Der geheimnisvolle Untersberg von Salzburg aus gesehen.
 
DER UNTERSBERG
 
Der Untersberg, der Wunderberg,
ragt klotzig aus dem Land empor,
der Unterirdischen feste Burg,
die niemals ihre Macht verlor.
 
Gewaltige Höhlen im Berge drin,
sind Unterirdischer Heimat-Ort.
Es haust des Kaisers treues Heer
im Kreise der seligen Ahnen dort.
 
Die Totenseelen sind hier zuhaus‘,
sie segnen draußen das Eiben-Tal
und die glückliche Salzstadt Iuvavum;
Salz galt als „Weißes Gold“ allemal.
 
Der Untersberg, im weiten Rund,
schenkt Reichtum seinem Alpengau,
Salzquellen sprudeln in Reichenhall,
seit tausenden Jahren ohne Stau.
 
Ein Handelsweg, der „Goldene Steig“,
bracht‘ Salz ins nahe Böhmische hin,
keltisch‘ und bayrische Tatenkraft
schuf sich zu jeder Zeit Gewinn.
 
Und droht das Böse in der Welt
dem frohen Volk mit Tod und Graus,
dann wacht der Kaiser Rotbart auf,
fährt aus dem Untersberg hinaus.
 
Dort schläft er lang‘ im hohen Saal,
rund um den Tisch wächst ihm der Bart,
doch ob er trachtet, ob er träumt,
in seinem Sinn liegt deutsche Art !
 
Kaiser Barbarossa (1122-1190) im Saal des Untersbergs
 - von Künstler Karl Girardet (1813-1871) -
 
DER UNTERSBERG
 
Einer der wuchtigen, beeindruckenden mythischen Od-Berge und Kraftorte Gallogermaniens ist der Wunderberg bei Salzburg, der den bezeichnenden Namen Untersberg trägt. Die Bezeichnung „Vndarnsperch“ findet sich in einer Urkunde des Salzburger Erzbischof Konrad IV. vom 28. Juni 1306. Der Name erscheint zunächst als absolut unangemessen für das wuchtige Bergmassiv der nördlichen Kalkalpen das sich ca. 70 km hinstreckt und dessen Gipfel, wie seine beiden Hochthrone, über 1800 und 1900 Meter Höhen messen. Was sollte an diesem überirdischen Giganten „unters / untern“ sein ? Der krampfig-pseudointellektuelle Wikipedia-Erklärungsversuch für den Begriff Untersberg ist typisch für die heutigen volks- und lebensfernen zeitimmanenten Deuterlinge. Die Erklärung ergibt sich von selbst, wenn wir uns die altvölkischen Vorstellungen ins Gedächtnis rufen, in denen die Berge als Begräbnisorte und somit als Heimstätten der Unterirdischen galten. Die Riesending-Schachthöhle im Untersberg, mit einer vermessenen Tiefe von 1149 m und 20,3 km Länge, ist die tiefste und längste bekannte Höhle Deutschlands. Auch die Schellenberger Eishöhle gehört zum Unterbergmassiv, an dessen südwestlicher Steilwand, auf 1570 m und ist die einzige erschlossene Eishöhle Deutschlands. Ihre erforschte Länge beträgt 3621 m. So wie beispielsweise die Lichtensteinhöhle bei Osterrode im Harz als Begräbnisstätte fungierte, wird auch der Untersberg in seinen Höhlenbezirken als heiliger Totenberg gedient haben. Im Harzer Lichtenberg fand man Bestattungsplätze von Menschen der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur, deren 3.000 Jahre alten DNA-Werte sich noch in heutigen Harzbewohnern wiederfinden. Bekannte Sagenzüge und Legenden ranken sich um die Od-Berge und ebenso um den Salzburger Untersberg. Seine geglaubten Unterirdischen, die „Untersberger Mandln“, umsorgen den mythischen alten Kaiser, in dem sich der alte Volksgott Godan-Wodan spiegelt. Sie Sagen sprechen von zwergenähnlichen Wesen, die dem Kaiser treu ergeben sind. Ursprünglich waren die Ahnenseelen gemeint, die sich mit Wodan auf das Letzte-Gefecht gegen die Götterfeinde vorbereiten, sich rüsten und üben. Mehrfach findet sich die Sagenvariante, dass ein Auserwählter den Eingang in des Untersberg-Kaisers Zwergenreich fände, mit den typischen Motiven, dass er reich beschenkt würde, oder aber auch, dass bei einem kurz erscheinenden Besuch in der unterirdischen Welt endlose Jahre in der Oberwelt vergangen seien. Eine Geschichte erzählt von einem Bauer, der am Krankenbett folgendes berichtet hat: Als er in der kirchlichen Mette war, seien ihm alle Anwesenden fremd erschienen. Die Menschen rund um ihn waren die „Untersbergler“, also Geisterwesen der Verstorbenen die in den Höhlen des Berges leben. Diese Erzählung unterstreicht die Legende der „Spiegelwelt“. Demzufolge leben und beten in den Höhlen des Berges - wie im „wirklichen Leben“ Adelige, Bauern, Knechte und Mägde. An ihrer Spitze soll Kaiser „Karl der Große“ regiert haben, die von der Christenkirche erlaubte Ersatzfigur für den geschmähten wahren Volksgott Wodan. Die Fassung mit Kaiser Friedrich Barbarossa wird auch vom Kyffhäuser erzählt, jenem waldreichen Bergrücken südlich des Harzes den das herrliche Kyffhäuserdenkmal krönt. Eine der Mären besagt, dass der Frankenkaiser „Karl der Große“ im Untersberg auf seine Auferstehung wartet. Alle hundert Jahre erwacht er einmal, und wenn er gewahr wird, dass immer noch Wotans Gedanken-Raben um den Berg fliegen, schläft er ein weiteres Jahrhundert. Des Kaisers Bart wächst und wächst um einen runden Tisch herum. Sobald der Zeitpunkt erreicht sei, dass der Bart in die dritte Runde gehe, würde das Ende der Welt beginnen. Und es heißt, nach ihm würde kein guter Kaiser mehr kommen. Es geht auch die Hoffnung seit alters, dass der Mächtige im Berge erscheinen würde, wenn die Not seines Volkes so groß geworden wäre, dass er steuernd eingreifen sollte. Wenn dann der Kaiser erwacht und den Untersberg mit seinen Mannen verlässt, fände die letzte große Schlacht der Menschheit auf dem Walserfeld statt. Die Ortschaft Himmelreich liegt vom Untersberg aus vor Salzburg und der Gemeinde Wals-Siezenheim. Ein großes Ereignis der Ortsgeschichte ist die Schlacht am Walserfeld am 12.-14.12.1800 im 1. Napoleonischen Krieg gegen die angreifenden Franzosen, als die Hauptkampflinie direkt hier verlief.
 
