GEGEN DAS VERGESSEN
 
Man hat uns erwürgt, man hat uns verbrannt,
man hat uns verächtlich „Heiden“ genannt.
Fanatische Mönche, biblisch und böse,
tanzten um unsere Feuer-Stöße.
 
Des dunklen Vergessens gestaltlose Nacht,
hatte die Kirche uns zugedacht.
Von Kanzeln krakelten die Sprücheklopfer,
auf den Märkten schwelten die Menschenopfer.
 
Ganze Völker erlagen dem Bibel-Wahn,
sie trieben es schlimmer als Dschings-Chan.
Die Heuchler unter dem Masken-Gesicht,
tönten von Liebe und Bruder-Pflicht.
 
Sie predigten Wasser und soffen Wein,
und sonnten sich im scheinheiligen Schein.
Sie haben die Lügen und Messer gewetzt,
sich skrupellos in die Macht gesetzt.
 
Sie verbiegen Gesetze und lenken‘s Gericht,
doch die Wahrheit vernichten, können sie nicht !
 
Und damit es niemals vergessen sei,
stimme jeder mit ein in den Freiheits-Schrei.
Wer immer noch ist von der guten Art,
stehe ums Banner der Freiheit geschart.
 
Immer wieder stehen kämpferische Menschen auf - wie es auch Martin Luther war - die uns ein Stücklein von der alten Freiheit zurückschenken. Luther, der von der „Freiheit eines Christenmenschen“ sprach, der mithalf, den romchristlichen päpstlichen Terror für Nordeuropa zu brechen, ist einer von den „Großen Deutschen“, die richtige Wegweisungen gaben, wenn sie auch noch nicht die ganze Freiheit in ihre Zukunftsschau einbezogen. Der Weg dorthin ist wie eine breite Treppe. Wir müssen sie weiter und weiter nach oben gehen -, unbeirrbar, allen bösen Gewalten zum Trotz.