„Wolfes of Vinland“ - vorne rechts Jack Donovan
 
 
 
Ellen Kositza und „Der Weg der Männer“ von Jack Donovan
 
 
Der in den „Vereinigten Staaten“ lebende nordische Heide Jack Donovan ist einer von dem man vieles lernen kann. In seinen Buch „Der Weg der Männer“ („The Way of Men“) unternimmt er den überzeugenden Versuch, einen Leitfaden der Männlichkeit zu entwickeln. Die an jeden Mann herantretende Frage, wie Männlichkeit und wie er sich selbst zu erklären und zu entwickeln habe, findet bei und durch die Person Donovan ein positives Prototyp-Vorbild. Ich meine nicht, jeden Satz selbst neu ausformulieren zu müssen, wenn andere bereits hinreichend vorgearbeitet haben. So lese ich bei Autor djadmoros zur Definitionssetzung: „Dazu bestimmt er einen elementaren Situationstyp, auf den ,Männlichkeit‘ anthropologisch zugeschnitten ist, und entfaltet sodann eine Beschreibung von Merkmalen, die Männer zur Bewältigung von Situationen dieses Typs entwickelt haben. Dazu erinnert er daran, dass die ursprüngliche Lebensform des Homo Sapiens darin bestand, sich in kleinen, relativ isolierten Sippenverbänden und mit nur temporären Lagerplätzen in Abhängigkeit von Witterung und Nahrungsangebot über die Erde zu bewegen. Eine elementare Situation des Mannes bestand also darin, auf dem Marsch und beim Lagern einen Sicherheitsbereich der Gruppe gegen die Umwelt abzustecken sowie diesen zu überwachen und bei Bedarf zu verteidigen. Diese männliche ,Gang‘ ist teilweise für den Schutz des gesamten Sippenverbands zuständig, operiert aber teilweise auch vom Sippenverband entfernt als selbständige Einheit, insbesondere als Jagdgruppe oder Kriegsverband. Für die selbständige Einheit gilt die wachsame Abgrenzung gegen die Umwelt noch einmal in verschärfter Form und unterliegt Anforderungen der taktischen Zweckmäßigkeit. Die Grenzziehung zwischen Innen und Außen, zwischen ,denen‘ und ,uns‘ ist dabei fundamental und operiert über Vertrauensbeziehungen - sowohl innerhalb der Männergruppe als auch im Sippenverband als Ganzem. Die Notwendigkeit, sich innerhalb der Männergruppe aufeinander verlassen zu können, führt zu einer gegenseitigen kritischen Prüfung und Bewertung ihrer Mitglieder im Hinblick auf Männlichkeitswerte.“ Es ergibt sich daraus die soziale Grundstruktur eines komplementären, sich gegenseitig ergänzenden Geschlechterverhältnisses. Den Frauen steht die Dominanz im Binnenbezirk zu, während die Männer ihren beherrschten Außenbereich abzudecken haben. Neben der „Herrin des Herdes“ steht der sie schützende „Herrscher des Außen“. Zuständig für die spirituellen Dimensionen sind beide Geschlechter, glaubt man doch die Ahnenstätten im Häuslichen, ebenso wie im Außen der Gründe, Hügel, der Flüsse und Seen.
 
 
DIE 4 TUGENDEN DES MANNES:
KRAFT - MUT - KÖNNEN - EHRE
 
 
„O-A-T-Þ“-Tatoo der „Wolfes of Vinland“ -
Bedeutung soll sein: „Kraft, Mut, Können, Ehre“
 
 
Donovan spricht von 4 Tugenden des Mannes: Kraft (Strength), Mut (Courage), Können (Mestery), Ehre (Honor).  
 
KRAFT/Macht/Gewalt (Strength): „Körperliche Stärke ist die Voraussetzung aller anderen männlichen Werte in einer Epoche, in der technische Hilfsmittel, die fehlende Stärke aufwiegen könnten, kaum entwickelt sind. Donovan schließt sich den Befunden der Evolutionspsychologie an, denen zufolge geschlechtstypische Merkmale und Verhaltensdispositionen des Menschen das Resultat einer sich über hunderttausende von Jahren hinziehenden Evolution sind. Er liefert für jede der vier Haupttugenden eine als solche gekennzeichnete Definition. Das Donovan weiß, wovon er spricht, lässt sich an seinem eigenen männlichen Körper erkennen, den er durch intensives und langjähriges Krafttraining entwickelt hat. Körperliches Training stellt für Menschen wie ihn einen eigenständigen Lebensinhalt dar. Er ist ein Kraftsportler, dem es nicht auf Schau, sondern auf Leistungsfähigkeit ankommt.“
 