Eine verwandte Sagenvariante bekundet, dass an einen vertrockneten Baum auf dem Walserfeld, dem sogenannten „Walser Birnbaum“, der Kurfürst von Bayern zur letzten Schlacht seinen Wappenschild aufhängen wird. Ein anderer weit verbreiteter germanischer Mythos behält Wotans „Wildes Gejeid“ („Wilde Gjoad“) vom Untersberg in Erinnerung. Auch das altheidnische Perchten-Brauchtum in den Rauhnächte der Julzeit ist am Untersberg lebendig und wurde seit den 1980er-Jahren als Volkstradition wiederbelebt. Zu ihren diversen Symbolgestalten gehören der „Vorpercht“, der „Tod“, der „Rabe“, das „Moosweiberl“, der „Baumpercht“, das „Hahnengickerl“, der „Riese Abfalter“, der „Bär“, der „Bärentreiber“, die „Hexe“, die „Habergeiß“ und der „Saurüssel“. Es gibt Erzählungen vom „Drachenloch“ beim Schellenbergsattel, ein zweites, ein altes Bergwerk, befindet sich in St. Leonhard. Solche „Drachen-“ oder „Teufelslöcher“ finden sich mehrere in den Kalkkarststöcken des Untersbergs, der von gigantischen Höhlengängen durchzogen ist, die noch immer nicht sämtlich erforscht sind. Die Höhlen und Wälder des Berges beherbergen, nach Ansicht der Gläubigen, Kobolde, Gnome, Riesen und die Wildfrauen, die mit ihren Fähigkeiten geleistete Dienste mit Reichtum vergelten. So kommt es, dass der heilige Untersberg von der Bevölkerung als „Wunderberg“, „Berg des Lichtes“ und „magischer Berg“ bezeichnet wird. Sogar der Dalai Lama hat anlässlich seines Salzburgbesuches 1992 über den Berg gesagt, er sei das „Herzchakra Europas“. Andere greifen noch höher und bezeichnen ihn als ein „Herzchakra der Erde“. Rund zwei Drittel seines Gebiets liegen in Bayern, der Rest in der deutschen Ostmark. Der nach Norden hin sichtbare Gipfel ist der Vorgipfel des Salzburger Hochthrons, das Geiereck.
 
