DÄMONEN

Wir schwimmen in einem düst’ren Meer,
Dämonen der Bosheit, rings um uns her;
Dämonen der Dummheit, um uns herum,
Dämonen der Kälte umlauern uns stumm.

Niedertracht, Missgunst, nagender Neid,
bewirken gemeinsam die Not, das Leid -;
der Kampf ums Dasein schürt den Hass;
Krieg herrscht im Geist ohne Unterlass.

Die Welt besteht aus Freund und Feind,
es lebt diese Wirkmacht die uns verneint;
es gibt auch die andere welche uns nützt,
die dich und mich vor Feinden schützt.

Ein Narr ist der Mensch der Gutes meint,
weil ihm die Menschheit gut erscheint -;
der Mensch ist ein Mörder von Anbeginn,
geraubt und ergaunert ist jeder Gewinn.

Wer immer ein großes Vermögen besitzt,
hat es einstmals Betrogenen abgewitzt;
hat selbst den Dolch des Räubers geführt,
oder Raubgut geerbt -, gänzlich ungerührt.

Und die von Vergebung und Frieden reden,
die Menschheit mit ihrem Trug befehden,
die Seelen-, Schätze- und Frohsinns-Diebe -;
Heuchelei ist gepredigte Nächstenliebe.

Die am lautesten von Liebe schwafeln,
mit menschenschindenden Henkern tafeln -;
die dreist vom Lohne der Demut lallen,
sich gold-behängt als Papst gefallen.

Den römischen Pfaffen ging es um Macht,
dafür wurde gelogen und umgebracht,
das war Antrieb allein ihrer Teufeleien -;
Verbrecher ließen die Kirche gedeihen.

Auch gibt es Geister der Freude am Bösen,
die aus nied'ren Lüsten Schrecken auslösen,
die ohne verständigen Sinn und Verstand,
das Üb'le verbreiten mit leichter Hand.

Glaube kein Lächeln im fremden Gesicht,
glaub’ keinem der dir was Gutes verspricht;
am Ende wird man dir lügen, dich trügen,
in fremde Pläne dich nützlich zu fügen !

Von Larven umgeben in tanzenden Reih’n,
geh’n wir die Wege fast immer allein -;
wir wissen es nie, was Masken verbergen,
Scheusale, Schänder, Schufte und Schergen ?

Unsere Welt ist der Teufel, Dämonen voll,
auch im eigenen Inneren lauert ein Troll.
So sind wir außen und innen gefährdet -;
wer weiß, wie sich eigener Dämon gebärdet ?