WELT-GEGENSATZ
 
Schlimm bestellt ist diese Welt,
überfüllt von manchen Massen,
was uns gar nicht gut gefällt -,
voll der Arten, voll der Rassen.
 
Es gibt Niederes und Hohes,
es lebt Junges und viel Altes,
es gibt Trauriges und Frohes,
Heißes, Laues und Eis-Kaltes.
 
Schön, die Welt in Höhenzügen,
erhaben leuchten Gipfelketten,
dort zu leben, ein Vergnügen -;
gesegnet träumen heil’ge Stätten.
 
Hohe Stirnen -, klar die Augen,
feines, langes Überdenken -;
so mag Menschenwesen taugen,
kann die wirre Welt beschenken.
 
Höhlen-Gründe, Sumpf-Gelände,
trostlos weite Steppen-Flächen -;
Wüstensand und Klippen-Strände,
urwesenhafte Sprachen sprechen.
 
Äffisch dunkle Arten-Bruten,
quollen einstmals, so wie heute -;
schmal, die Oberschicht der Guten,
wird zu oft des Niederen Beute.
 
Massig hecken Ratten-Scharen,
gieriges Volk der dunklen Horden,
Wölfe nachts zum Jagdlauf traben -,
tausend Rotten geh’n ans Morden.
 
Sähen wir aus höchstem Himmel,
auf der Erde wüstes Treiben,
gewahrten wir in dem Gewimmel,
dass allein zwei Typen bleiben.
 
Von den Augen fällt’s wie Schuppen,
wenn vom Wirr-Blick wir genesen:
Prototypen zweier Gruppen,
treiben in der Welt ihr Wesen !
 
Dunkle Wolfsgier, weiße Unschuld,
könnt’ man heißen die zwei Pole -;
letztlich schau’n aus dem Tumult,
nur die Gegensatz-Idole.