Nordostwärts bricht das Plateau in das Hochtal Rositten ab, vorgelagert ist der Kammzug der Leonhardspitze gegen den Ort Grödig, am Fuße des Untersberges, auf einer Höhe von 446 m. Damit ist der Untersberg der Hausberg der Grödiger. Hier wird u.a. auch der Untersbergmarmor abgebaut. Die zugehörigen Ortsteile sind: Eichet, Glanegg, Grödig, Fürstenbrunn und St. Leonhard. Uralt ist die Ortschaft und war schon zur Bronzezeit und keltischen Hallstattzeit besiedelt. Geschichtlich wurde der Ort erstmals 790 erwähnt und dann im Mittelalter dem Stift St. Peter zugeschlagen. 1136 begann man den Almkanal zu bauen, um von der Königseeache Wasser in die Stadt Salzburg zu leiten. Im Jahre 1260 wurde der Kanalbau erfolgreich beendet. Bis heute ist er zu bewundern und in Betrieb.
 
Die Region gehörte zum keltischen Königreich Noricum das um 60 v.0 mit dem germanischen Heerführer Ariovist in freundschaftlicher Verbundenheit stand, dessen König Voccio dem Germane seine Schwester zur Frau gab, bis der röm. Gewalthaber Cäsar es zum prorömischen Schwenk zwang. Die Römer bezogen das Noricumer Eisenerz. Im Verlauf des Alpenfeldzuges im Jahr 15 v.0, unter röm. Kaiser Augustus, verlor der Staat seine Selbständigkeit und wurde vom imperialistischen Römerreich vereinnahmt. Die Bevölkerung auf den Stadtbergen wurde nach dem röm. Einmarsch in den Raum der Altstadt umgesiedelt. Unter dem röm. Kaiser Claudius - 41/54 n.0 - verlor der Keltenstaat seine letzten Freiheiten und wurde endgültig zur röm. Provinz degradiert. Als Hauptstadt und Sitz des Statthalters diente künftig das am Zollfeld gelegene Virunum, bei Maria Saal in Kärnten. Salzburg nannten die Kelten und die ihnen folgenden Römer, leicht latinisiert, Iuvavum („Municipium Claudium Iuvavum“). Für die Stadt ist in derselben Zeit auch der Name Petena belegt. Die Kelten bezeichneten den Abschnitt der heutigen Salzach vom Pass Lueg bis zum Zusammenfluss mit dem Inn Juvarus. Eine weitere Bezeichnung des Flusses in röm. Zeit war Ivaro (auf „Tabula Peutingerina“ aus 2. Hälfte 4. Jh.) und später hieß er Igonta (auf das Jahr 788 zurückzuführen). Es wurde Iuvavus als keltischer Flussgott der Salzach gedeutet. 2008 wurde bei Grabungsarbeiten am Salzburger Residenzplatz ein Weihealtar für Jupiter und Juvavus gefunden, der vom späten 2. bis frühen 3. Jh. datiert wird und folgende Inschrift trägt: „Dem besten, größten Juppiter und dem Juvavus, für das Wohl des Marius Anicetus und seines Handelsgeschäfts“. Zur Bedeutung des Namens gibt es verschiedene Erklärungsversuche. Der Flussnamen wurde mit kelt. iwo- „Eibe“ erklärt, Ívo-ro-s als „der unter Eiben verlaufende Fluss“ rekonstruiert, also als dt. Eib-au. Salzburgs Namen wurde als Ívo-vo-m „die Eibensiedlung“ gedeutet. Ein anderer Wissenschaftler führt Juvâvum auf ein illyrisches  Djuvâvam zurück, den Namen des Flusses auf Djuvuntas, das sich im Indiculus Arnonis als Juvonta (bezeugt ist aber nur Igonta) erhalten habe. Beides stellt er zu lat. Iū-(p)piter von Di̯eu-s „Himmels(gott)“, griech. Ζeus, so dass seine Bedeutung „dem Himmelsgott gehörig“ wäre. Eine dritte Deutung geht von iuvāre „helfen“ aus, also „Helfenburg“, wie schon Hans Sachs in seinem „Lobspruech der stat Salzpurg“ ausführte: „Juvavia den Namen het, nach teutsch Helffenpurg wart genant, doch itzund Salzpurg weit erkant.“ Wie dem auch sei, Salzburg und der Untersberg waren schon in keltischer Zeit Weihtümer mit ihren völkischen Gottheiten. Die Namensdeutungen fügen sich sinnvoll zusammen, denn die totenkultische Eibe, als der gallogerm. Weltenbaum (Baum der 12. ODING-Rune) und mithin Baumidol einer hilfreichen Gottheit, weist auf den Sakralcharakter der Stadt Salzburg ebeno hin wie das Eibental der Salzach das unweit des geheimnisvollen Unterbergs der Unterridischen verläuft. 
 
