.........jung und wild.
 
 
WIR WAREN ……
 
Wir waren jung, wir waren stark,
wir liebten keinen Kräuterquark.
Wir mochten Braten, Wurst und Bier,
wenn man uns warnte, lachten wir.
 
Und stand ‘ne Schlägerei ins Haus,
dann zogen wir die Joppen aus,
wir krempelten die Ärmel auf
und hauten kräftig drein und drauf.
 
Es rann das Bier, Rauch in der Luft,
wir schätzten Tabak-Kneipenduft,
die Würfel knallen auf den Tisch -,
wir blieben bis zum Morgen frisch.
 
Und rief zur Früh‘ der „U-Vau-De“ -
tat sein Geschrei den Ohren weh -
erklang vom Spieß die Pfeife grell,
dann war’n wir zum Apell zur Stell‘.
 
Wir traten an, in Reih‘ und Glied,
wir sangen ein Soldaten-Lied,
das machte unsere Lungen weit,
wir waren froh und sprungbereit.
 
Zum Flugplatz hin -, Motorenlärm,
trotz Mut, ein Grummeln im Gedärm,
ein Griff zum Fallschirmjäger-Helm,
der rüde Scherz von einem Schelm.
 
Der Silber-Vogel rattert -, bebt,
wenn er sich in den Himmel hebt.
Wir sind am Ziel, am Einsatzort,
Bedenken brüllt ein Heulton fort.
 
Wir schuffeln hin, zur Sprungtür‘ vor,
wie ein Orkan umbraust‘s das Ohr -;
dann Sprung hinaus, im freien Fall,
hör’n wir der Engel Harfen-Schall.
 
Nun folgt des Schwebens Seligkeit,
Himmel und Erde sind so weit -;
das ist des Fallschirmjägers Traum,
 einen schöneren gibt es kaum !
 
Bilder: Massenabsprung bei Böblingen - Feier der Stabskompanie 1. LL-Division, Esslingen (Mitte G. Hess, rechts Freund Manfred Szykora.