Nach 50 Tagen an der Macht sagte der überzeugte Kommunist, Honecker-Stiefellecker und letzte SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender Egon Krenz: „Der Sozialismus in der DDR ist gescheitert, aber ohne dass er blutbefleckt ist.“ Hat der naive, blindgläubige Kommunist die Mauertoten vergessen, die Mengenmorde in Bautzen und den sowjetischen Internierungs- und Sonderlagern ? Wie am Fließband abservierte zeitweilig per Galgen, Fallbeil oder Genickschuss der linksextreme „Erste deutsche Arbeiter- und Bauernstaat“ vermeintliche „Nazis“, „Agenten“ und „Saboteure“, die den SED-Herren aus politischen Gründen missliebig waren. Auf insgesamt 20 Delikte stand in der DDR der Tod - selbst im Kaiserreich im 19. Jahrhundert waren es lediglich drei. Hat Krenz die willkürlichen Todesurteile gegen Regimekritiker vergessen und die tausende zerstörter Bauern- und Handwerker-Existenzen und die von den kommunistischen Kollaborateuren der Sowjetzone zerrissenen, zerstörten Familien ? Von den Händen dieser linken Aufseherkaste tropft das But Hunderttausender. Hilde Benjamin, genannt die „Rote Hilde“, „Blutige Hilde“ oder „Rote Guillotine“ wurde zum Sinnbild einer ideologischen Terrorjustiz. Aber Egon Krenz faselt vom „Blutunbefleckten Sozialismus der DDR“. Man kann über die Künste der Selbsttäuschungen linker Akrobaten nur verwundert den Kopf schütteln, so wie man es bei einer Schau von Comedy-Zauberern bzw. Illusionisten zu tun pflegt.
 
HD | ZDF-History | Die 50 Tage des Egon Krenz
[Dokumentarfilm 2016] >>
 
ENDE VOM LINKS-STAAT
 
Schäbige Lügen bis zum Ende,
bis zur sogenannten „Wende“,
als der erbärmliche Staat der Linken
tät in sich zusammensinken.
 
Vorprogrammiert war der Verfall,
triste Öde überall,
Häuserruinen allerorten,
grauenhafte Straßenschäden,
schrecklich leere Fleischerläden.
 
Siebzehn Millionen eingesperrt,
und die „Aktuelle Kamera“ plärrt
von tollen Sozialismus-Taten,
doch Bürger hatten nichts zu braten.
 
In „Wandlitz“ saßen die Bewacher,
die Mauerbauer und die Macher,
die Nutznießer von der Schande
im mitteldeutschen Vaterlande.
 
Sie fraßen Speck und soffen Sekt,
gleichgültig ob das Volk verreckt.
In Bautzen war das Schlächterhaus,
wer kam da nicht als Leiche raus ?
 
In der „Zone“ lief‘s famos,
im Enteignen war’n sie groß,
das war‘s worauf die Sozis peilen,
nur anderer Leute Geld verteilen.
 
Der Honecker sah in die Weite,
dann plötzlich war er platt und pleite,
die SED sank in die Knie,
zu wirtschaften wussten Linke nie.
 
Nur großes Maul und Links-Geschwätz,
gegen Rechte Hass und Hetz‘,
Medienlügen, Schläger-Terror -;
Linksfaschismus ? Stopp und Error !
 
 
Zwei deutsche Diktaturen, sehr unterschiedlich, doch beide aus humanistischer Sicht kritikwürdig !
 