Im 2. Jh. wurde der nordnorische Raum von den nordgermanischen Markomannen besiedelt, doch in den Jahren von 166 bis 180, während des röm. Kaiser Marc Aurels Markomannenkriegen, fast ausgerottet. Im 6. Jh. erfolgte die Landnahme durch die germ. Bajuwaren, deren Herzog Theodo II. (665-717) Salzburg im Jahre 696 einem Wormser Bischof namens Rupert zum missionarischen freien Schalten und Walten anvertraute. Das Sakralgebäude, das Rupert für den Patron „Hl. Petrus“ (kirchenchristl. Donar-Ersatzfigur) errichtete, lag auf dem Platz des heutigen Domes. Unter dem Bayernherzog Odilo (700-748), aus dem Herzogsgeschlecht der Agilolfinger wurden im Jahr 739 die vier entstandenen Bistümer organisiert.
 
Rundum segnet ersichtlich der Od-berg, der Ahnenberg der Unterirdischen, seinen Voralpengau. Östlich vom Untersberg liegt die reiche Salzstadt Salzburg und westlich von ihm liegt die wohlhabende Salzstätte Reichenhall. In Bad Reichenhall wird nachweislich mindestens seit dem Jahr 696 ununterbrochen Salz hergestellt. Die Saline ist damit eines der ältesten Unternehmen weltweit. Die gesamte Region besaß schon Siedlungen der Glockenbecher-Kultur (2.600-2.300 v.0) Nachgewiesen sind zahlreiche Grabstätten aus der Urnenfelder-Epoche (1.600-750 v.0). Für die La-Tene-Zeit (450-15 v.0) ist ein keltisches Kultzentrum am Reichenhaller „Langackertal“ und eine Münzprägestätte am „Haiderburgstein“ erkundet worden. In Kirchberg fanden sich zahlreiche Grabstätten der Bajuwaren aus der Merowingerzeit (480-700). Der Name Reichenhall setzt sich zusammen von „reich“ (wohlhabend) und „hel/hal“ (Tiefe, Höhle) = Reichtum aus der Tiefe (durch Salzgewinnung). Durch den Handel mit Salz aus Hal entstand noch vor der ersten Jahrtausendwende der Handelsweg „Goldener Steig“, der sich zum bedeutendsten in Süddeutschland und Böhmen entwickelte. Der markante Predigtstuhl - mit Sicherheit ein weiterer keltisch-germanischer Od-Berg - ist ein 1613 m hoher Gipfel im Gebiet der Stadt Bad Reichenhall. Er zählt neben Hochstaufen, Zwiesel und dem Untersberg zu den Hausbergen der Stadt.
 
