Tragischer Runenforscher Herman Wirth (1885-1981)
 
HERMAN WIRTH’s TRAGIK
 
Herman Wirth ist ein tragischer Fall,
zwei Umstände ließen ihn scheitern.
Mit großem Wissen und viel Fantasie
wollt‘ er unser Weltbild erweitern.
 
In den Ur-Runen sah er den Jahreskreis,
das war die korrekte Betrachtung.
Doch las er die Runen mit linkem Beginn,
so begann die Wirth‘sche Umnachtung.
 
Alle guten Dinge beginnen mit rechts,
das Linke gilt stets nur als Zweites -;
lest die Runenreihe wie heutige Schrift,
dann findet Ihr nie was Gescheites.
 
Von rechts nach links liest sich der Sinn,
nur so sind die Runen zu deuten !
Dann lautet die Folge „F.u.th.a.r.k“ nicht,
zum „O.d.ing“ muss sie sich häuten.
 
Wortreich erklärte uns Herman Wirth
sein falsches Kalender-Prinzip -;
kein Schüler könnte es jemals versteh’n
und hätte er Wirth noch so lieb !
 
So bleibt Wirth's Werk ein großer Wust,
herzerhebend, aber ganz ohne Helle,
mit vielen schöne Beschwörungen,
doch fast immer an irriger Stelle.
 
Und weil es aber doch passen sollt‘,
musste Wirth des Öfteren schummeln,
aus Quellen schöpfen die es nie gab,
auch im tiefsten Trüben sich tummeln.
 
H. Wirth hat gigantisch viel gewusst,
er war fleißig wie kaum je ein Zweiter,
doch folgte er falschem Arbeitsmodell,
drum kam er in Wahrheit nicht weiter !
 
Wer ihm folgt verirrt sich im Labyrinth
vieler Zeichen und schöner Begriffe,
doch den Sinn der Runen findet er nicht,
er erkennt nur des „Altmeisters“ Kniffe.