NACHT MIT ELDRID
 
Die Kirchturmuhr schlägt Stund‘ um Stund‘
und doch wird mir die Zeit nicht kund.
Was um mich her ist scheint mir weit,
ich lieg‘ und träum‘ von Eldrids Mund -
und irre durch die Ewigkeit.
 
Wie grausam ist der Liebe Schwert,
nichts gilt ihm unantastbar wert,
es bohrt sich lachend in ein Herz -
was seine Bahn stört wird zerstört -
es wühlt und gräbt im Seelenschmerz.
 
Ein Liebender wird hilflos schwach,
Alleinsein heißt ihm Ungemach.
Muss jedes Glück zu Ende geh’n ?
Die nie gekannte Angst wird wach:
„Wie könnte er danach besteh’n ?“
 
Die Kirchturmuhr schlägt Stund‘ um Stund‘,
ein Mühlrad läuft im Leibe rund,
die Sehnsucht macht die Sinne schwer;
des grauen Grübelns einz‘ger Fund:
„Dich Eldrid lieb‘ ich mehr und mehr !“