Fidus-Zeichnung „Am Traualtare“
 
 
DIE EHE-LEITE
für  Wolfgang
und  Gudrun
 
Gode: Liebe Hochzeits-Feiergemeinschaft !
 
Nach altdeutscher Sitte soll in diesem Kreise Euer Brautpaar den Ehesegen in der Weise erhalten, wie es einstmals allgemein üblich war: nicht durch einen Vertreter der Kirchen, sondern durch einen Erwählten aus dem Volk, dem wir angehören. Ich wurde gebeten, dieses Amt zu übernehmen - ich bin der Sprecher der Glaubensgemeinschaft ODING Deutschland, kurz G-O-D. Die G-O-D ist die einzige runenreligiöse Vereinigung, die auf der authentischen, über 2.000 Jahre alten Botschaft der heiligen Runenschrift unserer Vorfahren  begründet ist.
 
A l t a r b e s c h r e i b u n g
 
Unser Traualtar ist mit einigen Sinnbildern und Weihegegenständen belegt: Wir sehen die Irminsul, das Sinnbild der Welterhaltung, die Allsäule der Ahnen. Buch und Schwert als die Zeichen unseres tiefsten Lebenszweckes der Ehrung von Geist und Wissenschaft und gleichzeitig einer gesunden Wehrhaftigkeit. Die doppelten Ehe-Füllhörner des Glückes und des Überflusses. Das polare Weltei als Inbild der ewigen Fruchtbarkeit. Die Runensteine sind die Quelle unserer Religion, das isländische Widderhorn erinnert an unsere innere Ausrichtung nach dem Norden als dem höchsten Lichtstand. Dann Kerzen, natürlich, uns Menschen Vorbilder, denn wir alle sollten unserer dunklen Zeit versuchen Licht zu spenden, auch wenn wir uns dabei in einer Art Opfertod verzehren. Die Feuerschale ist uns das Sinnbild der reinigenden Flammenkraft, welche uns die materiellen Strukturen vergeistigt und in dieser Form ins Ewige-Leben eingehen lässt.
 
Gode: Verehrte Anwesende, liebe Feiergemeinschaft,
 
bis über die Zeit der Reformation hinaus war die sogenannte „Laien-Trauung“ üblich. Erst spät hat die fremdländisch-judäochristlich ausgerichtete Kirche, wie so vieles andere, auch den Heiratsritus an sich gezogen und versucht, aus diesem Brauchtumsakt ein „Sakrament“, also eine an sie selbst bindende Ritusform zu schaffen.
 
Wir wollen an solch einem Festtag, an dem zwei glücklich verliebte Menschen unseres Volkes sich die Hände reichen, um fürs Leben einander zu trauen, sich trauen mögen für einen gemeinsamen Weg, mit seinen zu erwartenden Höhen, Tiefen und vielleicht auch langgestreckten, ermüdenden Ebenen -, an solch einem Tag wollen wir nicht die alten Wunden aufreißen. Wir wollen versöhnlich und milde gestimmt sein. Und doch muss dies in nüchterner Sachlichkeit vorangestellt werden:
 
Der Christenglauben kam einstmals aus weiter Ferne, er erklärte die Gottheiten unserer Väter und Mütter zu Dämonen und Teufeln und setzte ihren fremden, unbekannten Gott an die Spitze des Heiles (des Numinosen). Das Glückbringende sollte folglich nicht mehr von den Bergen und Flüssen und dem Himmel unserer Heimat ausgehen, sondern es sollte erhofft werden aus fernen Bezirken des Orients: vom Berge Zion, vom Wasser des Jordan, von den Geburtsstätten des christlichen Kultgottes Bethlehem und Nazareth - und wie die Ersatzheiligtümer alle heißen.
 
Liebe Feiergemeinschaft,
 
Wolfgang und Gudrun haben sich dafür entschieden, diese „Ersatzheiligtümer“ nicht länger anzubeten, und den Christengott nicht mehr als den ihren anzuerkennen.
 