Man spricht heute gern von „den zwei deutschen Diktaturen“ im 20. Jahrhundert, gemeint wird das Dritte-Reich und die SBZ/DDR. Inwieweit es sich tatsächlich um Diktaturen gehandelt hat, wäre eine Diskussion wert, doch sicher waren es Diktaturen zweier diametraler Weltanschauungen, nämlich der nationalsozialistischen und der kommunistischen. Die erste war eine deutsch-nationale Idee, die die Freiheit und Mächtigkeit der Deutschen anstrebte -, die zweite eine international-fremdländische Ideologie, welche auf die Unfreiheit der Deutschen hinarbeitete bzw. dem Anschluss der Nation als Räterepublik, als Teil der Sowjetunion als Endziel anstrebte. Den Wert der beiden Ideologien fundiert zu beurteilen steht mir nicht zu. Die gravierenden Unterschiede beider Regime sind jedoch ohne tieferes Studium für den vergleichenden Beobachter ersichtlich. Der NS-Staat kam aufgrund einer demokratischen Volksbewegung durch Wahlen an die Macht, während das Besatzungszonen-Regime vom sowjetisch-russischen Sieger installiert worden ist. Der Hitler-Staat schuf in kürzester Zeit mit viel Elan eine gewaltige Fülle von Werten in Gestalt einer Bautätigkeit, Neulandgewinnung, wissenschaftlichen Arbeiten und einer Fülle von Erfindungen. Erhebliche Menschheitsverbrechen sind beiden Staatssystemen unterschiedslos anzulasten. Das Volk stand, je länger der NS-Staat wirkte, umso fester zur Führung; die Opferbereitschaft der Menschen ließ bis in die letzten Kriegsmonate nicht nach, wie selbst die Befragungs- und Abhörspezialisten der Westalliierten, die die deutschen Kriegsgefangenen untersuchten, bekundet haben. Im Gegensatz dazu erlebte das DDR-System seinen Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Die Fluchtbewegung aus der DDR erzwang aus sowjetischer Sicht die Notwendigkeit eines Mauerbaues und eines Todesstreifens mitten duch Deutschland, an dem auf flüchtende Menschen geschossen (138 starben allein in Berlin) und Menschen aus dem einzigen Grunde ermordet wurden, weil sie dem Volksgefängnis zu entkommen versuchten. Daraus ergibt sich die unabweisbare Erkenntnis, dass der NS-Staat eine natürliche Verwurzelung im deutschen Volk besaß, hingegen die DDR - trotz der starken kommunistischen Partei - insgesamt gesehen, eine unnatürliche, von außen aufgezwungene Erscheinung gewesen ist. Der Untergang der Links-Diktatur DDR erfolgte als Resultat der inneren sozialistischen Lüge einer hartnäckigen Realitätsverweigerung, das System erwies aus sich selbst die absolute Lebensunfähigkeit, denn seine Wirtschaftlichkeit baute auf dem Treibsand von ökonomischen Fantastereien marxistischer Ideologien. Das System wurde zahlungsunfähig weil es einen zu geringen Mehrwert erzielte, um die Inlandsversorgung gleichzeitig mit der Exportzwängen zur Devisenbeschaffung zu gewährleisten. Beides blieb schließlich auf der Strecke, hinzu kam der Zwang mit dem es seine Menschen zur Staatserhaltung in die Pflicht pressen musste. Anders das Dritte-Reich der NS-Diktatur, die durch äußere Feinde zerschlagen werden musste. Feinde im Westen die Deutschland ohne selbst bedroht worden zu sein, Kriegerklärungen gegen das Reich abgaben, um dann sofort mit dem Zivilistenmassenmord in den Innenstädten durch strategische Bomberstaffeln begannen. Und im Osten standen die Sowjetrussen mit ca. 30.000 Panzern bereit für den Sturm auf Deutschland-Europa. Der Führer Stalin hatte den Angriffsbefehl schon festgelegt, als ihm die deutsche