenschaft das Wort geben. Dazu sei die Schrift „Unser Oberstdorf, Blätter zur Oberstdorfer Heimatgeschichte“, Sonderheft, April, 1985 empfohlen.

Die Überlieferungen aus den verschiedenen Gebieten zwingen in ihrer Übereinstimmung zur Annahme, dass wir es mit leibhaftigen Menschen zu tun haben, die sich noch ihres Daseins erfreuten, als die alten Deutschen schon längst aus dem Dunkel ihrer Vergangenheit hinausgetreten waren. Die „Wildleute“ waren keine Sagengestalten, sondern es hat sie wirklich gegeben, sie sind nichts als die Überbleibsel derjenigen Allgäuer Urbevölkerung, die vor mehr als eineinhalbtausend Jahren, als die Alamannen kamen, in die entlegensten Talwinkel geflohen sind und sich dort noch einige Generationen gehalten haben.

Es ist derselbe Fall wie bei Erzählungen über die „Venedigermändle“. Auch das waren keine Zwerge, sondern leibhaftige Italiener, Romanen, die in den Allgäuer Bergen herumkletterten, um nach Kristallen und Edelmetallen zu suchen. Da beide, die Vendedigermändle und die Urbevölkerung von kleinerem Wuchs waren, hatte man diese Verniedlichung als „Mändle“ oder „Männle“ bezeichnet. Bekanntlich waren ja die heranrückenden Germanen von wesentlich größerem Wuchs, was zu dieser Bezeichnung führte.

Wir wissen, dass 4.000 n.M. bzw. dem Beginn üblicher Zeitrechnung, die Donau von immer mehr germanischen Stämmen überquert wurde, die schließlich auch über die Alpen nach Italien vordrangen um 4476 n.M. dem Römerreich den Garaus zu machen. Die Alamannen nahmen 4.200 und 4.500 n.M. die Gegend zwischen Rhein und Allgäu in Besitz; die Gegend hin zum oberen Allgäu nahmen sie mehr als friedliche Landsucher. Hier fanden sie noch ansehnliche Romanennester, die die Völkerwanderung überstanden hatten. Doch diesen blonden Riesen aus dem Westen und Norden gingen fürchterliche Gerüchte voraus: Man wusste, dass nach den römischen Untaten diese in ihrem Vergeltungszorn alles totschlügen, was ihnen in den Weg käme und so kriegten es auch die zunächst „daheimgebliebenen“ Romanen mit der Angst zu tun und flohen nach Süden, wenn auch nicht über die Berge, so doch in die Berge in allernächster Nähe.

Den kleinen Menschen, die sich in die höchsten Bergregionen verkrochen, gab man den Namen „Wilde Mändle“. Scheu und geheimnisvoll war dieses Völkergemisch aus Illyrern, Kelten (Rhätern) und Römern. Beim Wilden-Mändle-Tanzspiel handelt es sich nun um eine nachgestellte Gebärdensprache, die diese Altbewohner imitieren soll. Es sind Nachahmungen von Sprung und Hupf von Stein zu Stein, von Wurzel zum Felsbrocken und wieder zur Wurzel, wie es beim Fortbewegen im weglosen Gelände der Berge erforderlich ist. Das Andenken an diese seltsame, scheue Fremdbevölkerung wurde mit dem Tanzbrauch aufrecht gehalten.

Die Sagen erzählen ebenso wie die „Wildmannspiele“ und „Männle-Tänze“ unterschiedliche Themen. Entweder geht es um das aufstrebende, blühende Naturleben in den Bergen und Wäldern als Huldigung, oder Wildleute werden im Frühling im Wald und Gebirge gesucht, gefunden, dann im Triumphzug ins Dorf gebracht, zusammen gefeiert, sogar mit Bürgern verheiratet usw. Wildmannsspiele kennen wir, wenn auch in anderer Art, aus dem Erzgebirge, dem Thüringer Bergland und dem Harz. Dort wurden die „Wilde Mändle“ gesucht, gejagt und nach ergötzlichem Spiel getötet. Dort kam es besser zum Ausdruck, dass es sich bei diesen Gestalten um Fremdvölkische oder Außenseiter handelte, die man austilgte um sein Heimathaus rein zu halten. Die Bewegungen während des Tanzes sind bis auf einige Figuren meist sprunghaft. Das gesamte Tanzspiel besteht aus 17 Figuren und Gruppierungen. Es könnte sich um getanzte Duelle handeln ?

Mit Runen haben alle diese Tänze nicht das Geringste zu tun ! Ein Herr Arthur Schult hat erstmals in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts diesen Unsinn aufgebracht, der keinem der engagierten, ernsthaften Volkskundler in den 30er Jahren in den Sinn gekommen ist. Man kann natürlich, wenn man viel Phantasie einbringt, jede menschliche Bewegung mit einer der bekannten Buchstabenformen vergleichen. Der Runenfreund Bernhard Marby, entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Runengymnastik als mythische Atemübungen. Doch ursprünglich gehören Runen oder Runentänze nicht zum Bereich der „Wilden Mändle“, obschon die Vorbevölkerung zwar keine Runen kannte, aber ihr volkseigenes Buchstaben- und Sinnbildsystem, das dem linearen Charakter der Runen sehr ähnlich war.