Christliche Ortsnamensgebung am altgläubigen Heiligtum 
 
Nordöstlich vom Untersberg, vor den Toren der Mozartstadt, liegt die schon erwähnte Gemeinde Grödig. Eine erste große Siedlung im Süden von Grödig entstand in der Bronzezeit. Man fand Grabhügel in der Nähe des Friedhofes, die erstmals 1941 erforscht wurden. Waffen, Gefäße und Schmuck gehören zum Fundgut. Die Dauerbesiedelung des Gemeindegebietes ist seit der Keltenzeit (Hallstatt- und Latène-Zeit) nachweisbar. Eine romanisierte Ansiedelung bestand auch in der Römerzeit, da eine Römerstraße den Untersberg entlang führte. Das Gemeindewappen von Grödig, mit dem Wasser speienden Löwen, soll von den beiden charakteristischen Vorkommen in Grödig berichten: Marmor und Wasser. Der Marmor wird seit Römerzeiten hier abgebaut. Die Stadt Salzburg wurde zum größten Teil mit Trinkwasser aus Grödig versorgt. Die fünf Wasserstrahlen symbolisieren die fünf Untersberger Quellen. Flurnamen im Raum am Rand des Leopoldskroner Mooses, nach dem hier ursprünglich wachsenden Eichenwald, sind „Grödiger Eichet“. Der Grödiger Eichetwald setzte sich im „Kleßheimer Eichet“, bzw. „Walser Eichet“ und in der Stadt Salzburg im Morzger Eichetwald fort. Die urkundliche erste Erwähnung der Ortschaft erfolgte als Crethica (798 - „ad crethica ecclesia cum territorio“), Chretticha (991), Grethica (11. Jh.), Greding (1459). Der Name ist seit dem 10. Jh. mit der Endung -ih, -ich(a) bezeugt (erst seit dem späten 15. Jh. -ig), hat also offenbar die hochdt. Lautverschiebung mitgemacht. Im flachen Vorfeld des Untersbergs liegend, kann das alpenroman. Wort friaulisch „cret“ mit der Bedeutung „Fels, Felsspalte eines Berges“, wahrscheinlich nicht gemeint sein. Auch vulgärlat. „crepitare“ für „platzen, rissig werden“, oder „cretta“ für „Riss, Spalte“, kommen kaum in Betracht, obwohl der Marmorabbau am Untersberg ein Bezeichnungsmotiv hätte abgeben können. Eine „Cret-aha“ als „Kröten-Ache“ wurde auch ins Gedankenspiel gebracht (Almkanal von der Berchtesgadener Ache bis Salzburg). Als Teil der Provinz Noricum wurde die Bevölkerung bereits von einem Severinus (gest. 482) missioniert, als heidnische bayerische Bauern das Land besiedelten. Ein früher Kirchenbau in Crethica wurde erstmals in einer 790 Urkunde von Bischof Arno von Salzburg erwähnt. Die Grödig-Güter wurden von der Salzburger St.-Peter-Abtei verwaltet. Die frühen und intensiven Bemühungen der Christianisierung gerade um den altheiligen Untersberg könnte den lateinischen Ortsnamen crethica - aus „credo“ = „ich glaube“, „creditis“ = „ihr glaubt“ - hervorgerufen haben. In den Jahren 482-88 wurde die romanische Bevölkerung im nördlichen Grenzraum („Noricum ripense“) von dem wir hier reden, durch den ersten germanischen König in Italien, Odoaker, zwangsevakuiert. Die verbliebenen Reste mischten sich mit den sich ausbreitenden Bayern. Aus den spätröm.-welschen Mischdialekten wäre der Ortsnamen zwanglos abzuleiten. Die christliche Bekehrungsarbeit der Fanatiker wurde überall dort nachdrücklich bohrend und penetrant, wo ungläubiger und altgläubiger Widerstand - besonders im Umfeld heidnischer Weihtümer - zu spüren war. Ein solcher ist für die unmittelbare Region der Unterberg-Gemeinde vorauszusetzen. Crethica könnte auschrétien“, altfranz. „chrestien“ oder „christlich“, erklärt werden, so dass sich unsere Vermutung noch verstärken muss, wenn wir in der frühmittelalterlichen Untersberg-Ortschaft eine demonstrative christliche Namensgebung zu erkennen glauben.
 
