Dr. Rudolf Kirchschläger (1915-2000) war ein deutsch-österreichischer Richter, Diplomat, Außenminister und Bundespräsident. Er wurde mit elf Jahren Waise, besuchte zunächst die Volksschule, erhielt die Matura mit Auszeichnung (sehr gut in allen Fächern), arbeitete als Waagmeister in einer Papierfabrik. Er war Mitglied der „Vaterländischen Front“, trat aber nach der Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich der NSDAP nicht bei. Bereits nach der Matura 1935 hatte Kirchschläger in Wien mit dem Studium begonnen, das er mit Hilfe eines Stipendiums und mehrerer Nebentätigkeiten (z.B. Bankangestellter) finanzieren musste. Nach eigenen Aussagen schlief er in dieser Zeit nur zwei Stunden täglich, ernährte sich von leichter Kost und tauchte seine Füße in Essigwasser, um wach zu bleiben. Am 1. Dezember 1938 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und bewährte sich als Frontsoldat. Legendär ist die beispiellose Art mit der er sein Jura-Studium, mit der Promotion zum Dr. jur. Ende 1939, abschloss. Er erhielt einen zweimonatigen Fronturlaub Ende 1939, um sich auf das Assessor-Examen vorbereiten zu können. Kirchschläger avancierte von November 1940 bis 1. April 1943 vom Leutnant der Reserve zum Hauptmann der Reserve. Als stellvertretender Kompaniechef und stellvertretender Bataillonskommandeur machte er den Polen- und Russlandfeldzug mit und wurde mehrmals verwundet. Gegen Kriegsende und nach zwei sehr schweren Verwundungen war der tapfere Soldat als Hauptmann Lehroffizier für Taktik an der Kriegsschule „Theresianischen Militärakademie“ in „Wiener Neustadt“ tätig.
 
Als deren Kommandant führte er seine Männer gegen die anrückenden Massen der sowjetischen „Rote Armee“, zu einer heroischen Verzweiflungsattacke an. Am 1. April 1945 stellte sich seine Fahnenjunker-Einheit der Sowjetwalze, mit ihren 500 US-Panzen, bei Erlach entgegen. Bad-Erlach gehört zur sog. „Buckligen Welt“, es liegt in Niederösterreich, am Ausgang des Tals der Pitten in das Steinfeld. Wenige Meter südöstlich von Erlach befindet sich der Zusammenfluss der Pitten mit der Schwarza, welche ab dort den Fluss Leitha bilden. Es sollte der russische Vormarsch gegen Wiener Neustadt und Wien bei Rosalia, Walpersbach, Ziegelofen, Erlach, Frohsdorf, Katzelsdorf verzögert werden. Mit Kirchschlägers Einheit vereinigten sich versprengte SS-Soldaten sowie Angehörige der Hitlerjugend und des Volkssturmes. Die Zeitschrift „Profil“ berichtete in ihrer Ausgabe vom 21.04.2005, dass dabei innerhalb weniger Stunden 200 Kadetten und Soldaten getötet und mehrere hundert verwundet wurden. Kirchschläger selbst erlitt dabei eine schwere Beinverletzung. Die Kriegsauszeichnungen von Dr. Rudolf Kirchschläger sind: Eisernes Kreuz I. Klasse, verliehen am 12. Februar 1942, Eisernes Kreuz II. Klasse, verliehen am 28. Juli 1941, Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42, verliehen am 20. August 1942, Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 (Sudetenland-Medaille), verliehen am 1. Dezember 1939, Infanterie-Sturmabzeichen in Silber,  Infanterie-Sturmabzeichen in Silber, verliehen am 22. Mai 1942, Verwundetenabzeichen in schwarz, verliehen am 4. Juli 1942.
 
Von 1947 bis 1954 arbeitete Kirchschläger als Richter an verschiedenen Bezirksgerichten sowie in Wien. Ab 1954 war er als Rechtsexperte im Außenministerium wesentlich an den Vorarbeiten und dem Zustandekommen von „Staatsvertrag“ und dem „Neutralitätsgesetz“ beteiligt. Kirchschläger heiratete 1940. Mit seiner Frau  Herma hatte er zwei Kinder: Tochter Christa sowie Sohn Walter, dem Gründungsrektor der Universität Luzern.
 
