Einer uralten Sage lockender Reim,
die Nordmeerinsel als rettendes Heim,
wo noch Eid und Ehre und Treue gilt,
jeder höheren Seele ebenes Bild.
 
Die mythische Insel im Nordmeer auf einer mittelalterlichen Karte
 
DIE THULE-GESELLSCHAFT
 
Die Schlacht verloren, der Kaiser floh,
die Dämonen kamen von irgendwo.
Sie rieten zur Schande, sie priesen Verrat,
und streuten der Unehre hässliche Saat.
 
Die Helden gefallen, das Volk wurde zag,
des Reiches Krone am Boden lag.
Kein Schutz, kein Schirm, kein wackerer Wart,
ein einziges Herz nur blieb eisenhart.
 
Doch in vielen Seelen die Sehnsucht stand
Nach einem reinen, rettenden Land -,
ein solches wie es den Goten blieb,
als es die letzten nach Thule trieb.
 
Da schwuren in dunkel-trostloser Zeit
die letzten Getreuen den Bundeseid.
Das war ihr Bekenntnis: Wir bleiben treu,
wir schmieden des Reiches Krone neu !
 
Das Sonnenrad soll unser Führer sein,
als unser Inbild vom schaffenden Schein.
Doch auch die Dunklen blieben nicht stumm,
Anarchisten bogen das Denken krumm.
 
Der Landfeind stieg aus seiner Gruft,
der Abschaum witterte Morgenluft.
Sein Hass war ihm genügend Grund
für seine Mordtat am Thule-Bund.
 
Aus der elf Ermordeter Todesqual
wuchs das erweckende Flammenfanal.
Markige Männer durch Eide geeint,
schlugen im Freikorps den polnischen Feind.
 
Franzosen und Polen im schnöden Raub,
das Weltgewissen blieb stumm und taub.
Ohne neue Wehr und erstarkte Macht
stürbe Deutschland im Todesschacht.
 
Aus der Thule-Idee und dem Mann aus Erz
erwuchsen Jung-Deutschland ein neues Herz,
dem Sonnenrad gleich, so rein und licht,
dass Tod und Teufel es nimmer zerbricht.
 
 
Als in den Chaostagen nach Weltkrieg I. vaterlandslose Desperados und linke Hassprediger in München an die Macht drängten, war es eine Gruppe von verschworenen Patrioten welche die Thule-Gesellschaft gründeten, um in tiefster Not ihres Vaterlandes den Glauben auf Rettung nicht aufgeben zu wollen. Gegen sie richtete sich der ganze Zorn derer die eine russische Rätediktatur errichtet hatten, um die Heimat noch tiefer ins Verderben zu stürzen, nämlich der Auslieferung an das massenmörderische Bolschewikensystem. Etliche Männer und Frauen der Thule-Gesellschaft wurden ergriffen und an einer Schulhofmauer niederkartätscht. Doch die Herzen der Getreuen waren nicht zu zerbrechen, in einem Freikorps wehrbereiter Vaterlandsverteidiger, die die polnischen Horden, welche Schlesien erobern wollten, rangen im Kampf um den Annaberg auch opferbereite Helden der Thule-Gesellschaft mit. Die Thule-Gesellschaft war zu keiner Zeit eine zielstrebig justierte Gruppierung, vielmehr ein Kreis selbständiger Individualisten mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen, wie der deutschen Not am besten zu begegnen wäre. Sie ist deshalb auch als Vorläuferorganisation für eine politische Partei nie angedacht und ausgerichtet worden. Das gewissermaßen einigende Band war lediglich die Einsicht, dass nach dem Totalzusammenbruch des politischen Deutschtums, eine Rückbesinnung auf die blutmäßigen Wurzeln der Nation ins Auge gefasst werden müsse, ähnlich wie es der Zionismus für das Judenvolk im Sinne hatte.