Das keltische Gebiet Norikums wurde ab 15 v.0 dem röm. Machtbezirk gewaltsam einverleibt, als Eisen produzierende Ausgangsbasis zur weiteren Eroberung des Nordens, also Germaniens. Nur dem Namen nach gehörte „Noricum Ripense“ bis zum Jahr 488 zum röm. Imperium. Die röm. Aggression rief politische germ. Reaktionen hervor, wie die  militärischen Unternehmungen von Armin dem Cherusker und Marbod dem Markomannen, um den Beginn christl. Zeitrechnung. Die Markomannen-Siedlungen in Böhmen und Ostbayern wurden vom röm. Militär des röm. Kaisers Mark Aurel zunichte gemacht. Im Jahr 171 gab es noch einmal einen Markomannensturm. Unter röm. Kaiser Commodus endete der „dritte Markomannenkrieg“ im Jahre 182. Die nächsten Verheerungen gingen mit dem Hunnenangriff einher, als asiatische Reiternomaden ab 375 bis zu Attilas Tod im Jahre 453, in Europa einfielen. In dieser Völkerwanderungsphase wurden die norikumer und bayerischen Ländereien von ostgerm. Völkern überschwemmt. Um 540 siedelten Langobarden aus dem Norden bei Waging am See im Rupertiwinkel, schließlich übernahmen Bajuwaren den Großraum. Für die hier bestimmenden germ. Völker muss der beeindruckende Untersberg als einer der Od-Berge gegolten haben, also ein Glück- und Reichtum spendender Ahnenseelenberg. Bevor Bischof Rupert von Salzburg (650-718) seine kirchenchristlichen Umerziehungsbemühungen begann wird die Ortschaft einen diesbezüglichen germ. Namen getragen haben -, möglicherweise „Auding / Oding / Etingen“. Orts- und Flurnamen auf „Ed“, „Et“, „Od“, „Ot“ und „Öd“ erscheinen schwankend und können etymologisch auf den Wortsinn „Od“ oder „Ödnis“ verweisen. Der christliche Kultort der Schwarzen Madonna, Altötting, heißt im Volksmund Eding. Doch 1231 lesen wir erstmals den Namen „novi Odingen“, 1336 heißt es „ze alten Oetyng“, 1399 folgt „Altenoeting“. Aus „od“ wurde nicht selten „ött“. Die Urform germ. „aud-“ bzw. „Autingas“ verweist auf den Begriff „Gut / Glück / Reichtum / Seele“ hin, nicht aber auf „Öde / Ödnis“. Erst zum Ende des 8. Jhs. war der Raum im kirchenchristlichen Sinne einigermaßen stabilisiert und so taucht erst ums Jahr 790 in einer Besitzurkunde der Salzburger Kirche „Notitia arnonis“, des Bischofs Arno von Salzburg, eine Kirche in Gröding auf, als „ad crethica ecllesia cum territorio“. Die hochmittelalterliche Namensänderung der Untersberg-Gemeinde von Crethica zu Grödig scheint zunächst unverständlich. Deutungshypothetisch wäre aber denkbar, dass den Salzburger Kirchenherren ihr Besitz am Untersberg, des heidnischen Namens Oding/Öding/Goding, schwer auf den frommen Seelen lastete, was sie bewog, den altgläubigen Ortsnamen lautspielerisch zu entstellen und ihn durch ein christkonformes Crethica zu entdämonisieren. Eine Bezeichnung die sich zwar amtssprachlich niederschlug und fassbar blieb, die aber von der Bevölkerung nicht mitgetragen wurde und eine umgangssprachliche Abform des alten Ortsnamens gebrauchte, bis dieser schließlich in synkretistischer Lautformung als Gröding/Grödig zum heutigen Gemeindenamen aufstieg. 
 
Ebenso wären Siedlungen zu deuten wie Ettenberg, das auf einem Hochplateau zwischen dem Tal der Berchtesgadener Ache im Osten und dem Untersberg im Westen liegt. In dem ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456 wird Ettenberg als eine seiner acht „Urnotschaften“ mit den zwei „Gnotschaftsbezirken“, den heutigen Ortsteilen Vorder- und Hinterettenberg und ihren sie betreuenden „Gnotschaftern“ aufgeführt. Auch Ottmanach (zuvor Otemangah, Otmaniach) bei Klagenfurt ist als Od-Ort zu erkennen. Möglicherweise auch Mödling (zuvor medilihha, Medelikch, Medling), am Rande des Wiener Beckens, in Niederösterreich, mit seiner Pfarrkirche St. Othmar. Ein langobardisches Gräberfeld fand sich im Süden von Mödling. Der Blick von der Ruine Mödling in Richtung Norden weist rechts zum Kalenderberg. Sowie Ödenburg (ungarisch: Sopron), einer der ältesten Städte des Landes, mit seinen hallstattzeitlichen Kalenderberg-Urnen, einem Handelsplatz an der Bernsteinstraße, am Neusiedler See, nur 60 km von Wien entfernt.