BRILLANTEN ODER ZUCKER ?

Wenn ich manche Frau betrachte,
muss ich sagen: „Sachte, sachte -,
Frauchen, Du bist überladen,
zu viel Klimper könnte schaden."


Brillianten auf der Weiberhaut,
was die Dame gerne schaut,
ist so gar nicht mein Geschmack,
geh’ auch nicht in Frack und Klack.

Spränge sie in Jeans vorbei,
trüge sie den Nabel frei,
liefe sie in Sandaletten,
zählte sie zu den Adretten.

Doch was würde mich erregen,
die Bedenken fortzufegen,
mehr als alle Schmuckgehänge,
besser als Sirenen-Sänge ?

Jene Frau hätt’ mich erfreut,
die mit Zucker sich bestreut,
war ja schon als Kind ein Lecker,
lobe laut die Zuckerbäcker.

Vernasche reichlich süße Sachen,
ob im Träumen oder Wachen,
immerzu bin ich am Schlecken,
auch an sehr versteckten Ecken.

Deshalb sag' ich lüstern frei:
„Weg mit der Brillianterei !“
Gießt Frau Sirup auf die Haut,
bin ich schnell mit ihr vertraut.

Weil dann mein Verlangen tobt,
wär’ am liebsten rasch verlobt;
Zucker zieht mich magisch an,
dass ich mich nicht halten kann.

Die Frau die sich in Süße taucht,
„Komm, Geliebter, leck’ mich !“, haucht,
wär’ die Beste mir von allen -,
ich würde ihr sofort verfallen.