Wehrmacht nur um wenige Tage zuvor kam. Fünf Jahre über stellte sich das deutsche Volk, unter gigantischen Opfern, dem Vernichtungswillen seiner Widersacher entgegen. Weder die übermächtigen Sieger noch anständige Deutsche verstanden sich 1945 als einerseits Befreier und anderseits als Befreite. Historisch Informierte wissen sich seit Kriegsende in West- und Ostteil Deutschlands als geknechtet, ein Bewusstseinszustand der völlig abgelöst von materiellen Befindlichkeiten registriert werden kann. Die Reisefreizügigkeit und die Konsumgüterschwemme in den westlichen Besatzungsgebieten ließ die meisten dortigen Deutschen ihren staatlichen Selbstbestimmungsverlust verschmerzen und überspielen. Mangelnde Souveränität beeinträchtige nicht die Loyalität zum Bonner Regime. Doch konnten die Mächtigen der DDR, die sich immer unverhohlen als Juniorpartner Moskaus verstanden, nie auf eine breite Loyalität der sich als „besetzt“ fühlenden Mitteldeutschen verlassen, dafür waren ihre individuellen Situationen nicht gut genug. Die gewaltsamen Versuche der DDR-Führung den Mittelstand zu zerstören, also eine völlig undeutsche Gleichmacherei zu betreiben, stieß auf fundamentalistische Ablehnung des Bürgertums gegen die „Roten“ in Berlin. Ganz anders das Bürgertum im Dritten-Reich, es war die tragende Säule der NS-Bewegung. Dieser Zuspruch des Mittelstandes bewirkte die ungeheure Innovationskraft dieser zwölf Jahre „Naziherrschaft“, denn aus ihr kamen im Frieden die Ingenieure und im Krieg die Unteroffiziere. Die Volksferne der DDR-Mächtigen zeichnete sich auch ab in deren Privilegiertensiedlung in Wandlitz im Landkreis Barnim. Dort saßen die Funktionäre und Minister ohne jeden menschlichen Kontakt zum Volk und untereinander. Das gegenseitige Misstrauen der kommunistischen Karrieristen ließ eine eisige Atmosphäre entstehen. Ein nachbarschaftliches Miteinander gab es hier nicht. Bei zufälligen Begegnungen gingen die Kollegen aus dem Machtzentrum der Republik wortlos aneinander vorbei. Privater Kontakt unter den Oberen war nicht erwünscht, es hätte ja ein Komplott ausgeheckt werden können. Ganz anders feierten die „Nazigrößen“ beim fröhlichen jovialen Erbseneintopfessen und bei vielerlei geselligen Anlässen sich und ihre „Welt der Bewegung“. Walter Ulbricht und Erich Honecker waren wie auch Adolf Hitler fanatische Überzeugungstäter die menschliche Qualitäten im persönlichen Umgang hatten, doch während die beiden Kommunisten sich eher verkniffen und unzugänglich gaben, war Hitler eine Art Salonlöwe der seine Gesellschaften mit vielen Anekdoten, Späßen, Erlebnissen und historischen Monologen zu unterhalten vermochte. Hitler gelang es beispielsweise den Münchener Komiker Karl Valentin treffsicher zu imitieren, zur Freude seiner Zuhörer. Hitler und Honecker besaßen beide Hunde, der „Flex“ Honeckers war die verwöhnte kleine Bestie die den Leuten in die Füße biss, während sich Hitlers „Blondi“ mustergültig verhielt. Der deutsche „Führer“ war ein ausgesprochener Gegner der Jagd, ja er verachtete sie geradezu, Erich Honeckers einziges Steckenpferd war das Abschießen von Waldtieren. Er liebte eine Garagenhalle, überfüllt von Jagdtrophäen, und scheute sich nicht, kleinkariert wie er war, auch solche anzunehmen und zu fordern, die ihm gar nicht zustanden, wie es sein Jagaufseher bescheinigte. Das alles sind nur an sich unbedeutende Puzzlesteine im Bild der Systeme und doch sind sie betrachtenswert.
 
