HALLOWEEN ?
 
Feiern wir Halloween (Nacht vor Allerheiligen) als urdeutsches Fest ?
 
Warum nicht ?! - Wer daran Freude hat, sollte sich ins Halloween-Treiben einreihen. Zwar kommt der neue Impuls aus der angloamerikanischen Welt und wird deshalb auch in „unserer“ US-Kulturkolonie-BRD bzw. US-Protektorat eifrig propagiert. Aber das muss uns nicht unbedingt stören. Gruselige Gestalten tauchen in der Halloween-Nacht an so manchen Haustüren auf und fordern „Süßes oder Saures“. Halloween wurde sicher auch aus kommerziellen Gründen immer beliebter gemacht, viele Leute wollen jedoch mit dem Fest aus Amerika nach wie vor nichts zu tun haben, wie mehrere Straßenumfragen ergaben.
 
„Halloween passt nicht hierher, weil es nicht zu unserer Kultur gehört“, sagen nicht wenige Leute. Für sie ist Halloween ein „importiertes Fest aus Irland“ und gehört nicht nach Deutschland. Mancher der einige Zeit in Amerika lebte und mitbekam, wie Halloween dort gefeiert wird, akzeptiert es schon eher. Die Amerikaner lassen sich richtig was einfallen, jeder kommt in einem anderen gruseligen Kostüm. In Salem, Massachusetts, beteiligt sich z.B. die ganze Stadt an diesem Fest mit Geisterbahn, Geistercafés und verkleideten Hexen. Ist das nun ein rein anglo-amerikanisches Fest, oder ist es ein Fest unseres keltisch-germanischen Kulturkreises ?
 
Stellt Euch doch mal vor, es käme einer und würde sagen: „Unsere eigenen Vorfahren hielten im Spätherbst eine Festzeit der bösen Geister – lasst uns diesen Brauch wieder aufgreifen !“ Wahrscheinlich würde kaum einer davon Notiz nehmen, und einige linksgedrallte Missionare würden ihn als faschistoiden Spinner verlachen. Aber, aber – das Fest kommt nun mal aus Amerika, ebenso wie Hula-hoop, Skateboardfahren, Mountainbikes und, und, und da darf’s halt sein, - nein,  man darf’s sogar gut finden und mitmachen !
 
Das Wort Halloween ist eine Zusammenziehung von „All Hallows’ Eve“, es bezeichnet den „Tag vor Allerheiligen“. Der spätherbstliche Bezug des Festes zum Totenreich ist eindeutig und ergibt sich aus dem „Allerheiligen-“ bzw. Heroen- / Helden-Gedenken und dem darauf folgenden Gedächtnis „Allerseelen“, an dem seit Urzeiten die Menschen ihrer guten (!)
 
Verstorbenen an den Gräbern festlich - oft mit Speise, Trank und Tanz - gedachten. Man glaubte sich den Geistern der Toten nahe -, hoffte auch, dass sie den Lebenden in Gefahrensituationen hilfreich beistehen würden. Doch auch die ungeliebten Geister der Feinde und der schlechthin Bösen glaubte man zu diesen Zeiten besonders verlebendigt, also gefährlich. Aus solchen altgläubigen Vorstellungen diesbezüglicher Ängste sind die Halloween-Spukgestalten-Umzüge entstanden.
 
Unser urdeutscher Jahresfestweiser, das ODING-Wizzod, zeigt die alten germanisch-keltischen Festzeiten auf, so lautet sein Anspruch. Da müsste sich Halloween, wenn es denn ein echtes altes Fest wäre, auch finden lassen !
 
Wenn am letzten Oktobertag die Nacht hereinbricht, steht nicht nur ein neuer Monat bevor; zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen verwischt sich auch die Grenze zwischen Lebenden und Toten, zwischen Lust und Angst – dann ist wieder Halloween. Die Nacht vor „Allerheiligen“ wird zu einer gruseligen Geisterparty.
 
Natürlich hat sich das heutige Fest von seinen Wurzeln gelöst. Früher kamen angeblich zu kelt. „Samhain“, dem Ende des Sommers, die toten Vorfahren als Geister auf die Erde zurück, um ihre Angehörigen zu besuchen. Aber da die meisten Verstorbenen wohl nicht zu den eigenen Verwandten und Freunden zählen, sondern eher zu den bösen Nachbarn, den Gegnern und ganz allgemein zu der ungeliebten Masse eben der Anderen, - so überwiegt die Masse der bösen Geister. Und das macht den Schrecken des Festes aus. Im alten Island fürchtete man sich - wie die Familiengeschichten der Sagas es ausweisen - vor den schadenstiftenden Geistern böser toter Christenfrauen. Hütet Euch vor schlimmen Gespenstern !
 
In unserem ODING-Runenkalender steht in dieser Zeit die 22. Rune, das Zeichen des Bösen, des Thursen, des „Saturnius“ (nach norwegischem Runenlied), des unholden Riesen, der Herrscher und Anführer über alle bösen Geister ist.
 
Im südalemannischen, schweizerischen Raum nannte man ihn bis in die Neuzeit den Winter-Thursen auch Türst und identifizierte ihn mehr und mehr mit dem Teufel. Halloween ist Thursenzeit. Wer sich aus dieser Tradition in den Festreigen einreihen will, erschreckt die Lebenden mit phantasievollen Gruselkostümen, mit furchteinflößenden Kürbisfratzen und dekorativen Plastikskeletten.
 
Auf geht’s ins Thursentreiben ! Unsere ODING-Runen sind uns bei allen echt alten Jahresbrauchtümern der treffsicherste Ratgeber.