Vielmehr wollen diese beiden zurück zu den Wurzeln ihrer Vorfahren und wieder in ihres Volkes Glauben zurück kehren.
 
Dass sie mit Ihren Zweifeln gegenüber dem Gott des christlich-orientalischen Glaubens nicht alleine stehen beweisen viele Texte unserer großen Geister wie Voltaire, Nitzsche, Goethe u.a..
 
Unser echtalter vorchristlicher Glaube - Glaube heißt eigentlich Gottesliebe - predigt keine Selbstverachtung, betrachtet uns nicht als Staub, tritt uns nicht zu Boden, sondern zeigt uns Selbstliebe und Liebe zu unserer Umwelt -, er trägt uns aus uns selbst, zu uns selbst.
 
Wir achten eines jeden Menschen Vaterland und seinen Glauben, wir beobachten mit guten Gedanken die Hebräer in Israel an den Wassern ihres Jordan, wir achten den Inder an den Wassern des heiligen Ganges und die Mongolen in ihrer Wüste Gobi. Uns Deutschen heilig sollte aber nur unsere Heimat sein, aus der seit Jahrtausenden unsere nordischen Geschlechter aufstanden, in die sie hinsanken und sich immer wieder von neuem erhoben -, Generation für Generation.
 
Der Begriff deutsch bedeutet völkisch bzw. Volk, gemeint ist damit das unverfälschte Urvolk Großgermaniens, das nach eigenem Recht, eigener Sitte lebte, ungemischt und unbekehrt, sich selbst nur treu.
 
In diesem Sinne gebrauchte der christliche Gotenbischof Wulfilas im 5. Jahrhundert in seiner Bibelübersetzung aus der griechischen Septuaginta das Adverb thiudisco als Ausdruck für die unbekehrten gotischen Menschen, also die „Heiden“ -, im Gegensatz zu den von ihm bekehrten, gegen ihre eigenen Brauchtümer und Gottheiten gewendeten gotischen Christen. „Deutsch“ heißt also auch: „heidnisch“, das heißt eigentlich: eigenreligiös / artreligiös / heimatreligiös.
 
Und weil der Kanon unserer deutsch-germanischen Urreligion in den 24 Runen der heiligen Eigenschrift unseres Volkes erhalten und dort ablesbar blieb, nennen wir unseren eigenen deutsch-germanischen Urglauben, Heimatglauben auch Runen- oder ODING-Religion nach den drei Anfangsbuchstaben dieser Schriftsystematik.
 
Diese heilige urdeutsche Gottesschrift wurde im 1. Jahrhundert vor unserer heutigen Zeitrechnung kodiert, also in die bekannte feste Form der Runenbotschaft geprägt. Sie ist in dieser niedergelegten Weise einige Jahrhunderte älter als die ersten christlichen Niederschriften; doch ihre Ursprünge sind Jahrtausende alt, denn wir finden ihre Anklänge und Gleichklänge im ario-idischen Veda ebenso wie in der nordgermanisch-isländischen Edda.
 
Gode: Liebes Brautpaar !
 
Nach der Wahrhaftigkeitsgewalt und Weihekraft dieser unserer ureigensten heiligen völkischen Gotteserkenntnis vollziehen wir heute gemeinsam den Ritus der Eheleite.
 
Ehe heißt „Gesetz“, Ehestand ist das gemeinsame Zusammenstehen nach Recht und Gesetz Eurer Art. Die Liebe hat Euch zusammengeführt. Wir bitten die göttliche Vorsehung, dass sie Euch gewähren möge, Eure Liebe lange, möglichst bis zu einem glücklichen, zufriedenen Lebensende zu bewahren.
 
