FAST-ALLES- + TIER-LIEBE

Versteht mich schon als Parodist,
doch diese Regel macht mir Mut:
„Wer immer gut zu Tieren ist,
zu dem sind auch die Tiere gut !“


Wer Liebe gibt, wird Liebe ernten,
dahin geht unser ganzes Hoffen -;
drum sind die Nahen und Entfernten,
von unserer Liebessucht betroffen.

Wir lieben unterschiedlos alle,
denn alle sollen uns auch lieben !
So locken wir zur Liebesfalle,
in die wir selbst uns reingetrieben.

Wir lieben Neger und Mongolen,
wir umarmen die Nationen -;
ein jeder darf sich Beute holen,
mit Freundschaft möge er es lohnen.

Jeder kennt einen guten Luden,
und einen Polen voller Fleiß,
die sie als Austauschschüler luden,
und lobend man zu preisen weiß.

Die einzigen undankbaren Arten,
sind Kakerlaken, Mäuse, Spinnen -;
Verständnis ist nicht zu erwarten,
auch Liebe kann sie nicht gewinnen.

Sie fressen trotzdem unseren Speck,
verschmutzen unsere guten Stuben;
wir räumen ihren Dreck hinweg,
und jagen fort sie in die Gruben.

An einem schönsten Beispiel nur,
erlebt der Mensch die Gegenliebe:
Der Hund läuft in des Menschen Spur,
kriegt er zur Strafe niemals Hiebe.

Er folgt dem Jäger, führt den Blinden,
fasst für die Polizei den Dieb -;
und kann als Schoßhund tief empfinden,
drum haben ihn die Damen lieb.

Hündchen sind der Frauen Freude.
Es sind an ihrem lieben Wesen -
erkranken sie nicht an der Räude -
zahllose Weiblein schon genesen !

PS: Als Räude (lat. Scabies) bezeichnet man Milbenerkrankungen bei Tieren -; die vor allem bei Hundeartigen, wesentlich seltener auch bei anderen Säugetieren auftretende Infektion mit Haarbalgmilben (Demodikose) gehört nicht zu den Räudeformen im engeren Sinne.