LISA FITZ HAT DURCHBLICK
 
Ich werde recht zum Schwärmen schwach,
seh‘ ich das Glanz-Weib Lisa Fitz -,
so sonnig-blond mit hellem Aug‘,
mit so viel Mut und Geist und Witz.
 
Ein Rasse-Weib von Kopf bis Fuß,
ihr Geist so schön wie Bauch und Bein,
so, dass sich wunderbar vereint
mit Intellekt ein schöner Schein.
 
Derart war in Germanien einst
die Frauen-Schönheit dominant -,
so war des Nordens Frauenschaft
von Küstensand zum Alpenrand.
 
Da klingen an, die hehren Namen
der deutschen Führerinnen Schar,
die unvergesslich sich Germanien
aus rasse-reinem Schoß gebar.
 
Reinheitsgebot wird heut‘ geschmäht,
seitdem der Feind das Land gewann,
das ist nur logisch und verständlich
im Tötungsplan der er ersann.
 
Denn schön und stark ist alles Reine.
Ob San, ob Zulu, Jud‘, Nordit
sind gott-natürlich überlegen
der Menschzucht die heut‘ geschieht.
 
Die reine Art ist seelenfest,
sie schwankt nicht schon im Wurzelsinn,
muss sich nicht suchend neu erfinden,
sie steuert auf sich selbst nur hin.
 
Und solch ein Weib ist Lisa Fitz,
sie hat die Welt erkannt, durchschaut,
als lupenreine, blonde Deutsche,
sagt sie die Meinung deutlich laut.
 
Lisa Fitz: Ich sehe was, was Du nicht siehst
 
„Verschwörungstheorien und Antisemitismus“ Lisa Fitz im Gespräch mit Julia Jentsch
 
Lisa Fitz: „Die Politik ist so dermaßen kriminell und verlogen“
 
Lisa Fitz (1951-) ist eine Kabarettistin, Autorin, Schauspielerin, Sängerin aus der bayerischen Künstlerdynastie Fitz. Schon der Großvater Hans Fitz war Schriftsteller, Schauspieler und Bühnenautor, die Großmutter Ilse Fitz Opernsängerin und Theaterleiterin. Der Vater Walter Fitz war Komponist und Musiker, Mutter Molly war Sängerin und Gitarristin. Seit 1983 hat sie eigene Shows als Kabarettistin. Sie war die erste Frau in Deutschland, die ein Soloprogramm mit eigenen Texten bot. Lisa Fitz war zweimal verheiratet und hat einen Sohn (Nepomuk Fitz) mit ihrem langjährigen Koautor und ersten Ehemann Ali Halmatoglu, einem Mann aus der Verbindung eines Persers mit einer Südtirolerin.
 
Mit ihren Programmen „Die heilige Hur“, „Ladyboss“, „Geld machtgeil“, „Kruzifix, … wie is’n die in echt ?, „Heil !“, „Alles Schlampen - außer Mutti“, „Lex mihi Ars“ und „Super Plus - Tanken und Beten“, „Mut - Vom Hasen zum Löwen“ und „Weltmeisterinnen - gewonnen wird im Kopf“ war sie mit über 2.500 Konzerten in Stadthallen, Theater- und Kleinkunstbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tournee. Fitz in einem Interview: „Sicher, die Visionen und Utopien sind futsch. Auch in unserer Zunft hat sich totale Orientierungslosigkeit breitgemacht. Die Russen haben als Feindbild, die Rockmusik als Gegenkultur versagt. Alles ist so ein ratloser, feiger Öko-Brei geworden.“ Im Jahre 1994 sage sie dem „Spiegel“, „ich steh' ja treu zur SPD…“, aber das dürfte Schnee von gestern zu sein, in Anbetracht ihres zunehmenden zeitkritischen Durchblicks. Bei gleicher Gelegenheit meinte sie: „Es war offenbar bislang unbekannt, dass eine Frau einen Unterleib und einen Kopf hat und dass beide gleichermaßen funktionieren dürfen. Aber viele sind mit diesem Frauenbild wohl einfach überfordert. … Viele Frauen sind auch heute noch viel zu nett und angepasst und haben sich in der traditionellen Opferrolle häuslich eingerichtet. Sie leiden und baden in Betroffenheit. Diese Weinerlichkeit führt höchstens in die Aggression, Depression oder in den Suff. Wenn ich solche Anwandlungen habe, denke ich: Hör auf zu leiden, mach was. … Ich habe immer Männer angezogen, die mich beherrschen wollten und gegen die ich anstinken musste. Ich brauche jemanden, an dem ich wachse. Ich bin gerne Lustobjekt, oder besser Lustsubjekt, aber strikt dagegen, dass eine Frau sich aus dem Begehren des Mannes definiert. Schrecklich ist doch der Satz: Er begehrt mich, also bin ich. Wer nichts Eigenes hat, wird nie eine wirkliche Identität bekommen, also das, was unter dem abgelutschten Begriff Selbstverwirklichung läuft.“
 
2001 kritisierte Fitz in einem Gespräch im Bayerischen Rundfunkkanal „BR-alpha“ die zunehmende Primitivität im fremdgesteuerten „deutschen Fernsehen“, am Beispiel der „Sat.1Reality-Show“, den Scharren „Girls-Camp“. Sie hatte Auftritte in vielen Talkshows, auch in der satirischen „ZDF-Talkshow“ „Blond am Freitag“. Regelmäßig erschienen LPs und CDs, auch begleitend zu ihren Soloprogrammen. Für die „Münchner Abendzeitung“ schrieb sie jahrelang eine humorige Kolumne. Lisa Fitz ist literarisch tätig, sie veröffentlichte zwei Romane: „Flügel wachsen nach“ und „Nuan“, sowie fünf Satirebücher und die Autobiografie „Der lange Weg zum Ungehorsam.
 
Ihr wachsender Ungehorsam äußert sich seit einige Jahren in systemkritischen Parodien. Im Januar 2018 war auf „YouTube“ ihr Song zu genießen „Ich sehe was, was Du nicht siehst“. Dieser Text enthält z.B. das allgemein um sich greifende Unwohlsein in der deutschen Gesellschaft: „Die Welt wird fieser und an wem mag’s liegen ?“ Fitz singt vom „Schattenstaat“, der „Schurkenbank“ und dem „Gierkonzern“, womit sie ebenso die Verwerfungen in der durch Finanzmächte manipulierten Welt anreißt, wie mit der rhetorischen Frage: „Wer nennt die Namen und die Sünden dieser feinen Herrn ? Rothschilds, Rockefeller, Soros & Consorten, die auf dem Scheißeberg des Teufels Dollars horten“. Die allgegenwärtige Geldmacht, die mit dem Gold, der „Scheiße des Teufels“, ihre Politik macht, wird hier kritisiert, wie das Unzählige Sozialreformer und Gesellschaftskritiker vor ihr nicht anders gemacht haben. Die von Lisa Fitz erhobenen Vorwürfe - zu Recht oder zu Unrecht möge jeder selbst entscheiden - wurden bereits vom großen Germanisten Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) erhoben, der in seinen Rügegedichten gegen den Rothschild-Clan, dessen unterstellte Wucherei, Selbstüberschätzung und Machtfülle anprangerte.