Liebe ist nicht nur Lust und Wollust -, Liebe ist in erster Linie Minne, liebevolles Gedenken, geistig-seelisches Beisammensein, das sich in den Gefährdungen der Probestunden zu bewähren hat. Liegt nicht nur beisammen, tändelt und amüsiert Euch miteinander, sondern steht und kämpft zusammen als Mann und Frau für Euch und Eure Sippe.
 
Ihr seid Glieder Eurer Sippe, ohne Sippenfrieden ist kein gedeihliches Wirken Eurer eigenen Familie möglich. Haltet Burgfrieden, versucht, Eintracht zu stiften. Nichts kann so unüberbrückbar zwischen Menschen gleichen Blutes und des gleichen Weges stehen, dass es nicht zu bereinigen wäre. Auch unterschiedlichste Weltbetrachtungen und Religionsverständnisse haben zu schweigen, wenn es um den häuslichen Frieden geht. Wo wolltet Ihr die Kraft hernehmen, gegen die zuweilen feindliche Welt da draußen anzugehen, wenn Ihr keine Harmonie im Inneren habt ?! Es liegt auf der Hand, dass eine Ehe jeweils soviel wert ist als die, welche sie schließen. Sie kann etwas Erbärmliches und Ungeschicktes sein, und sie kann als Chance durch die Ergänzung zweier Menschen etwas Hohes, Himmelstürmendes, ja Heiliges werden.
 
Denkt allezeit im Großen und für das Ganze, haltet Euren Blick weit nach vorne gerichtet, damit Ihr nicht die kleinen Steine des Weges als unüberwindbare Berge überschätzt ! Schenkt Euch gegenseitig den Halt, die Kraft und das Glück und die Zärtlichkeit, die der Mensch vom Mitmenschen und insbesondere vom Lebenskameraden erwarten darf.
 
Ihr „traut“ Euch, deshalb vollzieht Ihr die Trauung, - Hochzeit haltet Ihr ! Tragt das beglückende Gefühl Eurer hohen Zeit wie einen Schatz, wie ein zu hütendes, ewiges, wärmendes Feuer über Euren gemeinsamen Lebenspfad !
 
So lasst uns also im guten alten Sinne des Gesagten gemeinsam die Ehe-Feier beginnen, ich wünsche uns allen eine frohe, geweihte Weile !
 
Gode: Liebes Brautpaar, tretet bitte nach vorne zum Altar
(in einen gelegten großen Blüten- oder Pflanzenring).
 
Wolfgang und Gudrun,
 
Ihr habt - wie es altdeutscher Art entspricht - vor Eurer Hochzeit eine gemeinsame Probezeit gehalten. Ihr habt Euch also schon bewährt miteinander und tragt somit die besten Voraussetzungen für eine beständige Ehegemeinschaft in Euch. Ich wünsche Euch von Herzen alles Heil und des Himmels Huld !
 
Seid Ihr bereit, Euch das Ehe-Ja-Wort zu geben und die Ringe der Liebesbindung zu tauschen ?
 
Besinnt Euch gut,
eh den Schritt Ihr tut,
denn was ihr sagt, bei des brennenden Feuers Scheid,
ist gleichwohl ein unlösbarer Eid !
[Ein germ. Ehebündnis konnte - von beiden Seiten - auf Wunsch, aufgelöst werden.]
 
Wolfgang und Gudrun wenden sich einander zu.
 
Wolfgang:  Gudrun, willst Du meine Gefährtin sein auf dem Weg unseres Lebens,
             meine Freuden sowie meine Prüfungen teilen und - unter unserer
             Sonne - den Geist unserer Vorfahren atmen ?
 
Gudrun:    Ja, das will ich !
 
Und Du Wolfgang, willst Du mein Gefährte sein auf dem Weg unseres Lebens, meine Freuden sowie meine Prüfungen teilen und - unter unserer Sonne - den Geist unserer Vorfahren atmen ?
 
Ihr habt vor Euch, Eurer Sippe und dem Altar Eures germanischen Urgeistgottes Wodin Euer Ehegelöbnis gesprochen, - tauscht nun die Ringe !
 