Linke Lügen bis über den DDR-Untergang hinaus
 
Der glücklose letzte Staatsratsvorsitzende der DDR Egon Krenz, der die unaufhaltsame Selbstauflösung seines Linksstaates erleben musste, versucht diesem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte einen letzten Triumpf anzudichten, nämlich den, dass zumindest das brutale kommunistische Terrorsystem „unblutig“ abgeschieden sei. Beschönigende Propaganda also über den Tod hinaus, was nur allzu signifikant für sämtliche linksextremen Verlautbarungen war und ist. Unblutig endete dieses Kunststaatsgebilde auf Russenbajonetten mitnichten aus eigener Bestimmung, vielmehr war es der moskowitische Garant der SBZ-DDR welcher unter M.S. Gorbatschow, dem Staatspräsidenten der Sowjetunion, seinem Dackelchen in Berlin, das Beißen verbot. Wäre der Ukas aus Moskau nicht erfolgt, der Dackel möge den Schwanz einziehen, hätten die „Roten“ noch einmal auf ihre gefangenen Völker schießen lassen und die „Wende“ wäre im Blut ersoffen, wie es in der widerlichen Geschichte des Kommunismus wiederholt erfolgte. Und aus Menschenliebe verfügte der linientreue Leninist Gorbatschow seinen Abwink gewiss  nicht, vielmehr war man sich im Kreml der momentanen eigenen Schwäche bewusst, man hatte den Rüstungskrieg mit dem „Westen“ zu dieser Etappe als verloren erkannt, und benötigte Zeit, um digital nach- und aufzurüsten. Die „Deutsche Frage“ stand nie im milden Sinne auf der Agenda der Russen, es war in Wahrheit so, dass die Deutschen, in Gestalt anschwellender Massenproteste, ihre roten Russenfesseln abwarfen und die ungehorsamen Politiker in Ungarn auch ihre Stunde der möglichen Befreiung vom kommunistischen Joch gekommen sahen. Mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der „Friedlichen Revolution“ geht für die deutschgebliebenen Deutschen ein Traum in Erfüllung. Nicht einer der BRD-Politiker - außer dem promovierten Historiker und damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl - war an der „Wiedervereinigung“ interessiert. Der einstmalige jugendliche Kommunist und linksradikale Antidemokrat Herbert Frahm alias Willy Brandt sprach gar den bösen Satz in Richtung Helmut Kohl, anlässlich einer der Bundestagswahl-„Elefantenrunden“, das sei ein faschistoides Wort: „Wiedervereinigung“. Man dürfe höchstens von einer „Neuvereinigung“ reden, sollte die Zeit dazu einmal in ferner Zukunft kommen können. „Einmal, in den vor uns liegenden Jahrhunderten“, so war die Denke der Herren von der SPD, von Helmut Schmidt über Hans-Jochen Vogel bis Oskar Lafontaine. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Willy Brandt am Tag nach dem Mauerfall, Freitag des 10. November 1989 in Berlin, vor dem Rathaus Schöneberg, den viel zitierten Satz „nun wächst zusammen, was zusammengehört“ nie gesagt hat. Er, wie die gesamte „Sozialdemokratie“, prägten den Standpunkt der „Zweistaatlichkeit“ Deutschlands und bezeichneten jeden als „Nazi“ der an der „Wiedervereinigung“ festhielt, das ist die traurige Wahrheit. Der Journalist und Schriftsteller Hans Jörg Hennecke bekundete: „Bis zuletzt waren die westdeutschen Sozialdemokraten auf die SED als bevorzugten Dialogpartner fixiert; sichtlich irritiert reagierte die Parteiführung auf die heldenhafte Gründung der Sozialdemokratischen Partei in der DDR; prominente Repräsentanten der Partei sprachen, als die Bürger auf den Straßen Leipzigs, Ost-Berlins und anderswo nach dem Fall der Mauer längst ihre Forderungen nach einer raschen Wiedervereinigung erhoben, noch mahnend von den Chancen der Teilung und setzten auf das Ideal einer postnationalenZweistaatlichkeit. Und als die Wiedervereinigung nach der Volkskammerwahl 1990 nicht mehr aufzuhalten war, traten viele westdeutsche Sozialdemokraten noch dafür ein, wenigstens den Weg nach Artikel 146 des Grundgesetzes zu beschreiten, damit es nicht zu einem bloßen Beitritt der ostdeutschen Länder zum Grundgesetz komme. Nicht nur die geschichtsvergessene ,Enkel‘-Generation um Oskar Lafontaine, Gerhard Schröder, Walter Momper und Heidemarie Wieczorek-Zeul stellte sich damals konsequent in allen wichtigen Fragen ins historische Abseits, sondern auch der geistige Architekt der sozialliberalen Ost- und Deutschlandpolitik, Egon Bahr.“ Noch im Herbst 1988 hielt Brandt an der auch von ihm zementierten Trennung der Deutschen fest und wiederholte zweimal seine heute gern vergessene „Mahnung“ vor der unsinnigen „Hoffnung auf Wiedervereinigung“ als der „Lebenslüge der zweiten Deutschen Republik“.
 
