27.10.201
 
 
MEINE ODING-WELT
 
 Weil mir die Umwelt nicht gefällt,
erfand ich mir die Oding-Welt.
Ich fand den Schlüssel, trat hinein
und dafür darf ich dankbar sein.
 
Die Oding-Landschaft liegt vor mir,
Luft und Gewässer sind hier schier.
Das Nordmeer wogt im Horizont
vom sanften Lichtglanz übersonnt.
 
Durch alle Nächte gehen Geister,
der altheiligen deutschen Meister.
Sie treten traulich zu mir her
und künden frei was ich begehr‘.
 
Zwischen Nordlichts Flammenkranz
erblick‘ ich manchen Großen Hans,
der seiner Zeit den Ton angab
mit Schwertgewalt und Fürstenstab.
 
Mit Huld lädt Hle­wagast mich ein,
sein Gast beim Rosengaard zu sein.
Die Runen-Lehrer, Mann für Mann,
drängen zum Kundetausch heran.
 
Vom Oding-Weistum spenden sie,
wonach mir stets die Seele schrie.
Wizzod strömt aus heil‘gem Spund,
Methörner kreisen, Mund zu Mund.
 
Hier leb‘ ich unter Gleichen, frei,
kein fremder Geist verübt Geschrei.
Kein Mohren- und Tartaren-Kind
verirrt sich her zum Nord-Gesind‘.
 
So ist mir's wohl wie in Walhall,
es dringt herein kein böser Schall.
D'rum lad‘ jeden Freund hinzu,
ins Oding-Land der Seelen-Ruh !