Die Schlacht um Wien
 
Als „Wiener Operation 1945“ oder „Schlacht um Wien“ werden die folgenden Kämpfe zwischen der „Roten Armee“ und der deutschen „Wehrmacht“ im Wiener Wald und in Wien vom 3. bis 23. April 1945 bezeichnet. Der Kampf im Stadtgebiet dauerte vom 6. bis 13. April. Die russischen Armeen die über Wiener Neustadt und Baden gegen Wien vorrückten verfügten über etwa 400.000 Mann, hunderte Panzer, 7.000 Sturmgeschütze, Granat- und Raketenwerfer. Die Wiener Gemeindebezirke links der Donau erlebten den Rückzugskampf der SS-Truppen aus Wien. Wehrmacht und Waffen-SS kämpften mit den Resten der von Budapest zurückgezogenen 6. SS-Panzerarmee der Heeresgruppe Süd, deren materielle Ausstattung auf 52 intakte Panzer und Sturmgeschütze geschrumpft war, wovon 28 in Wien und der Rest im Wienerwald stationiert waren. Trotz Verstärkung um den 6. April durch die kampfstarke fanatische Führer-Grenadier-Division kämpften nur etwa 20.000 deutsche Soldaten in Wien und ca. 8.000 im Wienerwald. Die Lage der Verteidiger war bei einem Kräfteverhältnis von mindestens 1:10 und schlechter Versorgungslage von Beginn an aussichtslos. Der taktische Sinn bestand allein darin, durch den Zeitgewinn eine Neuformation der Truppe im Westen zu ermöglichen, auch in der Hoffnung der dt. Politiker, auf das Sichzerstreiten der Alliierten, was kurz darauf ja auch wirklich im „Kalten Krieg“ geschah. Der blutige Häuserkampf begann am 6. April, und in manchen Gegenden, besonders in Simmering, am Gürtel, Donaukanal und den Donauübergängen. Bis zum 13. April wurde um jedes Haus gekämpft. In den Tagen vom 7. April bis 9. April war auch das „Wiener Arsenal“, das von der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ gehalten wurde, Zentrum des Kampfes, wobei die Russen hohe Verluste hinnehmen mussten. Am 8. April wurde die noch kampfstarke Führer-Grenadier-Division aus der Stadt auf das nördliche Ufer der Donau zurückgezogen, um Stellungen von Eßling, Raasdorf bis Großengersdorf zu verteidigen. In der Nacht von 11./12. April gelang es der „Roten Armee“ den Donaukanal zu überqueren. Die Schlacht ging nördlich der Donau noch bis zum 18. April. Der Kampf um Alland im Wienerwald tobte bis zum 23. April, dann verlagerte sich die die Front ins Tristingtal, Altmark und Hainfeld. Die „Schlacht um Wien“ soll ungefähr 20.000 Todesopfer, im Wienerwald etwa 5.000, gefordert haben, davon etwa 20 % Zivilisten. Andere Quellen geben insgesamt 37.000 toten Soldaten an, die Morde an Zivilisten nicht eingerechnet.
 