Wie menschenverachtend auch der DDR-Kommunismus gegen das eigene Volk vorging ist längst historisch belegt und in meinem eigenen engen persönlichen Zeitfester erlebt worden. Ich tat als patriotischer Deutscher meine Bürgerpflicht, als sich im Herbst 1989 die „Wende“ anbahnte. Von Wiesbaden aus fuhr ich zu den „Montagsdemonstrationen“ nach Leipzig. Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ gingen wir von der Nikolai-Kirche aus durch die Straßen, an der Stasi-Zentrale am Dittrichring vorbei, gegenüber der ein unbedeutendes Häuflein linker Schreihälse stand, die gutsituierten Kinder der privilegierten DDR-Funktionäre. Diese unverdrossenen Vaterlandshasser brüllten „Nie wieder Deutschland“ und „Kein viertes Reich“. Typisch, dass sich diese Unzeitgemäßen beim „Ministeriums für Staatssicherheit“ postiert hatten. Die erste als solche bezeichnete „Montagsdemonstration“ fand am 4. September 1989 statt. Die „Sicherheitskräfte der DDR“ gingen in Leipzig teilweise mit Gewalt gegen die Demonstrierenden vor, vor allem am 2. Oktober 1989 und auch während der Feierlichkeiten zum „40. Jahrestag der Gründung der DDR“ am 7./8. Oktober 1989 werden 1.000 Menschen festgenommen. Eine Verhaftungswelle setzte bereits am 11. September 1989 ein, als Dutzende Demonstranten willkürlich inhaftiert worden sind. Sie wurden im DDR-„Rotfunk“ als „asoziale Elemente“ diskriminiert. In Plauen wurden gegen Demonstrationszüge die Straßen von Polizei und mit Maschinenpistolen bewaffneten sogenannten „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ abgesperrt. Die Bereitschaftspolizei schlug brutal auf Demonstranten ein, viele Menschen wurden verhaftet. In Leipzig hatten Gerichte elf Demonstranten zu vier bis sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Am Abend des 2. Oktober, die meisten Demonstranten waren schon auf dem Heimweg, ließ die Einsatzleitung die Innenstadt leerknüppeln. Während die Volkspolizei, an diesem Tag zum ersten Mal verstärkt durch Einheiten der Betriebskampfgruppen, mit harten Hieben die Volksversammlung auflöst, schrien die Geprügelten den staatlich bestallen Schlägern ins Gesicht: „Schämt euch, schämt euch !“ Am 3. Oktober, im Zusammenhang mit den Ausreisewilligen nach Westdeutschland, um zu verhindern, dass der Kessel explodiert, nachdem das letzte Ventil verschlossen ist, schärfte Honecker den Bezirkssekretären ein, sofort die „Bezirkseinsatzleitungen“ zusammenzurufen, denen unter anderen die örtlichen Stasi-, Polizei- und Armee-Chefs angehören. Wichtigster Auftrag: konterrevolutionäre Aktionen „im Keim zu ersticken !“. Die Demonstration dann am 7. Oktober in Plauen war die erste Massendemonstration auf dem Gebiet der DDR, die nicht von den Staatsorganen aufgelöst werden konnte. In Leipzig wollten die Unverantwortlichen am 9. Oktober die Demonstrationszüge wie selbstverständlich mit Gewalt zerschlagen, doch - wie es heißt - soll sich ein großer Teil von zum Einsatz vorbestimmter ca. 1.200 Unteroffiziersschüler geweigert haben, gegen DDR-Bürger vorzugehen. Der Marschbefehl wurde daraufhin zurückgezogen; ca. 70.000 Demonstranten bekunden ihren Freiheitswillen vom kommunistischen Joch.
 
Am 30. September 1989, nach wochenlangen Hinhaltemanövern, erklärte sich die DDR-Regierung bereit, die mehr als 6.300 DDR-Flüchtlinge in den bundesdeutschen Botschaften in Prag und Warschau in die Bundesrepublik „auszuweisen“. Sie fuhren in die „Freiheit des Westens“. Jetzt wollten das Millionen in der Russenzone Gefangenen auch haben. Am 6. November erlebte die DDR die größte Demonstrationswelle. Bei 200.000 Teilnehmern in Leipzig fordern die Rufer: „Die Mauer muss weg“. Am Abend des 9. November 1989 wird die Innerdeutsche Grenze geöffnet. Am 20. November 1989 wurde auf der Kundgebung der Montagsdemonstration erstmals die Forderung nach der Wiedervereinigung erhoben. Bei der Demonstration vom 27. November trat das Verlangen Vordergrund in den Vordergrund nach „Deutschland, einig Vaterland !“. Ich stand unter Tausenden vor dem Opernhaus in Leipzig am Augustusplatz, als Ibrahim Böhme, MfS und SDP-SPD-Hoffnungsträger, mit Willy Brandt sprachen. Erstmalig hörte ich ganz verwundert deutsch-nationale Töne aus Brandt Mund, so dass ich zu meinem Nebenmann sagte: „Der spricht bei uns im Westen aber völlig anders !“ Böhme der unmittelbar vor Brandt vom Balkon der Oper herunter seine Ansprache hielt, war blitzartig aufgestiegen, hatte das volle Vertrauen des Ex-Bundeskanzlers und tourte mit ihm über die proppenvollen Marktplätze, reiste nach Moskau, wurde kurze Zeit zum Medienphänomen, bis er als eine Art Hochstapler, Stasi-Spitzel  und „Judas der SPD“ enttarnt werden konnte. Mit 91,6 % der Stimmen war er auf dem SPD-Parteitag noch im Februar 1990 zum Vorsitzenden der DDR-SPD gewählt worden.
 