MUT (Courage): „Die zweite Tugend ist der Mut, durch den Stärke gleichsam in Bewegung gesetzt wird. Mut impliziert das in Kauf genommene Risiko, Schaden zu erleiden, und die Überwindung der Angst davor. Auch dieser Wert fordert innerhalb der männlichen Männer zum Vergleichen und Bewerten heraus. Mut ist eine taktische Ressource der Gruppe - der Mut jedes Einzelnen entscheidet über den Erfolg der Gruppe bei der Abwehr von Angriffen, bei dem Erreichen von Zielen, aber auch bezüglich der Abschreckung. Mut ist in Sprache und Körpersprache und kann daher dazu dienen, potentiellen Angreifern ein hohes Risiko im Falle des Angriffs zu signalisieren. Symbolisch zum Ausdruck gebrachter Mut kommuniziert den Grad der Bereitschaft, Widerstand zu leisten. Donovan rekapituliert hier die alte römische Legende von Mutius Scaevola, der vor dem Etruskerkönig Porsenna, den er zuvor vergeblich zu ermorden versuchte, seine rechte Hand im Feuer verbrennen lässt, um den kollektiven Mut des römischen Volkes zu signalisieren - der Legende nach wurde Porsenna dadurch zum Friedensschluss motiviert.“
 
Können/Kunst/Meisterschaft (Mastery): „Die dritte männliche Kardinaltugend ist ,Können‘, ,Meisterschaft‘ oder ,Kompetenz‘. Sie verkörpert den alten Satz, dass eine Frau ist, was sie ist, und ein Mann ist, was er tut – das heißt auch: wie und auf der Höhe welcher Fähigkeiten er etwas tut. Donovan nimmt zur Kenntnis, dass die männliche Rolle, seine ,Stellenausschreibung‘, über die Zeiten und Kulturen hinweg wechselt, aber er besteht darauf, dass sie einen anthropologisch unveränderlichen Kern hat: dass Männer ,selbsttragend‘ sein sollen:Ein erwachsener, vollwertiger Mann ist jemand, der unmittelbar zu der Männergruppe, und mittelbar zur Sippe, der er angehört, etwas beiträgt, das über seine bloße Subsistenz hinausgeht. Anders als eine Frau muss ein Mann seine Existenz rechtfertigen, um Anerkennung als Mann zu finden. Er muss also für sich selbst sorgen können, um Gruppe und Sippe nicht zur Last zu fallen. Zum Teil wird die Subsistenz des Mannes durch seine Familie gewährleistet, wo er an den Früchten des weiblichen Sammelfleißes teilhaben kann, zum Teil durch Redistribution von Jagdbeute unter Männern. Dauerhaften und regelmäßigen Misserfolg kann sich jedoch kein Mann leisten, ohne seine Kompetenz, ein Mann zu sein, in Frage gestellt zu sehen. In primitiven Gesellschaften ist die Wertschätzung, ein guter Mann zu sein, identisch mit der Wertschätzung, gut darin zu sein, ein Mann zu sein.“
 
EHRE/Würde/Ruhm (Honor): „Der Begriff der Ehre ist ein soziologischer Grundbegriff. Donovan versucht auch hier, eine anthropologische Kernbedeutung herauszupräparieren. In diesem Kern ist Ehre mit dem Begriff der ,Unantastbarkeit‘ verbunden, also letztlich der Fähigkeit, aus eigener Kraft die eigene körperliche und psychische Integrität zu wahren:Das Gleichheitsideal ist nur eine dünne Schicht über der Tendenz zur Hierarchiebildung:Das ist eine außerordentlich wichtige Definition, weil sie mit einer weiteren soziologischen Basisunterscheidung zu tun hat: der Unterscheidung zwischen ,Gemeinschaft‘ und ,Gesellschaft‘. Für Donovan stellt sich dieses Problem als Problem der Übergangs von einer auf direkter Kommunikation beruhenden männlichen Männergruppe und der ihr entsprechenden Sippe, deren Erwartung an Männer darin besteht, in einer anthropologisch klar umrissenen Weise gut darin zu sein, ein Mann zu sein, zu einer Zivilisation, in der es in einer zeitlich und kulturell variablen Weise nur noch darauf ankommt, ein guter Mann zu sein. Das gilt nicht nur für den Wert der ,Meisterschaft‘, es gilt auch für den Wert der Ehre selbst, der gewissermaßen den reflexiven Zustand der beständigen Selbstüberprüfung des Mannes an den Werten darstellt, nach denen er andere bewertet und nach denen er selbst bewertet wird. Dabei sind die Männlichkeitswerte relational: sie implizieren stets ein Besser oder Schlechter und enthalten stets den Ansporn, nach dem Besseren zu streben. Auf diese Weise wird die inhärente Instabilität der männlichen Ehre zu einer Energiequelle und in einem gewissen Sinne zu jenem Kraftwerk, das die menschliche Kultur in beständiger Unruhe hält - im produktiven wie im destruktiven Sinn. Die hierarchische Männlichkeit hat die Eigenschaft, mit einer Männlichkeit „unter Gleichen“ vereinbar zu sein: der Grund ist, dass der Ehrenkodex, der eine Hierarchisierung gestattet, zugleich für alle Mitglieder der Gruppe gleichermaßen gilt. Die männliche Ehrenmoral ist das Gesetz, vor dem alle Angehörigen derselben Gruppe gleich sind, indem sie es allen gestattet, nach demselben Ideal der Männlichkeit zu streben. ,Besser‘ oder ,schlechter‘ sind Männer im Vergleich zu anderen Männern nur im Hinblick auf einen für alle gleichermaßen geltenden Maßstab. Nur das Ideal der Männlichkeit steht höher als jeder individuelle Mann. Die Qualitäten der Männlichkeit sind damit nicht nur vergleichbar, sondern auch testbar - gegebenenfalls im Zweikampf. Die männliche Ehrenmoral impliziert, dass der Erste stets nur ein ,Erster unter Gleichen‘ ist, denn er ist gegen einen Besseren jederzeit austauschbar.
 