Der Luftkrieg über Wien 1944/45 wurde von Süditalien begonnen. Vom Großraum Foggia aus flogen Air-Force und Royal-Air-Force ab Dezember 1944 mit ca. 1600 Bombern und ca. 800 Jagdfliegern Angriffe gegen Österreich. Die Amis bombardierten bei Tag Einzelziele, die Tommys bei Nacht Flächenbombardements auf Städte, um Zivilisten umzubringen. Für diese Aufgabe wurden sogar spezielle Luftminen (Blockbuster) mit bis zu 3700 Kilogramm Sprengstoff entwickelt, die es ermöglichten, dass ein gesamter Wohnblock durch eine einzige Bombe eliminiert werden konnte. Was von deutscher Seite bis Kriegsende an effektiver Luftabwehr geleistet wurde, erfolgte durch die Flak (Flieger-Abwehr-Kanonen), die schon im Sommer 1944 für zwei Drittel der Bomberverluste für sich verbuchen konnten. Für den Großraum Wien war die 24. Flakdivision zuständig, die ihrerseits die Flakgruppen Wien-Nord, Wien-West, Wien-Süd, Böhmen und das Scheinwerfer-Regiment 6 befehligte. Bedient wurden diese Geschütze zu einem Viertel von regulären Flak-Soldaten und zu drei Vierteln von jugendlichen Luftwaffenhelfern, Flakwaffen-Helferinnen, RAD (Reichsarbeitsdienst)-Mädchen, Kriegsversehrten und von Hiwis (einsatzwillige Kriegsgefangene). In Wien wurden ab 1943 wie in Berlin und in Hamburg riesige Hochbunker gebaut, die als abwehrfähige Luftschutzbunker dienten. Drei der Türme stehen bis heute. Die Hauptlast im Luftschutz trugen die Frauen, die zwei Drittel der Hausfeuerwehren und Schutzraumtrupps stellten. Zu tun gab es mehr als genug. Tote, Ruinen, Trümmer, Brände, geborstene Leitungen und Explosionen prägten das endzeitliche Terrorbild des alliierten Bombenkrieges gegen Zivilisten. Das öffentliche Leben kam durch einfliegenden feindlichen Bomberverbände regelmäßig zum Erliegen.
 
Am 8. April erreichten die Rotarmisten den Gürtel, wo Wehrmacht, SS und Volkssturm heftigsten Widerstand leisteten. Überall loderten Brände, die nicht gelöscht werden konnten. Die Feuerwehr war bereits evakuiert für ganz Wien standen 18 Feuerwehrmänner und drei nicht einsatzfähige Löschfahrzeuge zur Verfügung. Die Stadt versank im Chaos. Es kam zu vielen Selbstmorden, Menschen sprangen aus den Häusern. Am 9. April räumten die Deutschen die Innenstadt, am 10. April rückten die Sowjets nach. Parlament, Burgtheater und Naschmarkt brannten. Die Donaukanalbrücken waren gesprengt vom 2. und 20. Bezirk aus leisteten deutsche Soldaten noch Widerstand. Am 11. April legten Plünderer der kommunistischen Untergrundbewegung - die sich längst mit den Sowjets abgesprochen hatten - in vielen Innenstadtgeschäften Feuer. In den Nachtstunden griff die Feuersbrunst auf den Stephansdom über, der am 13. April nur noch eine rauchende Ruine war. Die Reichsbrücke viel den Sowjets unversehrt in die Hände. Laut der sowjetischen Quellen starben vom 3. bis zum 13. April 19.000 deutsche Soldaten, 47.000 Offiziere und Mannschaften wurden gefangengenommen, 636 Panzer und 1093 Geschütze wurden erobert oder vernichtet - bei eigenen Verlusten von 18.000 Mann; das waren Angaben ohne Gewähr ! Die unerschöpflichen Menschenmassen des Ostens, im Verein mit den unerschöpflichen Rohstoff- und Materialreserven der imperialistischen Westmächte, mit ihren ausgebeuteten Kolonialreserven, hatten den deutschen Freiheits- und Selbsterhaltungswillen wieder einmal erfolgreich niedergeknüppelt.
 
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Der Lyriker Gerd Honsik schrieb eine Ballade „Das Gefecht um Erlach“
  des Rudolf Kirchschläger
 
Gerd Honsik (1941-), über dessen familiäre Biographie und Ausbildung im Weltnetz, seltsamerweise nichts zu erfahren ist, betont christlich-katholischer, deutsch-österreichischer Patriot, Schriftsteller, und Balladendichter, bezeichnet sich als „Sozialist“, Mitglied der „Nationaldemokratischer Partei Österreichs“ (NDP, die verboten wurde), Gründer der verbotenen Zeitschrift „Halt“, Gründer der verbotenen „Knut-Hamsun-Gesellschaft Wien“, „juristischer und ideologischer Berater“, auch zeitweise Vorsitzender der verbotenen österreichischen „Volksbewegung gegen Überfremdung“, Verurteilter wegen „Wiederbetätigung“ (18-monatige Haftstrafe), Emigrant in Spanien, „Wiederbetätigungs-Wiederholungstäter“ (5/4/6-jährige Haftstrafe), „wegen hohen Alters vorzeitig aus Haft Entlassener“ (am 08.09.2011), als Vordenker in „zentralen Gruppierungen der österreichischen Neonaziszene“ Genannter, Emigrant in Ungarn, bei „Wikipedia“ als „Neonazi“ und „Holocaustleugner“ Bezeichneter, bekennt sich zur „Freiheitlichen Partei“ (FPÖ), weil sie - wie er ausführt - das „Lebensrecht des indigenen deutsch-österreichischen Mehrheitsvolkes“ vertritt. Honsik ist mit eigener Weltnetzseite aktiv, die er „Radio Deutsch-Österreich - Honsiks Wort zum Sonntag“nennt. Angeblich betreibt er Seiten auf „Facebook“ und „russischer Plattform vk.com“ sowie „Website radio-honsik.info“.
 
