Bild des Schurken Hl. Konrad von Marburg:
Glasfenster-Detail in der Marburger Elisabethkirche
 
FEIERTAG 30. JULI
(Termin: Erschlagung des Unholdes i.J. 1233)
 
 
Wer wollte im Christenhimmel erscheinen,
bei all‘ den Vampiren, Eseln und Schweinen,
die da drinnen hocken in dumpfer Wut,
mit tropfenden Krallen vom Heiden-Blut ?!
 
Seht die „Heiligen“ dort, in vorderen Reihen,
die immerfort „Halleluja“ nur schreien,
deren Blödigkeit aus ihren Augen schaut,
vernarrt in den eigenen Jubel-Laut.
 
Wer wollte bei solchen Närrlein hocken,
die sich ergötzen am seichten Frohlocken,
die auf öder, auf trostloser Wolkenbank,
sich räkeln im dunstigen Weihrauch-Gestank ?!
 
Wer wollte mit solchen Bluthunden plauschen,
mit Schlächtern Argumente austauschen,
die Millionen von Frauen als Hexen erwürgt‘,
die sich dem Terror der Päpste verbürgt‘ ?!
 
Niemals wollte ich je neben Solchen sitzen,
um die die Scheinheiligenscheine erblitzen,
die unsere Erden-Mutter-Natur verlacht‘,
die da schufen die christliche Geistes-Nacht.
 
Da sitzt auch einer der grausamsten Hetzer,
der jagte zu Tode unschuldige „Ketzer“,
der folterte Frauen und Männer auf’s Blut,
sich zu weiden an Qualen und fremdem Gut.
 
Konrad von Marburg, der grausame Schlächter,
gilt der Pfaffenkirche bis heut‘ als Gerechter,
der Lumpenhund, das verworfene Schwein,
trägt im Irrsinn der Kirche den Heiligenschein.
 
Die katholische Kirche solle sich schämen,
müsste sich scheiden von solchen Ekzemen !
Deutsche Ritter schlugen den Unhold tot -,
die Befreiung zu feiern wär' ein gutes Gebot !
 
Eine der abscheulichsten Gestalten des Hochmittelalters war Konrad von Marburg (1180-1233), ein katholischer massenmörderischer Priester und Magister, Kreuzzugsprediger, Inquisitor und grausamer „Beichtvater der Elisabeth von Thüringen“, die eine Tochter des ungarischen Königs Andreas II. war.
 
Der thüringische Landgraf Ludwig starb auf dem Kreuzzugsweg nach Palästina, schon vor der Einschiffung in Italien - den der „Konrad von Marburg“ ihm aufgeschwatzt hatte. Der Fürst hinterließ die sehr junge Witwe, eine Ungarin, die spätere „Heilige Elisabeth“. Der blutrünstige Papstgesandte hatte sich - in Kumpanei mit dem Papst - an die Fürstin herangemacht, um den fürstlichen Besitz der Frau zu ergattern. Er stritt als Kirchengewaltiger mit der Landgrafen-Familie, um die Herausgabe der beträchtlichen Witwengüter. Die beiden - der verschlagene Pfaffe und die naive junge Frau - zogen auf seine Veranlassung um, von der Wartburg nach Marburg, wo sie ihm völlig ausgeliefert war. Papst Gregor IX. hatte Konrad per Sendschreiben zu Elisabeths Vormund bestimmt und „zur Wahrung ihrer Rechte“ - in Wahrheit um sie auszubeuten - gegenüber ihren Verwandten als „Defensor“ bevollmächtigt. Die hilflose Witwe Elisabeth ließ alles mit sich geschehen. Konrad nutzte den Zugriff auf das Vermögen Elisabeths, um einen Werbegag für die Kirche aufzuziehen, nämlich ein Hospital. Dieser inquisitorische Massenmörder hatte an menschlichem Leid nie den geringsten Anstoß genommen. Die ihm religiös hörige Fürstin ließ er als Krankenpflegerin schuften. Sein „seelsorgerisches Amt“ gegenüber Elisabeth übte Konrad in grausamster Weise aus. Er nahm ihr die drei Kinder ebenso wie ihre Freundinnen weg, ließ sie bespitzeln und häufig nackt (!) auspeitschen. Die Gesundheit der jungen Mutter von drei Kindern  war dem nicht lange gewachsen. Sie starb 1231 mit nur 24 Jahren. Der widerwärtige Konrad hatte den Zynismus, die von ihm zu Tode Gequälte als „Kirchenheilige“ zu instrumentalisieren. Auch der Drecksack selbst wurde „heiliggesprochen“.
 
Unter dem krankhaften Fanatiker Konrad nahm die Ketzerverfolgung in Deutschland an Umfang und Schärfe ungeheuer zu. Durch ein Dekret von Papst Gregor dazu ermächtigt, durfte er das Inquisitionsverfahren - also die ihm genehmen Massenmorde - abkürzen und Angeklagte ohne Einhaltung der bis dato üblichen zeitraubenden Verfahrensregeln auf dem Scheiterhaufen hinrichten lassen. Etliche sog. „Ketzer“, die der Wahnsinnige verfolgte, hielt er für Teufelsanbeter. Seine Schilderungen veranlassten Papst Gregor IX. im Jahr 1233 zur Aussendung des päpstlichen Schreibens „Vox in Rana“, in welchem über diese Häresie (Abweichung von der Kirchenmeinung) informiert wurde. Da Konrad auch vor Grafen, Bischöfen und Fürsten nicht zurückscheute, erregte er auch in diesen Kreisen Angst, Hass und Widerstand. Er klagte auch den Grafen Heinrich III. von Sayn, einen kraftvollen Herrscher des Rheinlands, als Ketzerfreund an. Dieser erreichte jedoch, dass sein Fall der kirchlichen Inquisitionsgerichtsbarkeit entzogen und einem weltlichen Reichsgericht im Dom zu Mainz, unter Teilnahme des deutschen Königs Heinrich VII., überstellt wurde. Dort konnte er auf den Brauch der traditionellen Eideshelfer, die seine Unschuld beschworen, zurückgreifen und so einen knappen Freispruch erreichen. Konrad sah sich einer unerwarteten Brüskierung gegenüber. In Begleitung von zwei vertrauten Mönchen machte er sich auf den Heimweg in das oberhessische Marburg. Bei dem heutigen Weiler „Hof Capelle“, südöstlich von Marburg, etwa 2 km nordöstlich von Beltershausen im „Ebsdorfer Grund“, erwarteten ihn sechs berittene Rächer, u.a. Mitglieder des Adelsgeschlechtes von Dernbach, und erschlugen ihn und seine Diener am 30. Juli 1233. Es ging ein dankbarer Jubel durch Deutschland. - Es wäre zu empfehlen, dass diese Befreiungstat von allen Kirchengegnern in Deutschland als jährlicher Feiertag begangen würde. 
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