Auf Montagsdemonstrationen in Leipzig
 
Ich hatte mich auf einer der Demos mit einem mitdemonstrierenden Ehepaar angefreundet, es lud mich zum Übernachten zu sich ein. Bis tief in den Morgen erzählten wir uns unsere Ost- und Westschicksale. Viel Widerwille hatte dem Linkssystem sein Dirigismus eingebracht. Der Tochter hatte man verboten das Goldschmiedehandwerk zu erlernen, wonach ihre Neigung stand. Stattdessen musste sie bei einer Baukolonne mittun, wo sie sich körperlich überfordert fühlte. Man berichtete mir, wie sich Frau und Mann eines Abends vor der Montagsdemonstration verabredet hatten mitzugehen und wenn es ihren Tod bedeuten würde. Sie verabschiedeten sich von der alten Mutter und der jungen Tochter, „denn so können wir nicht mehr weiterleben“, in diesem Zwangssystem. Bei der vorangegangenen Demo standen sie vor den Formationen der Polizei die zur Einschüchterung mit ihren Schlagstöcken im Takt auf ihre Plastikschilde schlugen. Die Frau gestand, dass sie am ganzen Leibe so zu zittern begann als herrsche ein starker Frost. Schließlich begannen auch ihre Zähne zu klappern, sie rechnete jeden Augenblick damit, dass die Truppen schlagend über sie herfallen würden. Krampfhaft durchfuhr sie die Vorstellung, ob die Oma zuhause allein klarkäme, wenn sie und ihr Mann nie mehr zurückkämen. Vor der aktuellen Demo durchlief am Mittag ein Gerücht die Stadt, die „Betriebskampftruppen“ hätten scharfe Munition ausgehändigt bekommen, einige Leute, so auch „mein“ Ehepaar, hielten es für möglich, dass das Regime jetzt um sein Überleben zu sichern, die letzten Konsequenzen ergreifen könnte, und die Demonstranten zusammenkartätschen ließe. Sie regelten mit Verwandten und Freunden das Nötige, sahen sich dann ein letztes Mal fragend in die Augen, wie zu einem Abschied von der Welt: „Gehen wir ?“ Der gegenseitige Blick hieß: „Ja, wir müssen es, wir haben keine Wahl, in diesem Staat fehlt uns die Luft zum Atmen.“ Wir haben alle zusammen geweint bei dem Bericht.
 
Dann zu Silvester am Brandenburger Tor am 31. Dezember 1989, endete ein wunderbar bewegendes, für Deutschland erfolgreiches Jahr. Hunderttausende feierten den Jahreswechsel rund ums Brandenburger Tor. Auch ich, mit Ehefrau, den Freunden Dr. Kurt Kibbert und Dr. Werner Koch, waren angereist. Schon als wir aus dem Zug am „Bahnhof Zoo“ stiegen hörten wir das Konzert der Mauerspechte, wir folgten dem Gehör nach hin zum Brandenburger Tor. Links und rechts vom Brandenburger-Tor war unter unbeschreiblichem Jubel von Jung und Alt tausendfaches Hämmern zu hören. Bald standen wir selbst in dem Trubel und einem unbeschreiblichen Gedränge. Viele Leute hatten Fahnen mit den deutschen Nationalfarben in Händen. Wildfremde Menschen lagen sich lachend und Freudentränen weinend in Armen. Man küsste Menschen auf die Wangen nur weil man sie als Volksgenossen von der anderen Seite erkannt hatte. Ich glaube, was wir da erlebten, war eine der schönsten und erschütterndsten Volksfeiern der deutschen Geschichte. Auch ich hatte Hammer und Meißel im Rucksäckchen, um uns möglichst buntbemalte Erinnerungsstücke aus der Mauer herauszupicken. Die meisten Souvenirjäger mussten sich mit kleinen Stücken zufriedengeben, denn der Mauerbeton war hart. Wir waren uns alle der historischen Bedeutung des Tages und seiner weitreichenden Auswirkungen klar bewusst. Wir tanzten auf der breiten DDR-Sperrmauer vor dem Brandenburger-Tor, im beseligenden Gefühl, auf dem Scherbenhaufen eines unserem Volk aufgezwungenen Schandsystems zu triumphieren.
 
