Wizzod-Wurf: Drei Beispiele
 
 
 
1. Geistiger Tod:
 
Ein Ehepaar, dessen Tochter Mutterfreuden entgegensah, warf die Runen unter der unscharf gehaltenen Frage: Wie wird es mit unserem Enkelkind ? Runenantwort: 1. = 3, 2. = 7, 3. = 22. Die Quer- bzw. Kern­summe des Gesamtwurfes beträgt 5, d.h. partnerschaftlich / eheliche Motive scheinen hier bei der Gesamtproblematik grundbestimmend zu sein. Man war über den dritten Stab, die böse Geist- bzw. Seelentod-Rune, schockiert, warf noch einmal ohne wesentliche Aussageänderung. Die schlimmsten Befürch­tungen, wie ein kurz nach der Geburt zu erwartender Tod o.ä., wurden als Mög­lichkeiten erwogen. Der 1. Stab kündigte eine sonnengesunde Geburt an, der 2. sprach von weiblichem Geschlecht. Die Tochter gebar ein gesundes Mädchen, brach aber noch im Wochenbett – wohl in übertriebener Willfährigkeit gegenüber ihrem Ehemann - das bis dahin ungestörte Verhältnis zu den Eltern, so dass diesen jegliche Kontaktaufnahme zu ihrem Enkelkind versagt blieb. Wahrhaftig, das Kind ist tatsächlich für das Großelternpaar ideell „gestorben“, ohne im Stofflichen eigentlich Schaden genommen zu haben.
 
2. Rechtzeitige Fügung:
 
Eine Angestellte, die mit ihrem direkten Vorgesetzten zermürbende Schwierigkeiten erlebte und die durch dessen ungerechte und demütigende Behandlung schon die Flucht in eine andere Abteilung erwog, befragte die Runen über das kurzfristige Schicksal des ungeliebten Chefs. Runenantwort: 1 . = 2, 2. = 9, 3. = 14. Der Gesamtwurf besitzt die Kern­summe 7; ein Hinweis auf die „rechte Zeit“. Die junge Frau deutete die Zei­chen, wie es sich im nachhinein bestätigte, richtig; sie harrte in ihrer Stellung aus, weil sie eine baldige Änderung und Situationsverschlechterung ihres „Gegners“ er­hoffte. Sie las 1. Die Hammerrune als Symbol für den seine Interessen rück­sichtslos verfolgenden Mann, 2. die Siegrune als Zeichen für dessen Triumph und, angesichts ihrer schwachen Position, für die eigene Niederlage. Die 3. Harmpfeilrune jedoch wertete sie als einen zum Abschwung zwingenden Schicksalsschlag, den ihr Vorgesetzter erleiden müsse. Kurze Zeit darauf wies die Revisionsabteilung diesem Herrn Unlauterkeiten nach, er wurde versetzt; die runenkluge Dame hingegen erfreute sich voller Rehabilitierung.
 
3. Ehe und Flirt:
 
Eine Studentin verliebte sich im Urlaub heftig in einen char­man­ten, sportlichen Herrn. Der offenbarte ihr in überzeugender Offenheit, er sei zwar kinderlos verheiratet, lebe aber in Scheidung, sei bindungswillig und ihr von Her­zen zugetan. Dem gemeinsamen, dauerhaften Glück schien nicht viel im Wege zu stehen. Wieder zu Hause, vertraute sich die junge Frau einem Runenkenner an und bat um Orakelantwort auf die Frage: Wird er sich wirklich scheiden las­sen, beginnt für mich ein neues Glück ? Die Wizzod-Antwort lautete: 1. = 17, 2. = 23, 3. = 19. Die Auslegung: die Kernsumme 5 orakelt von ehelicher Bindung, ohne dass daraus positive oder negative Wertung ablesbar wäre. Der 1. Stab spricht von wonnigem Schwelgen, der 2. von opferbereiter, liebender Hingabe, aber der 3. deutet das zunehmende „Geschwür“ und den Gang in die Dunkelheit an. Daraufhin wurde der Rat erteilt: Versuchen Sie, die Affäre zu beenden, sie wird keinen guten Ausgang nehmen. Die betörte Frau schlug zwar die Warnung in den Wind, musste aber Monate später erfahren, dass ihr Angebeteter leichtfertiges Spiel mit ihr trieb, dabei keinen Augenblick an Trennung von seiner Ehefrau dachte.