Donovans gehört seit einigen Jahren einer nordisch-neuheidnischen Vereinigung an, den „Wolves of Vinland“ (Vinland-Wölfe). Sie versuchen, die Werte und Sozialformen ursprünglicher männlicher Jagd- und Kriegergruppen im eigenen Leben nachzustellen. Das ist im Grundsatz darum möglich, weil wir anthropologisch gesehen immer noch dieselben Männer sind wie vor fünfzehnhundert, dreitausend und zehntausend Jahren. Der Selbstversuch ist daher ein legitimes Mittel, archaische Lebensformen in der Praxis zu explorieren. Inwieweit solche neuheidnischen Rituale im Einzelnen historisch akkurat sind, müssen wir hier nicht diskutieren. Gruppen wie die „Wolves of Vinland“ haben keinen historischen Dokumentationsanspruch, sondern zielen auf eine Wiedererschaffung von Lebensweisen eines bestimmten Männertyps für die moderne Zeit. Das ist aus diesem Blickwinkel akzeptabel, wenn auch das echte Riten- und Runenwissen bei den „Vinlandwölfen“ leider weitgehend fehlt.
 
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Ehre und Anerkennung den geistigen Brüdern in Vinland und besonders dem Meister Jack Donovan mit seinen „Wolfes“, der alle 4 Männertugenden in seiner Person grandios vereinigt. Die „Wolfes“ sind guten Willens, allein ihnen fehlt das Runenwissen der höchsten Stufe, wie es die ODING-Godenschaft aufbewahrt. Die 4 Tugenden des Mannes werden von den „Wolfes“ durch 4 Runen versinnbildlicht, welche nicht ganz im echten altreligösen Sinne ausgewählt wurden. Ganz verkehrt ist die Wahl der unholden ehrlosen Thursen-Rune für die Männertugend Ehre. Odal-Rune für Urkraft mag angehen. Asen-Rune für Mut unterschätzt die Meister-Rune des Asen. Die Tyr-Rune für Können ist zweifelhaft, denn der größte Meister ist der Ase Wodin-Odin. Sie sinnvollere Anordnung wäre (siehe obige Abbildung): Kraft = O-Rune - Mut = T-Rune (auch S-Rune wäre sinnvoll) - Können = A-Rune - Ehre = Algiz-Rune.
 
 
VIER MÄNNERTUGENDEN
 
Vinland ist in des Thursen Hand,
zur namenlosen schweren Schand‘,
doch könnte Vinland sich befreien,
sich einer besseren Zukunft weihen.
 
Die Vinland-Wölfe steh‘n bereit,
sie schulen ihre Männlichkeit,
sie bauen neue Heimat-Festen,
aus nordischen Erinnerungs-Resten.
 
Ihr Heidentum steht wieder auf,
greift ein in Vinlands Lebenslauf -,
verbrannte Wurzeln wollen leben,
blutjunge Triebe aufwärts streben.
 
Vier Tugenden tun dafür not,
dass sich erfüllt das Wuchsgebot,
das wären Kraft und Mut und Ehre,
dazu die Meisterschaft der Wehre.
 
Und alles das im Runen-Sinn,
zum überhöhten Selbst-Gewinn.
In diesen Zeichen, diesem Sinnen,
wär‘ Brüderschaft neu zu gewinnen.
 
Dann stünden einig in der Front,
vor Zukunfts Sonnen-Horizont,
Germania mit Vinlands Söhnen,
die Thursen-Teufel zu verhöhnen.