„FRESS’ MICH !“

Ich bin noch immer ganz verwirrt,
und stehe wie fest angeschirrt,
da trat vor mich im Treppenhaus,
des Nachbars süße, junge Maus.

Das Kind zählt kaum mal 17 Jahre,
es grenzt gewiss ans Wunderbare,
sie hatt’ nichts als ein Höschen an,
und ich bin doch ein reifer Mann.

Die Kathrin deutete nach unten,
als brennten dorten Feuerlunten,
die es sofort zu löschen gelte,
derweil die Feuerglocke schellte.

Ich wusste nicht was Kathrin wollte,
und wie ich ihr wo helfen sollte;
verstand ihre Erregung nicht,
sah nur ihr Zucken im Gesicht.

Ich fragte mich, was hat das Kind,
es ist doch sonst so leis’ und lind ?
Doch dann gestand sie es mir ein,
die Englischarbeit macht’ ihr Pein.

Das Übersetzen brächt’ ihr Kummer,
es raube ihren Mittagsschlummer -;
vielleicht könnt’ ich ihr etwas nützen,
sie nach Bedürfnis unterstützen ?

Und „bitte schön“, sie stolpere schon,
bei leichter, kleinster Lektion -,
was meint der Spruch auf ihrer Hose,
wie würde lauten die Prognose ?
 
Da stand auf ihrem Slip zu lesen,
absonderlich des Spruches Wesen:
„EAT me“ las ich in roter Schrift,
ich wusste nicht was das betrifft.
 
Ich sagte ihr, das ist nur Quatsch,
so viel wie geist’ger Kladderadatsch;
der Spruch, als ungehörige Lackung,
passt nur auf eine Pizzapackung !

 Sie schien mit diesem Wort zufrieden,
so sind in Frieden wir geschieden -;
doch dann, undankbar und verroht,
schrie sie: „Sie sind ein Vollidiot !“