SEHSUCHT NACH DER NACHT
 
Ach, Geliebte, Du bist nicht treu,
wie soll ich ohne Dich besteh’n ?
Nie war Dein Herz für meines frei -‚
betrügst Du mich, muss ich vergeh‘n.
 
Ach, fiel die Nacht auf mich herab
und hüllte meinen Kummer ein,
die Sehnsucht, die die Liebe gab -;
im Nichts versänke Lust und Pein.
 
Ach, nähmen Nebel mir die Sicht
und dämpften jeden hellen Klang,
verschluckten buntes Sommerlicht,
verzerrten schaurig frohen Sang.
 
Ach, schlief ich ein und wär‘ so weit,
auf sprödem Eiland, sonnenlos
und ewig trübe Einsamkeit
umfing nur Stein und graues Moos.
 
Ach, muss ich diese Welt erleben,
die liebt und lacht und Scherze macht ?
Ich selbst muss mir die Ruhe geben,
ich will mich stürzen in die Nacht !