Gerd Honsik hat sich - unabhängig von seinen politischen Aktivitäten - zu denen man sich nicht gleichzeitig positiv bekennen muss - durch eine Vielzahl von Balladen einen Namen gemacht. Im Folgenden sei seine 77. Ballade „Das Gefecht um Erlach“ vorgestellt, zu der Honsik den Begleittext angibt: „Hauptmann Rudolf Kirchschläger (später Bundespräsident der Republik Österreich) führt, einem mündlichen Befehl Hitlers vom 28.3.1945 folgend, die Wiener Neustädter Fahnenjunker auf Fahrrädern gegen die Rote Armee. Dem SS-General Sepp Dietrich unterstellt, bietet er - gestützt auch auf versprengte SS-Einheiten und Hitlerjugend - der Sowjetischen Garde-Panzerarmee Tolbuchins (500 Panzer ,made in USA‘) die Stirn. Nach folgenden historischen Quellen mit dichterischer Freiheit von Gerd Honsik im Gedenken an den Herrn Bundespräsidenten nacherzählt: Theo Rossiwall, ,Schlachtfeld Niederösterreich‘, Prof. Friedrich Brettner, ,Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im südlichen Niederösterreich‘.“
 
DAS GEFECHT UM ERLACH
 
Offen das Tor, durch das seit tausend Jahren
der Feind aus Osten unser Land berennt !
Wo Kara Mustafa, wo Janitscharen
ins Wiener Becken eingedrungen waren,
naht Tolbuchin. Er schändet, sengt und brennt !
 
Ein Anruf jäh ! Wie dröhnend Glockenläuten:
„Führerbefehl !“ Sepp Dietrich ist’s, der spricht.
„Sie, Kirchschläger, werden die Kämpfe leiten !“
Karfreitag ist ! Es gilt sich zu bereiten
zum Kreuzweg jetzt: Es ist der Weg der Pflicht.
 
„Tausendzweihundert Junker angetreten !
„MP, die Panzerfaust und Proviant,
zurück lasst nichts, hier ist nichts mehr vonnöten,
und aufgesessen, ins Pedal getreten!
Per Rad zur Front - es ruft das Vaterland !“
 
Voran der Hauptmann auf verstaubten Straßen,
in Richtung Untergang führt er sie an!
Vom Weg der Pflicht, da wollte keiner lassen.
Klein ist die Schar wider die roten Massen:
Auf einen jeden kommen hundert Mann.
 
Auf jedes Fahrrad kommt ein Panzerwagen,
und fernes Grollen ohne Unterlass
wird leis’ vom Ostwind schon herangetragen.
Kirchschlägers schwerste Stunde hat geschlagen:
Wehre den Weg nach Wien, Leonidas !
 
Bald wird die Sonne sich im Sturm verdunkeln
der Stalinorgeln, - so als wär’ es Nacht -,
doch lenkt ein Stern, mit unsichtbarem Funkeln,
die deutschen Fahnenjunker durch das Dunkel
der letzten Stunden auf dem Gang zur Schlacht.
 
SS, versprengt, dem Schlachtentod entkommen,
zurück vom Plattensee stampft es und rollt !
„In Führers Namen ! Halt ! Habt Ihr’s vernommen:
Hier wird der Kampf aufs Neue aufgenommen !“
Ein Hauptmann rief’s mit Deutschem Kreuz in Gold.
 
