WUNDERBAR
 
Nie sah ich vor dir eine Frau,
so wunderbar wie Du, wie Du !
So wie ein Tulpenbeet im Morgentau,
so nahmst du mir die Seelenruh.
 
Ich wusste nicht den Blick zu fassen,
musste in deinem Zauber schweifen;
eine Magie von solchen Massen,
wie sollte die mein Herz begreifen ?
 
Dein Liebreiz griff mit hundert Händen
in meine Sinne tief hinein;
ich konnte meinen Blick nicht wenden
und trank dein Bild wie süßen Wein.
 
Der feinen Maße edles Rund:
dein Wangenschwung, dein Blütenmund,
dein grünkristallnes Augenpaar,
dein Nackenflaum, dein Schläfenhaar.
 
Die Anmut deiner Schulterbänke,
die Zartheit deiner Handgelenke,
die Grazie, deiner Zehenstände,
die schmalen Schwünge deiner Lende.
 
Doch deiner Wunder beste Blume
blüht still in der verborgenen Zelle,
zu deinem ganz geheimen Ruhme,
an paradiesisch schöner Stelle.
 
So liegst du vor mir wie ein Traum,
ein Wunderland, doch fühlbar wahr,
ein Märchenpark in Zeit und Raum -;
du bist wahrhaftig wunderbar !