MEINE BRÜNNLEIN
 
Mein Brünnlein und mein blondes Kind,
die mir ans Herz gewachsen sind,
steh‘n tief in meinen Sinnen,
gleich wie die Zeiten rinnen.
 
War das doch einst die beste Zeit,
die Alters-Weisheit war noch weit,
frisch glühten unsere Wangen,
des Frühlings Vöglein sangen.
 
Mein Brünnlein hatt‘ ich just erbaut,
wie ich‘s in meinem Sinn geschaut.
Die Pumpen-Ströme flossen,
die Garten-Blümlein sprossen.
 
Mein helles, kesses Töchterlein
war seiner Eltern Sonnenschein,
und seines Frohsinns wegen,
ein Brünnlein voller Segen.
 
Ich dreht‘ die Zeiten gern zurück,
in jedem Anfang lacht das Glück,
von dem wir trotzdem zehren,
auch wenn wir’s nicht vermehren.