ERINNERUNG

Wenn abends die Heide träumt,
erfasst mich ein Sehnen,
und ich gedenk’ unter Tränen
was einst ich versäumt’.

An dich nur hab’ ich gedacht’,
nie vergess’ ich dein Kosen,
wohl unter den Rosen,
in traulicher Nacht.

Am Himmel erschien der Mond,
die Stechmücken schwirrten,
sie stachen und sirrten,
wie toll -, ungewohnt.

Du wurdest so seltsam schrill,
warst beständig am wippen,
und ich suchte deine Lippen,
doch du hieltest nicht still.

Da schwand das erhoffte Glück,
die Stunden verrannen,
schon trat aus den Tannen,
der Morgen zurück.

Du gingest des Weg's dahin,
und ich fluchte den Mücken,
tät auch mich verdrücken,
zu frischem Beginn.

Ich hoffte auf ein and’res Mal,
doch niemals auf der Heide,
verliebt und ohne Kleide,
im Stechmücken-Tal !

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