Und auf der Heeresstraße tritt entgegen
dem Haufen, ruhm- und staub - und blutbefleckt,
Kirchschläger würdevoll, ernst und verwegen,
verlangt, dass sie sich unterstellen mögen,
durch nichts als durch ein Ferngespräch gedeckt.
 
Das Goldne Kreuz und ihres Führers Namen
hält die Getreuen an wie Geisterhand,
und die Befehle sie entgegennahmen,
sich scharend um des Reiches letzte Fahnen
an dieses Kriegsschauplatzes letztem Brand.
 
Da Überläufer schon den Feind empfingen
in Simmering, darbietend den Verrat,
die Fahnenjunker noch in Stellung gingen
in Erlach, um den Ansturm zu bezwingen,
der südwärts droht, in Richtung Wienerstadt.
 
Der Ostermontag: Erlach sinkt im Feuer
zu Schutt. Dann quillt, soweit das Auge reicht,
die rote Infant’rie, ein Ungeheuer
aus Waldes Saum: „Verkauft das Leben teuer,
Junker und Hitlerjugend !“ Keiner weicht.
 
Jahns Ziegelei, erst Festung, wird zur Falle,
wo Kirchschläger das Pittental versperrt:
Die Panzerfäuste waren längst schon alle,
und haltlos strömte nach dem weiten Tale
des Feindes Macht mit Panzern reich bewehrt.
 
Doch Hilfe kommt ! Sie kommt auf leisen Sohlen:
Ein Hitlerjunge, der im Orte haust,
bestimmt des Dorfes Jugend leis’, verstohlen,
die Panzerfäuste, wohl versteckt, zu holen
und anzugreifen dann auf eigne Faust !
 
Der erste Sherman raucht. Er steht in Flammen !
Den zweiten … ach, ein Schuss zerreißt dies Herz !
Sepp Kattinger bricht sterbend schon zusammen,
doch Hitlerjungen, die aus Erlach kamen,
durchschlagen manchem Panzer noch sein Erz.
 
Sein Ziel vermag der Feind nicht zu erreichen
an diesem Tag, das zeigt die Szenerie:
Gleich ungeschlachten, schwarzen Riesenleichen
verglühte Panzer Zeugen sind und Zeichen
und tote Massen roter Infant’rie.
 
Kein Sänger hat die Jugend je besungen
der Ostmark, die sich stellte, treu und kühn:
Es fielen dreimal tausend Hitlerjungen,
die da um Flur und Hof und Haus gerungen,
in vierzig Tagen bis zum Fall von Wien.
 
Erst als den Hauptmann sie nach rückwärts brachten,
verwundet schwer in wüstem Waffengang,
die dann noch lebten an den Rückzug dachten.
Nur jeder Dritte heil noch nach dem Schlachten !
Verschossen alle, was zum Weichen zwang.
 
Am Tag nach Ostern: Erlach war gefallen.
Der Weg nach Wien steht frei der roten Flut:
Das Reich verspielt, oh tiefster Schmerz von allen !
Durch alle Orte Schreckensschreie hallen,
und hohen Zoll noch kostet edler Mut.
 
Wehe, was Weib: Gepeinigt und geschändet !
Ob alt, ob jung - es schreit und rennt und flennt !
Was keusch, was zart - vergeudet und verschwendet,
und Lebensglück zertreten und entwendet
in Szenen aus dem Alten Testament.
 
Des Feindes Massen bis zur Donau drängen,
mit Panzer, Fuhrwerk, Rossen und Geschütz,
gehemmt im Vormarsch durch ihr Schänden, Sengen.
Dankt jetzt den Greifkommandos, die noch hängen
Verräter schnell in „Floridsdorf am Spitz“ !
 
Wie eine Träne nur in einem Meere
- im Strom von Blut - Erlach ein Tropfen ist,
ein Blatt im Baum des Ruhmes unsrer Heere,
ein kleiner Stern am Himmel deutscher Ehre,
den keiner, der ihn schaute, je vergisst.
 
Und wird die Freiheit eines Tages siegen,
setzt einen Stein, der von den Toten spricht:
Dass Wiener Neustadts Fahnenjunker liegen
um Erlach stumm, vergessen und verschwiegen,
getreu dem Vaterlande und der Pflicht.