Gudrun und Wolfgang stehen einander gegenüber.
 
Gudrun: Wen suchst Du ?
Wolfgang: Dich !
Gudrun: Was bringst Du ?
Wolfgang: Mich !
Gudrun: Was wollen wir uns geben ?
Wolfgang: Das Erwachen unseres Traumes !
 
Wolfgang und Gudrun wechseln die Ringe.
 
W. + G.:     Ein Schicksal wollen wir leben, ein Ziel soll uns leiten, eine Liebe wird uns umgeben.
Alles Heil entspringt dem Gleichklang zweier starker Herzen. Unser Eid wird unsere Stärke !
 
Gode: Umarmt und küsst Euch zum Zeichen Eures innigen Bundes !
 
Gode tritt vor die beiden hin und vollzieht die Ehe-Weihe mit über die Häupter gehaltener Doppelaxt indem er spricht: „Ich sage Euch zusammen vor Gott und Gemeinde, Ihr seid von nun an Mann und Frau - GIBU AUJA ASA, SAR ENDA DAR !“
 
In alter Zeit war es üblich, dass das frische getraute Paar mit zusammengebundenen Füßen, was Gleichschritt erfordert, um den Herd des Hauses geht oder eine andere symbolische Strecke geht. (Zeigen des Papier-Abriebes vom ca. 3.500 Jahre alten bronzezeitlichen Felsbildes von Vitlycke/Schweden, auf dem der das sich umarmende Hochzeitspaar mit der Axt (Segenshammer) weiht.)
 
Der Gehilfe hat zwischenzeitlich die Feuerschale entzündet und reicht nun dem Goden das rote Band mit dem er die beieinanderstehenden Beine der Hochzeiter zusammenschnürt. In dieser Weise müssen sie nun dreimal um die Feuerschale (Sinnbild des häuslichen Herdes) herumgehen ,- im Gleichschritt, wie sich das für Eheleute gebührt.
 
Austausch von Sinngaben:
 
Wolfgang: Du, die Du von nun an die Herrin unseres Hauses sein wirst, nimm Du diesen Schlüssel entgegen, als Symbol deiner Würde.
 
Gudrun: Du, der Du von nun an der Beschützer unseres Hauses sein wirst, nimm Du diesen Dolch entgegen, als Symbol deiner Schutzmacht.
 
Austausch des Blütenkranzes:
 
Gode: Der Blütenkranz steht für die Jugend Eurer Liebe. Der Blüten Frische und Ihrer Schönheit Glanz strahlen in den Augen dieses Paares.
 
Der immergrüne Kranz steht für das Frauenhafte der Braut, wie auch für die Beständigkeit dieser Liebe. Des Kranzes Grün und seiner Schlichtheit Wert leben in den Herzen von Manfred und Gudrun !
 
So fügt sich in den Wandel der Zeit das, was von zwei Herzen begonnen. Der Weg der Liebe - an seinem Anfang steht die Jugend - an seinem Ende die Beständigkeit !
 
Wolfgang nimmt Gudrun den Blütenkranz vom Kopf und übergibt ihn dem Feuer.
 
Gode: Die Blüten werden zu Asche....
 
Gode übergibt Wolfgang den immergrünen Kranz, dieser setzt Gudrun den Kranz auf.
 
Gode: ... aber das Grün währt ein Leben lang !
 
Das Brautpaar trinkt den Minnebecher, auch der Gode, gemeinsam mit der Gemeinde, erheben die Trinkhörner und trinken den Gedächtnistrunk für die Gottheit und den Segenstrunk für das Brautpaar.
 
Der Gode beschließt die Eheweihe.
 
Gode Gerhard Hess weiht das Brautpaar mit der Doppelaxt.
 
Alle Gäste gehen gemeinsam hinter dem Goden und dem Brautpaar hinunter, um in geselligem Kreise die Hochzeit zu feiern.