MARSCHZIEL URWALD
 
Überaus sind Deutsche sittlich,
darin sind sie unerbittlich,
ganz egal in welcher Richtung,
auch bei ihrer Selbstvernichtung.
 
Wer sie auf die Richtung setzt,
von Wahnsinnslehren aufgehetzt,
dem marschieren sie voran,
Rücksicht sie kaum bremsen kann.
 
Blick zurück gilt nicht vonnöten,
„vorwärts“ tönen laut die Tröten.
Voran, zurück zur Urwaldaffung,
zur gelobten Selbstabschaffung.
 
Alle Massenmedien werben:
„Lasst die alte Ordnung sterben,
deutsche Ordnung und die Sitten,
werden künftig nicht gelitten !“
 
Ganze deutsche Art und Weise,
geht zum Abgrund auf die Reise.
Ist die heutige Zeit verhext ?
Urwald und die Wüste wächst !
 
Schon vom guten Geist verlassen,
wüstes Treiben in den Gassen,
Raub und Totschlag allerwege,
Ratten-Rotten werden rege.
 
Aus den Schatten quillt Gelichter,
dunkler färben sich Gesichter -;
„Fressen und gefressen werden“
bleibt der Urwaldsinn auf Erden.
 
Die Brutalen profitieren,
doch die Schwächeren verlieren,
wenn kein wahrer Wert mehr wiegt
und der Anarchismus siegt.
 
„Kein Mensch der Welt übertrifft die Germanen an Treue.“
Publius Cornelius Tacitus
 
Die sittliche Gründlichkeit der Deutschen ist sprichwörtlich. Wem es gelingt, ihnen eine neue Gesittung als Marschziel vorzugeben und sie darauf einschwören kann, dem folgen sie mit dem ihnen eigenen Perfektionismus, sei es auch eine „Gesittung“ die in den eigenen Untergang mündet. Die im heutigen Deutschland zunehmende politische Tendenz des linken Nihilismus wurde vornehmlich von dem einflussreichen russischen Anarchisten Michail Alexandrowitsch Bakunin (1814-1876) inspiriert. Bakunin entwickelte die Idee des „kollektiven Anarchismus“. Er und Karl Marx waren die Leitfiguren in der antiautoritären „Internationalen Arbeiterassoziation“. Das Phänomen einer Entwertung der obersten, sinngebenden Werte der Menschen einer Kulturgemeinschaft kann aber allein in die ungeordnete Urform einer regellosen Urwaldgesellschaft führen, in der die Starken die Schwachen fressen. Durch die ideologische Orientierung am „Nichts“ beinhaltet der Nihilismus einen absoluten Vorrang des hemmungslosen Egozentrismus, der allein seinen Trieben und Neigungen folgt und dem jede soziale Übertretung auf Kosten seiner Mitmenschen gestattet wäre. Der Philosoph Friedrich Nietzsche spricht in seinem Werk „Jenseits von Gut und Böse“ vom Pessimismus eines „Russischen Nihilin“, „der nicht bloß Nein sagt, Nein will, sondern […] Nein tut.“ (Sechstes Hauptstück: „Wir Gelehrten“, Nr. 208) Unter dem Deckmantel des Antifaschismus und des naiven Nazijägertums - für dessen Denke alles vernichtet werden soll was wertkonservativ erscheint - gehen Anarchisten und Nihilisten wegweisend voran, die deutsche Kultur und Gesellschaft kaputt zu machen.
 
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Die größten Verbrechen der Menschheit wurden im Namen irgendwelcher Ethik, Moral begangen. Es sind Entmündigungsapparate am Werk, das rot-rot-grüne Top-Down-Gutmenschentum-Verordnungswesens (schwarz gibt’s ja nicht mehr) dringt bis in die letzte Ritze der Gesellschaf, die Rot-Rot-Grünen und andere Menschheitsbeglücker aus Washington, Brüssel, Mekka oder Berlin, die großen und die kleinen Menschheitsretter, Friedensapostel, ungebetene Beschützer und Alleshelfer, die ewig Betroffenen, die stetig Empörten. Sie alle sind die größte Pest der Menschheit seit Menschengedenken. Alle Menschenschinder haben sich immer für Menschenretter gehalten, all die Tartüffes, die Moralisten der Revolutionen, die Stalinisten, die Hitleristen, früher die Christen, heute die Islamisten und wie sie alle scheinheiligen Hypokriten heißen, die sich immer für die allerbesten Menschen unter der Sonne gehalten haben und weiterhin halten.
 
Julian S. Bielicki (ist Psychotherapeut und Diplom-Ingenieur. Er war bis 2011 Mitglied der Linke.)
 
Bild: dpa