 Fahrten durch die neuen Bundesländer
 
Wer in den folgenden Monaten durch Mitteldeutschland, der ehemaligen Russenzone, fuhr, erfuhr wie niederträchtig diese einstmals blühenden deutschen Provinzen von den linken Kollaborateuren verschandelt worden waren. Freudlose, lichtlose Städte und Dörfer ohne Farben, grau in grau, keine Gaststätten, verfallene Fassaden von denen der uralte Verputz bröckelte, die prächtigsten Altbauten aus Gründerzeiten in ruinösen Zuständen, kinderbadewannengroße Löcher in den Pflasterstraßen unter Straßenbahnschienen, unfassbar heruntergekommene Gebäudekomplexe, in den Schaufenstern der Metzgerläden lagen mehr Attrappen als echte Fleischwaren und möglicherweise eine einzige reale Wurst, gähnende Leere an den Haken, Lebensmittelläden mit großen einladenden Plakaten anstatt der Auslagen, als sei das etwas Besonderes: „Heute frische Gurken !“ Davor lange Schlangen der kaufwilligen stillen Hausfrauen und ruhigen, disziplinierten Kindern, ohne jedes Geschrei und Geraufe. Ich hatte im Kofferraum je eine Kiste Orangen, Bananen und Spielsachen mitgenommen, die ich an die an den Straßen stehenden Kinder verteilte. Die blickten mich nach meinen kleinen Geschenken so ungläubig dankbar an, als hätte ich ihnen einen komplett behängten Weihnachtsbaum überreicht. Sie sahen die dicken roten Navelorangenbälle und wussten nicht, dass man die essen kann. Manche Kinder hielten selbstgemalte Willkommenskärtchen hoch, den Autofahrern entgegen, darauf waren mit Farbstiften die schwarz-rot-gelben Felder gemalt und die Worte: „Willkommen Deutschland“. Ich hielt immer an, beschenkte und sprach mit den Kleinen. Sie fragten mitunter in der einen oder anderen Weise: „Liegt das weit weg von hier, dieses Deutschland ?“ Ein Kind in Freyburg erkundigte sich: „Muss man dafür übers Meer fahren ?“ Ich sagte ihnen, dass wir uns hier bei ihnen in Deutschland befänden und sie deutsche Kinder seien, sie waren darüber sehr erstaunt -, sie dachten nämlich, jetzt erst käme Deutschland zu ihnen. Mir klopfte es beim Anblick dieser Misere im Hirn: Das kann nur am System liegen, das sind ja alles Menschen von deutschem Blut und deutscher Schaffenskraft, wenn man die nur in Freiheit lässt, da werden diese verkommenen Lande dort wieder blühen wie sie es überall in der Welt tun wo deutsche Menschen in Frieden wirken. Und so kam es auch, was Bundeskanzler Helmut Kohl, der nicht zu beirrende Wiedervereinigungskämpfer vorausgesagt hatte, trat ein, schon wenige Jahre nach der „Wende“ ersteckten sich „blühende Landschaften“ auch östlich der BRD. Was aber keiner vorauszusehen vermochte, war, dass der verdrehte, vaterlandshassende Geist der linken DDR-Eliten, mit dessen Hilfe die Besatzerrussen ihren Sklavenhalterstaat errichtet hatten, über den Personentransfer nach dem Westen ausuferte. Und, dass er sich mit dortigen kranken Chaotengeistern verband, das linke Merkel-Macht-System errichten half, für den Zweck der Abschaffung Restdeutschlands in Form eines ausbeutbaren Protektorates der EU mit dem Verwaltungssitz in Brüssel. Schon ist die Meinungsfreiheit massiv eingeschränkt, die Medien sind so gut wie gleichgeschaltet auf Linksregierungskurs, das „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ des SPD-Justizministers Heiko Maas wurde als Zensurgesetz klammheimlich im Bundestag durchgepeitscht. Nach Befragungen getraut sich die Mehrheit der nicht regierungskonformen Bundesbürger ihre Meinung nicht mehr frei zu äußern, da sie Repressalien durch Politiker und Amtsträger und am Arbeitsplatz befürchten muss. Selbst sehr alte Menschen, ja 90jähre Personen, wie beispielsweise die Intellektuelle Ursula Haverbeck, werden wegen „falschem Denken“ zu hohen Haftstrafen verurteilt, während gleichzeitig Messerstecher, Vergewaltiger, Polizistenbespucker und -angreifer unbeschadet wegkommen oder bei lächerlichen Bewährungsstrafen die Richter anfeixen. Ein seltsames Rechtsempfinden der Linksjustiz wird zunehmend üblich, welches das Volk - in dessen Namen nach wie vor geurteilt wird - nicht mehr verstehen kann.
           
