ELFEN-FRAUEN
 
Männer gibt es -, starke, kluge,
wie ein Satz in guter Fuge -;
Frauen gibt es -, weise, schöne,
lieblich wie Schalmaien-Töne.
Als Drittes gibt’s in allen Gauen,
unfassbar feine Elfen-Frauen.
 
Siehst du sie, bist du verzückt,
bist verzaubert, wirst verrückt,
musst tief in ihre Augen seh’n,
kannst die Blicke nimmer dreh’n,
bist am ganzen Leib erstarrt,
glaubest, dass ein Trugbild narrt.
 
Nein, es ist kein Trug, kein Schein,
Elfenfrau’n sind himmlisch fein,
laufen nicht, sie können schweben,
tief in deinen Sinn sich weben,
schwirren dir in Hirnregionen,
wo sie dann als Suchtbild wohnen.
 
Elfen reden nicht, sie singen,
ihr Bewegen ist ein Schwingen,
jedes Wort ist ein Verführen,
jeder Blick ein dich Berühren,
ihr ganzes Wesen ist Magie,
das fesselt dich, das fasst du nie.
 
Du willst die Elfenfrau erwählen,
möchtest dich mit ihr vermählen,
doch das kann dir niemals glücken,
nicht im Ganzen, nicht in Stücken,
denn was Elfen dir verhehlen:

Elfen haben Blumen-Seelen.
 
Nie kannst du sie ganz erreichen,
durch die Auen will sie streichen,
wirst nie ihr Gesetz verstehen,
will im Sommerwind sich drehen,
nie ist's Elfenherz zu greifen;
Schmetterlinge müssen schweifen.