   Erinnerungen an den Abschied von Susi in Rostock
 
Das einzige was „im Osten“ funktionierte war die sog. „Volksarmee“, sie verschlang die höchsten Staatsausgaben, für das biedere Volk blieb so gut wie nichts übrig, das darbte, um mindestens eine volle Generation nachhängend gegenüber „dem Westen“. Diese „Volksarmee“ war hochgerüstet, um im Ernstfall als Kanonenfutter und Vasallenarmee für den „Großen Bruder“ Russland die Köpfe hinzuhalten. Aber die Sprüche ! Darin waren und sind die Linken unübertrefflich. In Rostock und Wismar, das ich als Seemann in den 60er Jahren besuchte, magere Bücherbestände bezüglich unverfänglicher Themen, aber eine Schwemme von „Rotbuch“-Angeboten in den kaum vorhandenen Büchergeschäften. Ein paar Heftchen in den Schaufenstern, dafür jedoch umso aufdringlichere Parolen-Plakate, auf großen Kartons aufgezogen: „Dank und Anerkennung der Sowjetunion“. Über Straßen gespannte Stofftransparente: „Die Ostsee ist ein Meer des Friedens“ oder „Dank und Anerkennung dem großen Bruder Sowjetunion“, welcher - davon war selbstverständlich nie die Rede - einige Millionen Deutsche im Osten noch nach Kriegsende hat abschlachten und verhungern lassen. In dem Rostocker Lokal „Zur Kogge“, in dem wir Matrosen gern einkehrten, eine Alternative gab es nicht, wurden wir von unseren Tischgenossen und den Damen immer wieder verpflichtet, möglichst leise zu sprechen, wegen der Spitzel die von den Einheimischen überall vermutet wurden. Ich hatte als Kochsmaat übersehen, 1 Kilo Kaffee der kontrollierenden Hafenpolizei anzugeben. Was galt schon 1 Kilo Kaffee für uns ?! So gut wie nichts. Aber der Hafenpolizei war das Grund genug, mich vier volle Stunden festzuhalten, um mich auszufragen, vom Beruf des Vaters, dem Mädchennamen der Mutter, bis zur Schuhgröße und Halsweite. Auch wir kleinen Leute aus dem Westen galten ja als die „Klassenfeinde“ in der verworrenen Vorstellungswelt dieser gehirngewaschen Uniformträger und -trägerinnen. Mich verhörte über die Stunden hinweg eine Kommissarin, die mich mit Vernichtungsblicken musterte wie ein Insekt das man beabsichtigt, jeden Augenblick zu zerdrücken oder auf die Nadel zu spießen, um es der Trophäensammlung im Glaskasten beizufügen. Schließlich musste ich als Krimineller gelten, hatte ich doch 1 Kilo Kaffee schmuggeln wollen. Für wen, wohin, welchen Vorteil hätte ich beabsichtigen können ? Die DDR-Fanatikerin war nicht willens, mir mein „Vergehen“ plausibel zu machen. Unser gesamter Kaffeebestand wurde wegen meiner „Falschangabe“ konfisziert. Ich sollte froh und dankbar sein, dass man mich nicht wegen des Kaffee-Kilos inhaftierte. Zwei Wachsoldaten patroullierten vor unserem angelegten „Kümo“ (Küstenmotorschiff), namens „Hanseat“ aus Hamburg, hin und her. Dafür hatten die Zeit und Geld, zwei Leute tagelang dafür abzustellen. Wenn der eine am Bug angelangt war, stand der andere einen Moment lang am Heck. In diesem Augenblick tauschte einer der gar nicht so linientreuen DDR-Uniformierten sein silberglänzendes Schapka-Emblem gegen ein Döschen „Bärenmarke“. Als wir dann wieder abfuhren, mussten wir leere Süßwassertanks fluten, wir könnten darin ja einen fluchtwilligen DDR-Bürger versteckt haben. Unglaublich, wie sich die Menschen in diesem Staat als Gefangene fühlten. Eine Mutter, die ich in der „Kogge“ kennengelernt hatte, bat mich schluchzend und händeringend, ihre 16jährige Tochter Susi in den Westen an Bord mitzunehmen. Ich hatte mich als junger Bursch, wie schnell das in dem Alter halt so geht, in das Mädel verliebt. Die Mutter meinte, dass solch eine zierliche Gestalt doch irgendwo auf einem Schiff zu verstecken sein müsse. Sie war aus Hamburg und nach ihrer Scheidung, freiwillig mit der kleinen Susi, in die Ostzone ausgewandert, doch jetzt verfluchte sie ihren damaligen „dummen Entschluss“. Und ihre Tochter lag ihr deswegen mit den heftigsten Vorwürfen ständig in den Ohren. Ich konnte die Susi nicht mit in die Freiheit nehmen, die uniformierten Kontrolleure schraubten selbst die Wände unserer Kajüten auf, weil sie dahinter Hohlräume vermuteten. Unser Schiff setze sich schließlich in Bewegung, wir glitten aus dem Hafen auf die Ostsee hinaus, und am Ufer wurden die Gestalten von der Mutter mit Susi immer kleiner. Uns allen lief trotz des eisigen Herbstwindes eine Tränenflut die Backen runter, unsere Herzen krampften sich in ohnmächtigem Schmerz und der aufsteigenden Wut auf das kommunistische Schergensystem zusammen.